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Trial, Gschwend: Das Quarzsandwerk im „Lang“ staubte nur so

Der Offroad-​Club Spraitbach mit seinen „Night Hunter“ hat seinen Ruf weg. Einen guten dazu. Einmal mehr sprengte der letzte Lauf zur deutschen Meisterschaft im Trial jeglichen Rahmen. 3000 Zuschauer fanden den Weg nach Gschwend ins Quarzsandwerk. Und auch die „Night Hunter“ durften bei der Siegerehrung jubeln. Von Giovanni Deriu

Montag, 05. Oktober 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 8 Sekunden Lesedauer

Nicht nur der Laie, auch das fachkundige Publikum hatte einmal mehr seine liebe Mühe – auszumachen, welcher Fahrer in welcher Klasse gerade seine gesteckten „Sektionen“ fährt. Doch das gehört irgendwie dazu, den meisten Fans, Zuschauer und Motorsprot-​Enthusiasten geht es darum, tolle und spektakuläre Szenen live und hautnah dran zu erhaschen. Wann sieht man auch schon, so interessante Gelände-​Jeeps, oder selbstmontierte Prototypen über unwägbares Gelände hoppeln und balancieren? Einer unter den vielen (männlichen) Zuschauern fragte sich, ob denn „die deutschen Soldaten am Hindukusch“ auch solch flexible „Autos“ hätten? – der andere Zuschauer schaute mit vielen Fragezeichen und meinte: „Die könnten so doch gar nicht fahren.“
Anlaufstelle aller fahrenden Teilnehmer und Fragesteller war das „ORC-​Nennbüro“ in der „netten“ Holzbaracke, aus dem das Team um ORC-​Mitglied Maik Weidner genussvoll (wenn Zeit) die Szenerie von oben durchs große „Panorama-​Fenster“ beobachten konnte. Teils wirkte es wirklich wie in einer „surrealen“ Welt. Tiefe Gräben, steile Hänge, matschige Passagen, Wasserbuchten – alles war für die Trial-​Teilnehmer geboten. Wie hatte ORC-​Vorstand Uwe Wirtz bereits im Vorfeld propheizeit? „Wir sorgen schon für ein Euro-​Trial-​Niveau“. Das ORC-​Team hielt Wort, die Sektionen hatten es in sich. Eine wahre Herausforderung waren die gesteckten Strecken. Das „Nennbüro“ bei Maik Weidner bekam quasi alle Emotionen der Fahrer mit, die ihre „Fahrtenzettel“- oder Bücher zum Erfassen der Punkte brachten. Da standen Fahrer und Beifahrer der „Highlander’s“ vom Allrad-​Club Berglen im Türrahmen. Fahrer Andreas Krubitzer und sein Co-​Pilot Thomas Lachenmaier. Verschwitzt aber zufrieden, hatten sie doch die zehn Sektionen gemeistert mit ihrem Suzuki in der Standard-​Klasse. Krubitzer stöhnte: „Alles gut organisiert, doch die Sektionen vielleicht doch ein bisschen zu eng?“, stellte er fragend in den Raum, Beifahrer Lachenmaier: „Man kämpft sich irgendwie durch.“ Quasi als „Family-​team“ traten Papa Karten Knoll (Druckereimanager), seine Frau Bettina Frey mit den Kindern Paul und Laura für die Mannschaft „Vier Freunde Ilsfeld“ an. In der Original-​Klasse fuhren Papa und Sohn einen der „letzten Suzukis, Baujahr 1989“ – am Tag der deutschen Einheit. Papa Knoll: „Immer wieder toll hier im Lang.“ Sie kämen gern, wie auch Bodo Scheibe, der Chemnitzer, im Wettbewerb der Prototypen. Bodo Scheibes 200-​PS-​Trialfahrzeug ist ein echter „Hingucker“, selbst gebaut – aus einem Mercedes G, einem Unimog und Ford „Cosworth“. Rüber kam Bodos Wagen wie ein Schlepper, ein „Bergungsfahrzeug“. Scheibe hoffte noch auf die Qualifikation für die EM in Schweden. Jürgen Röther aus Gaildorf gehörte dem Bergungsteam an. Mit zwei Staplern sowie einigen „Windeschleppern“ war er vor Ort – außer Konkurrenz. Andreas Riethmüller und Michael Gereke mussten den Wettbewerb tatenlos abwarten – und qualifizierten sich für die EM in Schweden. Gereke schon einen Friseur bestellt, der sollte die „Schnauzer“ zweier Freunde stutzen (Wette). Die Siegerehrung dauerte bis in die Nacht. Im Standard-​Wettbewerb siegte Burkard Leicht (60,79); Original: Josef Rosemann (22,49); Proto-​Klasse: Christof Schumann („Fürchtenix“, 338); Modified: Jürgen Wagner (365,61); Pro-​Modified: Daniel Eberle (770).

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