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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

EU-​Projekt der Gmünder Volkshochschule /​Einrichtung in fünf EU-​Ländern

Dieser Tage fand an der Gmünder Volkshochschule die erste Konferenz des europaweiten Projektes „Cultural Migration in Autobiography“ statt.

Freitag, 23. Oktober 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 38 Sekunden Lesedauer

Dr. Reinhard Nowak hatte Vertreter aus fünf Bildungsinstitutionen aus fünf EU-​Staaten dazu nach Gmünd eingeladen, um das von ihm entworfene und koordinierte Projekt mit ihnen gemeinsam zu starten. Projektidee ist, dass in jeder Partnerstadt Schreibwerkstätten entstehen, in denen Migranten ihre persönliche Geschichte schreiben. Aus diesen Geschichten entstehen gemeinsame Publikationen und gemeinsame Lesungen in den Partnerstädten.
Die Libera Universitá per Adulti von Faenza unterstützte von Anfang an die Projektidee, da auch Gmünds Partnerstadt seit einigen Jahren eine große Anzahl von Migranten aufgenommen hat. Aus Faenzas rumänischer Partnerstadt Timisoara ist das Romanian Institute for Adult Education am Projekt beteiligt.
Ein vorbereitendes Treffen hatte bereits im Januar in Krakau stattgefunden, denn die Cracow School of Management and Administration führt in ihrer Heimatstadt zahlreiche Bildungsprojekte für Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion an, polnische Spätaussiedler sozusagen. Die lettische Stadt Malpils ist mit dem Schul– und Kulturamt als Projektträger beteiligt, denn in Lettland sind ca. 20% der Einwohner Zuwanderer.
Die nordportugiesische Escuola Secundaria D. Sancho hat eine Abteilung für Erwachsenenbildung, mit der sie sich ebenfalls beteiligt. Portugal, das früher mehr ein Auswanderungsland war, ist als Mitglied der Europäischen Union auch zum Einwanderungsland geworden.
Die Projekt– und die Konferenzsprache ist Englisch. Im Mittelpunkt der ersten Projekt-​Konferenz stand ein Interkulturelles Training, das VHS-​Dozentin Maria Püschel durchführte und die Projektmitarbeiter auf die diffizile Arbeit mit Migranten aus unterschiedlichen Kulturen vorbereitete. Die bekannte Tübinger Autorin Eva Zeller führte die Konferenzteilnehmer in die Arbeitsweise von Schreibwerkstätten ein. Eva Zeller konnte auch als Kursleiterin der Gmünder Schreibwerkstatt gewonnen werden.
Erster Bürgermeister Dr. Joachim Bläse begrüßte die europäischen Gäste im Namen der Stadt und Melanie Jester, Integrationsbeauftragte der Stadt, hielt ein Referat über die Geschichte der Migration nach Gmünd nach dem zweiten Weltkrieg, das mit großem Interesse aufgenommen wurde.
Eine Stadtführung und ein abendlicher Besuch des Hofcafés in Herdtlinsweiler sorgten für Abwechslung und die Vertiefung der persönlichen Kontakte. Es zeigte sich, dass die Freude am Singen bei den polnischen und portugiesischen Partnern stärker ausgeprägt war, als bei den deutschen und lettischen.
Die nächsten Schritte sind die Einrichtung einer gemeinsamen Internet-​Plattform und die ersten Treffen der nationalen Schreibwerkstätten. Für die Gmünder Schreibwerkstatt haben sich bereits 14 Teilnehmer bei der VHS gemeldet, deren individuelle Geschichten sich in den nächsten Monaten unter professioneller Begleitung entfalten können.

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