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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Kultusminister Helmut Rau bei der Eröffnung des Akademischen Jahres an der PH

Zahlreiche Ehrengäste und Studierende kamen zur gestrigen Eröffnung des Akademischen Jahres an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd. Rektor Prof. Dr. Hans-​Jürgen Albers freute sich über dieses „Zeichen einer guten Verbundenheit“.

Donnerstag, 22. Oktober 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 55 Sekunden Lesedauer

Von Nicole Beuther
SCHWÄBISCH GMÜND. Eine Verbundenheit, deren Notwendigkeit immer wichtiger wird. Neben der Bildungspolitik wurde auch die zunehmende Gewalt an Schulen angesprochen. Prof. Dr. Albers erinnerte auch an die schrecklichen Ereignisse von Winnenden und Eislingen, bei denen drei ehemalige Studentinnen (Winnenden) und zwei aktive Studentinnen (Eislingen) ums Leben kamen. „Wir alle sind in der Verantwortung“, so der Rektor, der Bedauern darüber äußerte, dass in der Öffentlichkeit der Ruf nach Schulsozialarbeitern lauter sei als der Ruf nach Lehrern.
Oberbürgermeister Richard Arnold wünschte den Studierenden eine gute und gewinnbringende Zeit in Schwäbisch Gmünd. Es sei wichtig, den Studienbeginn als neuen Lebensabschnitt zu sehen, nicht als Fortführung der Schulzeit.
Helmut Rau, Minister für Kultus, Jugend und Sport des Landes Baden-​Württemberg, bekam leuchtende Augen, als er an seine Studienzeit, für ihn der schönste Lebensabschnitt, zurückdachte. „Desto länger man sich von der Studienzeit entfernt, desto erfreulicher ist der Rückblick.“ Auch er kam auf die Attentate in Winnenden und Eislingen zu sprechen. „Welche Werte hätten vermittelt werden sollen, um das zu verhindern?“
Diese Frage bildete den Einstieg in Raus Festvortrag „Was sind Werte in der Erziehung wert?“ Werte wie Zivilcourage, Toleranz, Solidarität und Mitmenschlichkeit seien es, die „die Gesellschaft erst zu einer Gemeinschaft machen“. Doch all diese Werte seien nichts wert ohne den Wert der Freiheit.
Amokläufer hätten meist die Gemeinsamkeit, dass ihnen das Selbstwertgefühl fehle. Für diese sei es wichtig, die eigene Mitte zu finden. Nur dann könne man anderen Menschen „Wert geben“. Helmut Rau erinnerte an das Gebot „Liebe Deinen Nächsten, dann liebst Du Dich selbst“. Kinder müssten ihr eigenes Wertegefühl entwickeln. Hier sei es wichtig, dass „Vorbilder“ Werte als wahr vermitteln. Insgesamt müssten Werte als gesamtgesellschaftliche Aufgabe gesehen werden. Die Lehrer kämen relativ spät und nur zeitweise mit den Kindern in Kontakt; die Erziehung zu sozialen Werten gelinge am besten gemeinsam. Auch Vereine und Kirchen nannte Rau in diesem Zusammenhang.
Wichtig für junge Menschen sei auch die Anerkennung im Elternhaus und in der Schule. An die angehenden Pädagogen gerichtet sagte Rau: „Sie werden die Chance haben, einem Kind zu dem Gefühl des Selbstwerts zu verhelfen.“ Wichtig sei es, zynische Bemerkungen gegenüber den Schülern stets zu vermeiden. Eine kurze Anerkennung, Zeit zuzuhören und Respekt seien wichtig. Er habe große Achtung vor dem Lehrerberuf, so Rau.
Für die Studierenden sprach der AStA-​Vorsitzende Johannes Maurer. Er erinnerte an den Streik, der vor einiger Zeit an der Hochschule stattgefunden hatte. Das Ziel: Mehr Lehrveranstaltungen. Maurer sprach von einer positiven Resonanz.
Als kleinste Pädagogische Hochschule habe man mit dem Streik zeigen können, „dass die Stimme von Studenten gehört wird.“

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