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Jakobskapelle bei den Klotzhöfen wurde geweiht

anz besonders treffend beschrieb Pfarrer Bernhard Weiß die neu erbaute Kapelle bei den Klotzhöfen bei Schechingen, die am Samstagnachmittag dem Hl. Jakobus geweiht wurde: „Es ist ein nach außen gebauter Hergottswinkel“. Eine Ecke, in der Wünsche und Bitten, Hoffnungen und Gebete ihren Platz finden.

Montag, 02. November 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 10 Sekunden Lesedauer

Von Dorothee Wörner
SCHECHINGEN. Die Familie Corina und Adelbert Ott aus Schechingen hat mit dem Bau der neuen Kapelle solch einen Platz geschaffen – nicht nur für sich allein, sondern für alle Menschen, die dort draußen bei den Klotzhöfen in der Stille den Weg zu Gott finden wollen. Durch die Feldfluren um Schechingen führen viele Wege, die von Wanderern oder Landwirten genutzt werden.
Dieser eine Weg, der zwischen dem Bauernhof der Familie Ott und der Kapelle hindurchführt ist ein besonderer Weg. Die eingelassene Jakobsmuschel am Boden zeigt es und die von Helwiga Heinrich bildhauerisch gestalteten Holzstelen zeigen es ebenso — dieser Weg ist ein Teil des Fränkisch-​Schwäbischen Jakobswegs, der von Würzburg her kommend in einem vier Kilometer langen Teilstück durch die Gemarkung von Schechingen führt und schließlich in Ulm endet.
Bei den Klotzhöfen ist eine der fünf Schautafeln zu finden, die entlang des gesamten Weges Wanderer informieren. Viele von ihnen sind Pilger, die alle „ein gemeinsames Ziel verfolgen, auf der Suche nach Orientierung sind“, wie es Erich Baierl aus Heuchlingen ausdrückte, der gemeinsam mit Pfarrer Weiß den Wortgottesdienst zur Segnung hielt.
Die Kapelle werde dem Heiligen Jakobus geweiht, sagte Baierl, denn Jakobus sei ebenfalls ein Suchender gewesen, unzufrieden mit seinem bisherigen Leben und auf der Suche nach der Wahrheit, die er bei Jesus gefunden habe. Baierl zitierte aus Hape Kerkelings Buch über seine Pilgerreise nach Santiago de Compostela. Kerkeling habe sich lange gefragt „Wer ist Gott eigentlich für mich?“ und er habe einen schönen Vergleich gefunden „Gott ist der, der mich, ähnlich wie bei einem Spiel mit Kindern, in die Luft wirft und danach sicher wieder auffängt“.
Pfarrer Bernhard Weiß wünschte bei der Segnung, dass diese Kapelle die Erinnerung an Gott wach halte und dass alle, die „hier aus– und eingehen spüren, dass diese Kapelle ein Zeichen dafür ist, dass es mehr gibt als das was wir für zweckmäßig ansehen“.
Für Corina und Adelbert Ott war es ein Traum, einen der Klotzhöfe erwerben zu können. Obwohl sie ein Haus in Schechingen besitzen, sind sie viel dort draußen und leben auf bei den zahlreichen, schönen Begegnungen, die sie am Wegesrand erleben. Dankbarkeit war einer der Gründe für sie diese Kapelle zu bauen. Unterstützt wurde die private Glaubensinitiative von zahlreichen Helfern. Für sie wurde die Kapellensegnung mit einem Helferfest verbunden. Ein weiterer Grund war das Gedenken an einen im Zweiten Weltkrieg gefallen Verwandten. So ist diese Kapelle bei den Klotzhöfen auch als ein Zeichen für den Frieden zu verstehen.

Informationen über den Jakobsweg erhalten Besucher in der Kapelle am Weg zu den Klotzhöfen (Ortsausgang Schechingen in Richtung Hohenstadt). Den Innenraum schmückt eine aus Lindenholz geschnitzte Jakobusfigur von Josef Haas aus Leinweiler, außerdem ein Weihwasserkessel aus Sandstein, der von Charly Waibel aus Durlangen gestaltet wurde. Helwiga Heinrich aus Schechingen entwarf einen Pilgerstempel und das Motorrad-​Team aus Durlangen gestaltete sehr liebevoll die Außenanlage.

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