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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Ein außer Kontrolle geratener Containerlastzug schleuderte in Mögglingen in den Gegenverkehr, über den Gehweg und gegen ein Wohnhaus

Ein Lkw-​Unfall fast direkt vor dem Rathaus in der B-​29-​Ortsdurchfahrt von Mögglingen hat gestern erneut dokumentiert, wie notwendig der rasche Bau der Ortsumfahrung ist. Wie durch ein Wunder wurde niemand verletzt.

Mittwoch, 25. November 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 22 Sekunden Lesedauer

MÖGGLINGEN (hs). Viele Kommentare der sichtlich verärgerten, teils unter Schock stehenden Passanten und Anlieger der Hauptstraße sind eher nicht druckreif. Dass die für das seit Jahren anhaltende „Schwarze-​Peter-​Spiel“ verantwortlichen Politiker ihre Mandate abgeben sollen, gehörte noch zu den mildesten Formulierungen. Gegen 11 Uhr passierte es mitten im belebten Ortszentrum: Ein Containerzug war aus Richtung Gmünd unterwegs. Plötzlich geriet der unbeladene Anhänger außer Kontrolle, brach zunächst nach rechts aus, konnte jedoch vom Fahrer kurz abgefangen werden, bevor er erneut, diesmal nach links, schleuderte. Der Anhänger prallte dabei gegen das Fahrerhaus eines entgegenkommenden Lastzuges, der durch diesen Aufprall an der Vorderachse lenkunfähig wurde und in der Kurve geradewegs auf den Gehweg rutschte. Der Anhänger des Container-​Lkw wurde durch die Anprallwucht erneut nach rechts zurückgeworfen, riss einen Lampenmast aus der Verankerung, zerstörte Blumenkübel und schlug ein Loch in das Wohnhaus der Familie Schweizer. Die Bewohner dachten zunächst an ein Erdbeben. Auch die Möblierung der Küche wurde beschädigt. Eine innenliegende Zwischenwand wurde versetzt. Der Gesamtschaden wird derzeit auf mindestens 50 000 Euro geschätzt. Beide Lastzüge mussten abgeschleppt werden. Der Bauhof beseitigte die Trümmer. Die Polizei stellte beim Anhänger mit Heidenheimer Kennzeichen Verdachtsmomente auf Wartungsmängel fest, weshalb das Fahrzeug zur Erstellung eines technischen Gutachtens sichergestellt wurde. Die Ortsdurchfahrt war etwa vier Stunden lang total blockiert. Die Polizei leitete weiträumig um. Zunächst zeigte sich Bürgermeister Otmar Schweizer erleichtert, dass keine Verletzten oder gar Todesopfer zu beklagen waren. Nicht auszudenken, wenn da auf den Gehwegen zum Unfallzeitpunkt Schulkinder oder andere Passanten unterwegs gewesen wären. Schweizer berichtete am Nachmittag, dass er etliche entsetzte Anrufe bekomme habe und er auch auf der Straße von besorgten Mitbürgern angesprochen worden sei. Tenor: Was muss eigentlich noch alles passieren, bevor Mögglingen endlich die von Landes– und Bundespolitik seit vielen Jahren zwar zugesagte, jedoch immer wieder aufgeschobene Ortsumfahrung erhält?

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