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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Henrike Schmidt als neue Pfarrerin der evangelischen Kirchengemeinde Lindach/​Mutlangen eingesetzt

Mit einem festlichen Investitutgottesdienst in der voll besetzten St.-Nikolaus-Kirche hat Dekan Immanuel J.A. Nau gestern Henrike Schmidt als neue Pfarrerin der evangelischen Kirchengemeinde Lindach/​Mutlangen ins Amt eingesetzt. Von Manfred Laduch

Montag, 05. Oktober 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 0 Sekunden Lesedauer

GMÜND-​LINDACH — Im September 2008 war Schmidt zunächst für ein Jahr mit der Versehung der Pfarrstelle betraut worden. „Diese Versehung war kein Versehen, sondern Vorsehung“, freute sich Dekan Nau in seiner Ansprache. Daniel Grimm hatte als stellvertretender Vorsitzender des Kirchengemeinderates begrüßt und an den Willkommensgottesdienst vor einem Jahr erinnert. In der Zwischenzeit habe es „für beide Seiten viel Neues“ gegeben. Schon bald habe er aus der Gemeinde vernommen: „Des wär scho schee, wenn die dableiba dät“.
Kraftvoll, fröhlich und bunt wolle man das Gemeindeleben gemeinsam gestalten, erklärte Grimm, ehe Kirchengemeinderätin Gunda Himmel die Lesung aus dem zweiten Kapitel des ersten Petrusbriefes über das auserwählte Volk hielt. Henrike Schmidt stellte ihrer Predigt ein Gedicht von Dorothee Sölle voran, in dem dem Satz „Auf uns wartet ein Kampf“ die Feststellung „Auf uns wartet ein Segen“ folgte. Die Predigt selbst beschäftigte sich mit dem Kampf Jakobs (Genesis 32), seinem Ringen mit Gott. Jakob, der seinen Bruder Esau betrogen habe, sei nicht der einzige Mensch mit dunkler Vergangenheit, den Gott zu seinem Werkzeug erwählt habe. Damit sei er auch Hoffnungsbild: Er habe Fehler gemacht und sei dennoch von Gott erwählt worden. Als Kampf beschrieb Schmidt auch die Entscheidung, nach drei Jahren als Seelsorgerin in der Justizvollzugsanstalt Gotteszell Gemeindepfarrerin zu werden.
„Hier kommt zusammen, was schon seit einem Jahr zusammengehört“, meinte Dekan Immanuel Nau. Die Gemeinde und ihre Pfarrerin könnten nun „ein Leben miteinander gestalten, das den Menschen Kraft gibt“. Nach der feierlichen Einsetzung und Segnung bedankten sich die Leiterin der JVA Gotteszell, Sibylle von Schneider-​Holl, sowie Schmidts weiterhin dort tätige Kollegin Susanne Büttner für die Arbeit der Lindacher Pfarrerin hinter den Gefängnismauern und gratulierten der evangelischen Kirchengemeinde Lindach/​Mutlangen „zu einer besonderen Frau“. Mit dem Gleichnis vom Sauerteig im Verhältnis zum Reich Gottes (Matthäus 16) überreichten sie einen gefüllten Brotkorb und stellten fest, dass Henrike Schmidt die Richtige sei, um alle Zutaten für einen gelungenen Teig zusammenzuführen.
„Wo ein Mensch Vertrauen gibt“ sang der Kirchengemeinderat, der der Pfarrerin eine Stola schenkte. Die Konfirmandinnen und Konfirmanden hatten ihre guten Wünsche an Sonnenblumen gebunden. Abschließend bedankte sich Daniel Grimm noch bei allen, die zur Gestaltung des Gottesdienstes beigetragen hatten — besonders bei Organist Reiner Kugler und Bruno Kottmann (Trompete).
Jede Menge Grußworte gab es beim anschließenden Empfang auf dem Kirchplatz. Ortsvorsteher Klaus-​Peter Funk, Kindergartenleiterin Priska Hieber, Schülerinnen und Schüler der Eichenrainschule, Lotte Rodi für die Friedensarbeit, Erster Bürgermeister Joachim Bläse für die Stadt Gmünd, Gemeindereferentin Kornelia Konrad für die katholische Seelsorgeeinheit Limeshöhe, Ursula Bertsch als Vorsitzende der evangelischen Bezirkssynode sowie die Pfarrer Stephan Schwarz und Stefan Engelhart für den Pfarrdistrikt hießen Pfarrerin Schmidt herzlich willkommen. Vom Kirchengemeinderat gab es für die bekennende VfB-​Anhängerin ein Original-​Trikot mit ihrem Namen, der Nummer 1 und den Unterschriften aller Kirchengemeinderatsmitglieder.

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