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Studenten der dualen Hochschule entwickeln eine für den wachsenden Wellness-​Markt gedachte Produkt-​Innovation

Von der Machbarkeitsstudie bis zum fertigen Produkt – darum ging es für Studenten der dualen Hochschule in Heidenheim. Konkret befasste sich die Gruppe – darunter auch Studenten aus Bettringen beziehungsweise Mögglingen – mit einer Wellness-​Liege.

Freitag, 13. November 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 30 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND/​MÖGGLINGEN. Neun Studenten der Dualen Hochschule Baden-​Württemberg Heidenheim und der Polytechnischen Universität Tomsk, Russland bewerkstelligen innerhalb von knapp sechs Vorlesungsmonaten zusammen mit den verantwortlichen Studiengangsleitern Prof. Haas und Prof. Rupp sowie Dozenten, Industriefirmen und Sponsoren eine Produktrealisierung von der Ideenfindung bis zum Prototypen. Die „Universal Liege für Wellness und Unterhaltung“, kurz ULWU, vereint Innovation, Komfort, Entspannung und Unterhaltung in einem Gerät.
Die Studiengänge Wirtschaftsingenieurwesen und Projekt Engineering haben im Jahr 2006 das innovative Lern– und Lehrkonzept der marktorientierten Produktentwicklung als Projektgruppenarbeit, ins Leben gerufen. Eine der vorgeschlagenen Ideen war eine selbstschaukelnde Wellnessliege. Diese Produktidee kam zwei Projektmitgliedern beim Besuch einer Therme. Barbara Kampmeier und Markus Eckstein entspannten im Ruheraum auf einer gewöhnlichen Liege, als ihnen der Gedanke kam, dass eine automatische Schaukelbewegung sehr zur Entspannung beitragen könnte. Die immer größer werdende Zielgruppe im Bereich Wellness bestärkte das Vorhaben.
Für diese Wellnessliege gibt es eine sehr breite Masse an potenziellen Interessenten. Zum einen die jungen Leute, die kurz zwischendurch entspannen wollen, ebenso gestresste Geschäftsleute, die wenig Zeit für Erholung haben“, meint der Marketingleiter Markus Eckstein. „Zum anderen auch bewusste Genießer.“
Bevor die Produktidee wirklich umgesetzt werden kann, müssen die Projektgruppen ihre „Auftraggeber“ Prof. Haas und Prof. Rupp von ihrer innovativen Idee überzeugen. Prof. Haas: „Wir bewerten die präsentierten Produktmerkmale, das Lastenheft, die Attraktivität, die Risiken, den Finanzbedarf, das Marketingkonzept und die Realisationswahrscheinlichkeit einer Produktidee auf der Basis von Machbarkeitsstudien, bevor wir grünes Licht erteilen“. Prof. Rupp: „Es kann dann schon mal vorkommen, dass von sieben Produktkonzepten dann nur vier den Entwicklungsauftrag bekommen.“
„Jeder im Projektteam hat sein eigenes Aufgabengebiet, zum Beispiel Konstruktion oder Finanzen, aber wir helfen und unterstützen uns gegenseitig, wo es nötig ist“, sagt der Projektleiter des Projekts ULWU, Andreas Thanbichler. „Wir versuchen, möglichst viel selbst zu machen. Bei einigen Fertigungsschritten unterstützen uns Betriebe der Region“, meint Marian Vagaday, der Produktionsleiter.
„Den Bezug der Liege können wir zum Beispiel nicht selbst anbringen, hierbei erhalten wir Unterstützung von einem Raumausstattungsbetrieb aus Lauterburg/​Essingen“, berichtet er weiter und zählt noch einige Unternehmen der Region und aus ganz Deutschland auf, die für das Studentenprojekt begeistert werden konnten. Markus Eckstein aus Mögglingen ist verantwortlich für Marketing, und freut sich über die Sponsoren, die den Studenten mit Wissen, Erfahrung, Handwerkskunst sowie Sach– und Geldspenden zu helfen. „Nur dadurch ist die Realisierung überhaupt möglich. Die Produktionskosten für den Prototyp, ohne die Lohnkosten für uns Studenten, liegen bei mindestens 14 000 Euro. Der Großteil davon ist bereits gedeckt.
Das Projekt erreicht aber nicht nur in Heidenheim und Umgebung, sondern auch international Anerkennung und Aufmerksamkeit. Denn als einziges Projekt hat die Gruppe ULWU zwei ausländische Studenten in ihrem Team. Olga Novikova und Inna Kammer von der Polytechnischen Universität Tomsk aus Russland verstärken die Gemeinschaft im Bereich Marketing. „Die Verständigung klappt sehr gut“, meint Dominik Seitzer aus Bettringen, der für die Konstruktion zuständig ist. Christoph Büttner, der die Steuerung programmiert, Tobias Schlatter der für die Peripherie zuständig ist und Dominik Seitzer bilden das Technik-​Team der Gruppe. Sie sorgen dafür, dass der innovative Antrieb der Liege rund läuft, das integrierte Farblichtgerät, die Sitzheizung und die Lautsprecher funktionieren. „Die Herausforderungen sind groß, aber wir werden alles meistern,“ sagt der Projektleiter Andreas Thanbichler. „Die Motivation ist groß und die Begeisterung im Team für jeden spürbar.“
Am 9. Dezember findet die öffentliche Präsentation der Projekte im Heidenheimer Lokschuppen statt. Weiterführende Informationen stehen im Internet unter www​.ulwu​.de zur Verfügung.

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