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Gemeinde Mutlangen übernimmt die Vorreiterrolle bei der Installierung moderner Kommunikationstechnik im Schulzentrum

Breiten Raum bei der Beratung nahm im Mutlanger Gemeinderat die Optimierung des Durchsage– und Alarmierungssystems im Schulzentrum ein. Unter dem Eindruck des Amoklaufs von Winnenden hat sich die Verwaltung zusammen mit den Schulleitungen und der Polizei Gedanken gemacht.

Freitag, 23. Oktober 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 56 Sekunden Lesedauer

Bereits im Juni diesen Jahres habe der Realschulausschuss sowie der Gemeinderat vom Grundsatz her beschlossen, mit Unterstützung aus Mitteln des Konjunkturpakets II den Austausch der bestehenden elektroakustischen Anlage durchzuführen. Die Verwendung der Konjunkturmittel sei zwischenzeitlich vom Regierungspräsidium genehmigt.
Danach habe das Büro für Elektrotechnik Elmar Beierle aus Iggingen diese Maßnahme planerisch untersucht und eine Kostenschätzung erstellt. Da die Haupt– und Realschule unmittelbar beieinander liegen würde, sei die Umsetzung eines Alarmierungskonzepts nur sinnvoll, wenn sich dies auf beide Schulen erstrecke. Die Kosten für die Umrüstung beider Schulen liegen nach Angaben des Bürgermeisters bei rund 91 000 Euro, zuzüglich Planungskosten. In etwa die Hälfte hiervon entfalle auf die Realschule. In diesem Zusammenhang würden auch in den Fluren der Realschule Lautsprecher installiert, um nicht nur Personen in den Klassenzimmern, sondern auch in den Gängen zu erreichen. Zusätzlich seien Brandhandmelder an den Notausgängen vorgesehen, die auf die elektroakustische Anlage aufgeschaltet würden. Infolge dieser Maßnahmen könnte das Alarmierungssystem im Schulzentrum vorbildlich optimiert werden.
Techniker Elmar Beierle oblag es sodann, die Funktionsweise der geplanten Anlage zu erläutern. Danach könnten künftig im Falle eines Amoklaufs Lehrer per Handy ein Notruftelefon im Sekretariat anrufen und so Alarm geben. Für den Fall, dass das Sekretariat nicht besetzt wäre, würde eine auf Band gesprochene Durchsage per Rufumleitung aktiviert werden. Diese Anlage werde zwischen der Hauptschule und der Realschule vernetzt.
In der Diskussion wollte Gemeinderätin Inge März (Grüne) wissen, ob vergleichbare Anlagen in der näheren Umgebung an Schulen bereits installiert worden seien. Speziell mit der Amokalarmierung über diese Anlage würden noch keine umfassenden Erfahrungen vorliegen, da insoweit die Gemeinde eine „Vorreiterrolle“ spiele, so Techniker Beierle. Diese Aussage ergänzte Verbandskämmerer Lange mit dem Hinweis, wonach die kriminalpolizeiliche Beratungsstelle an der Ausarbeitung dieser Konzeption beteiligt worden sei und dies so empfehle.
Gemeinderat Hans Lasermann (SPD) dachte sogar daran, auch die Feuerwehr in dieses automatische Alarmierungssystem mit einzubeziehen. Dies wäre nach Aussagen von Beierle zwar durch die Installierung einer zusätzlichen Brandmeldeanlage technisch möglich, jedoch mit zusätzlichen, erheblichen Kosten verbunden. Ob hierfür allerdings eine Notwendigkeit besteht, will der Bürgermeister mit dem Feuerwehrkommandanten besprechen. Auf eine weitere Frage von Gemeinderat Lasermann teilte Techniker Beierle mit, dass es ohne Weiteres möglich wäre, das Gebäude der Grundschule an der Hornbergstraße ebenfalls in diese Konzeption mit einzubeziehen.
Gemeinderätin Eva Bosse (Frauen) hinterfragte die Dringlichkeit dieser Maßnahme. Hierauf entgegnete der Bürgermeister, dass er sich später nicht vorwerfen lassen wolle, unnötig auf andere Kommunen gewartet zu haben. Das Mutlanger Schulzentrum sei immerhin eines der größten in der Umgebung. Bei einer Stimmenthaltung und einer Gegenstimme war der Gemeinderat mit der vorgeschlagenen Installierung einverstanden.

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