Konzert des Gitarren– und Mandolinenorchesters zum Jubiläum

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Viele Besucher, die Freude am Klang der Mandolinen und der Gitarre haben, fanden sich am Samstagabend in der Augustinuskirche in Gmünd ein, um dort ein wunderschönes Konzert mit diesen Instrumenten zu erleben. Eingeladen dazu hatte das Gitarren– und Mandolinenorchester Gmünd aus Anlass seines 30-​jährigen Bestehens. Von Dietrich Kossien

Montag, 16. November 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
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SCHWÄBISCH GMÜND. Nachdem das Orchester im Jahr 1979 gegründet wurde, erspielte es sich unter den Dirigenten Rudolf Lehmann, Siegfried Grimm, Jürgen Schenk, Veronika Protzer und Claudio Conti einen überaus guten Ruf nicht nur in Schwäbisch Gmünd und Umgebung sondern auch bei Gastspielen im Ausland.
Dabei reicht das Repertoire vom klassischen Konzertrepertoire bis hin zu volkstümlichen Melodien. Und mit den Konzerten trägt das Orchester gewiss dazu bei, dass man sich an der ungewöhnlichen Schönheit dieser Musik erfreuen kann, von der viele Menschen, die diese Musik nicht kennen, durch den Besuch eines Konzerts des Gmünder Gitarren– und Mandolinenorchesters erstaunt und überrascht sind. Auch dieses Mal war das nicht anders.
Unter seinem Dirigenten Joachim Wagner, der das Orchester seit 2004 leitet, bot das Orchester ein Konzert voll musikalischen Ausdrucks, exzellenter Spieltechnik und großer Spielfreude. Zum besten Eindruck des Konzerts trugen darüber hinaus drei Solistinnen bei. Festlich war der Beginn mit einem prallen barocken dreisätzigen Concerto des italienischen Komponisten Evaristo Felice Dall’Àbaco (1675 – 1742) mit dem vollen Klang des prächtig aufspielenden Orchesters. Kaum weniger eindrucksvoll erklang danach die stimmungsvolle Irische Suite eines zeitgenössischen Komponisten, die das Orchester unter Joachim Wagner ausdrucksvoll gestaltete.
Proben ihres großen musikalischen Könnens, sowohl in der Technik als auch im einfühlsamen Spiel, gaben dann als Duo Ulrike Ziegler (Querflöte und Birgit Pfrommer-​Gohr (Gitarre) mit drei modernen Kompositionen, von denen „Piece en forme de Habanera“ von Maurice Ravel die Zuhörer ganz besonders begeisterte.
„Espana“ und „Suite Andalusa“ waren zwei gleichfalls modernere Werke, die das Orchester nach der Pause folgen ließ, bevor es gemeinsam mit Maren Kroll, die die Solo-​Mandoline spielte, einen schwungvollen dynamischen slawischen Tanz von Heinz Dittrich (1874 – 1955) erklingen ließ, für den es viel Beifall für Orchester und Solistin gab. Der wurde schier noch größer für die Solistin als sie in „Prelude Nr. 10“ von Raffaele Calace (1863 – 1934) die vielfältigen Klangvarianten ihres Instruments erklingen ließ.
Eigentlich hätte dann das Konzert mit einem Stück, das die Hörer gewiss in die südlichen Gefilde mit ewig blauem Himmel führen konnte, enden sollen. Das aber gelang nicht, denn der aufkommende Beifall war so groß, dass Joachim Wagner nicht nur eine Zugabe ankünden musste.