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Gemeinschaft Obergröninger Vereine spielt Theater: Ein Baby bringt den Bürgermeister in Bedrängnis

Mit den Dreiakter „ Baby wider Willen“ von Bernd Gombold haben die Obergröninger Theaterspieler gleich dreimal für eine ausverkaufte Gemeindehalle gesorgt. Der Erlös der Aufführungen kommt erneut sozialen Zwecken zugute.

Dienstag, 10. November 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 50 Sekunden Lesedauer

Von Wolfgang Fath
OBERGRÖNINGEN. Wenn Vereine so gut harmonieren wie in Obergröningen, dann kann nur das Beste dabei herauskommen. Und wenn der Regisseur dann noch das richtige Stück auswählt, das zum einen voll und ganz den Geschmack des Publikums trifft und er für die einzelnen Rollen auch noch die passenden Darsteller hat, ist der Erfolg sichergestellt. So war es dann auch bei den drei Vorstellungen der Obergröninger Theaterspieler am Wochenende. Bereits zum fünften Mal strapazierten sie unter der Regie von Helmut Muschet die Lachmuskeln der vollauf zufriedenen Theaterbesucher.
Der gutmütige und dennoch schlitzohrige Landstreicher Theo (Günter Wagner) kommt wieder einmal nach Obergröningen, und wo der auftaucht, passierte etwas Schlimmes oder jemand bekommt ein Kind. Bei der Bürgermeisterfamilie Pfeiffer selbst ist ein Kind noch absolutes Tabu, denn Mutter Erika (Gerlinde Muschet), die heimliche Bürgermeisterin, überhebliche Kosmetikfanatikerin, hat nur die Karriere ihres Sohnes Hans Hermann im Sinn. Dieser wird treffend dargestellt von Dieter Breuer, er ist bestimmend, sehr ehrgeizig, mit harter Schale, aber weichem Kern.
Bei ihrer Rückkehr aus der Kur verwechselt seine Gattin Christa (Sandra Hägele) in der Hektik beim Aussteigen aus dem Zug eine Reisetasche und nimmt versehentlich eine Babytragetasche mit.
Als der Bürgermeister dem Polizeichef Pius Schellenbrink ( Herbert Schleicher ) davon berichten will, spricht dieser bereits von einer professionell durchgeführten Kindesentführung.
Jetzt brennt es im Obergröninger Rathaus, denn die Anwesenheit des Babys Lukas muss geheim gehalten werden. Dies ist nicht so einfach, denn der behäbige, ewig müde und faule Straßenkehrer Peter (Harald Haber) und die notorische Nörglerin, Meckertante und Dorftratsche Frieda Schäufele (Hannelore Mack) sind ständig auf der Lauer. Wäre da nicht der Landstreicher Theo und vor allem die gute Seele des Rathauses, Sonja (Verena Breuer), dann müsste der Bürgermeister seine mögliche Karriere als zukünftiger Landrat abschreiben und seine Frau als Kindesentführerin hinter Gittern.
Gewieft arrangieren beide die Angelegenheit so, dass letztendlich das Baby vor dem Rathaus ausgesetzt wird und der Mutter zurückgegeben werden kann. Und zum guten Schluss wartet die Bürgermeistersgattin mit einer erfreulichen Nachricht auf. Sie ist schwanger und der Obergröninger Bürgermeister stellt das zukünftige Familienglück vor die Karriere als Landrat. Das Publikum honorierte die herausragenden Leistungen der einzelnen Darsteller mit offenem Szenenapplaus und trotz der langen Spielzeit wurde es nie langweilig. Zwischen den drei Akten unterhielt das Nostalgieorchester des Musikvereins Untergröningen die Theaterbesucher mit schwungvoller Egerländer Blasmusik. Regie führte in bewährter Weise Helmut Muschet, als Souffleuse fungierte Sylvia Breuer, für die Maske waren Karin Troschka und Petra Weller verantwortlich.

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