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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Indische Delegation besucht den evangelischen Kirchenbezirk Schwäbisch Gmünd

Auf Einladung von Dekan Immanuel Nau besucht zur Zeit eine fünfköpfige Delegation aus Südindien den evangelischen Kirchenbezirk Schwäbisch Gmünd: Gemeinsam wird über eine Partnerschaft zwischen dem Kirchenbezirk Schwäbisch Gmünd und der Diözese Süd-​Kerala nachgedacht. Von Stephan Schwarz lauben.

Donnerstag, 26. November 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 9 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND. Angeführt wird die Delegation von Bischof John Gladstone, Bischof der Diözese Süd-​Kerala. Gladstone ist zugleich Moderator der Kirche von Südindien, ein Amt vergleichbar dem von Bischöfin Margot Kässmann als Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland.
Begleitet wird Bischof Gladstone von seiner Frau Hepzi, Präsidentin der Frauenarbeit der Kirche von Südindien, Dozentin in der Lehrerausbildung und Organisatorin von Qualifizierungsprogrammen für arbeitslose Frauen. Die restlichen Mitglieder der Delegation haben verantwortliche Funktionen im Dr.-Somervell-College-Krankenhaus in Karakonam, ein Krankenhaus mit 550 Betten, das sich in Trägerschaft der Kirche von Südindien befindet: Dr. Stephenson Baburaj ist Chefarzt mit Schwerpunkt Pädiatrie, Lydia Vinod Leiterin der Krankenpflegeschule der Klinik und Pfarrer Levi Mohandas Klinikpfarrer.
Als 2008 die bisherige Partnerschaft mit der Diözese Nandyal zu Ende ging, hat Dekan Immanuel Nau gleich Ausschau nach neuen Partnern gehalten: „Als Christen leben wir in einer weltweiten Gemeinschaft und es reicht nicht, das im Kopf zu wissen, sondern wir brauchen die konkrete Partnerschaft“.
Den Kontakt zu den Vertretern der Diözese Süd-​Kerala hergestellt hat der indische Pfarrer Leslie Nathaniel, der bis vor kurzem beim Dienst für Mission und Ökumene der württembergischen Landeskirche und mit einem Teilauftrag an der Augustinuskirche Schwäbisch Gmünd tätig war. Im Februar 2009 kam es dann zu einem Besuch von Dekan Immanuel Nau und einer Gruppe aus dem Kirchenbezirk in Südindien.
Noch ist die Partnerschaft keine beschlossene Sache, aber beide Seiten sehen viele Anknüpfungspunkte. Bischof John Gladstone betont, dass die Kirchen die Aufgabe haben, sich den Herausforderungen der Gesellschaft zu stellen und nennt beispielhaft die Bekämpfung von Armut, Gesundheit, Bildung und Ökologie. Sein Anliegen ist „eine Partnerschaft für Entwicklung“.
Nicht zuletzt deshalb stehen auf dem dichten Programm des Besuchs der indischen Gäste Gespräche in der Diakonischen Bezirksstelle Schwäbisch Gmünd, der Arbeitslosenorganisation a.l.s.o., den Kindergärten „Kinderinsel“ und „Sterntaler“, der Stauferklinik Mutlangen und dem Diakonissenkrankenhaus Stuttgart.
Teil der Partnerschaft könnte die Unterstützung sozialer Projekte der Kirche von Südindien sein. So nimmt die Krankenpflegeschule des Dr.-Somvervell-College-Krankenhauses vor allem Schwesternschülerinnen aus Familien auf, die aus extrem armen Familien stammen. Denkbar wäre auch, Kindergartenkinder aus ärmlichsten Verhältnissen wenigstens mit einer warmen Mahlzeit am Tag zu versorgen. Die Diözese Kerala betreibt 39 Kindergärten und ist bekannt für ihr diakonisches Engagement für die „Dalits“, die Mitglieder der untersten Kaste.
Dabei betont Lydia Vinod, dass Partnerschaft keine Einbahnstraße sei: „Es geht darum, dass wir gegenseitig voneinander lernen.“ Am Freitag wird die indische Delegation sich auf der Bezirkssynode in Lorch vorstellen; dann wird darüber entschieden, ob das Vorhaben einer Partnerschaft weiter verfolgt werden soll.

Die Diözese Süd-​Kerala hat 600 000 Mitglieder in 650 Gemeinden, 330 Pfarrer und 200 Laienprediger. Ihr gehören etwa 15% der Bevölkerung an. Die Kirche, von Südindien ist eine ökumenische Kirche Sie ging 1947 aus drei verschiedenen Konfessionen hervor: Kongregationalisten, Presbyterianer der Basler Mission und Anglikaner. In Indien sind die Christen eine Minderheit: Etwa 3% bekennen sich zum christlichen G

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