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Bauarbeiten des Wasserverbandes Kocher-​Lein am Hochwasserrückhaltebecken (HRB) Federbach zwischen Göggingen und Horn

Jedes Jahr will der Wasserverband Kocher-​Lein ein anderes Rückhaltebecken vom Schlamm und anderen Sedimenten befreien und — wo nötig — die Technik auf Vordermann bringen. In dieser Saison ist der Federbach-​Stausee an der Reihe.

Donnerstag, 05. November 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 18 Sekunden Lesedauer

GÖGGINGEN (wvkl). Das Hochwasser-​Rückhaltebecken Federbach ist einer von elf Stauseen im Einzugsgebiet des Wasserverbandes Kocher-​Lein. Mit diesen Becken wird der Abfluss der Lein im Hochwasserfall gedrosselt um Schäden im Leintal und im mittleren Kochertal zu verhindern oder zu verringern. Das HRB Federbach befindet sich bei Göggingen-​Horn. Es wurde zwischen 1978 und 1982 gebaut und kostete damals über zehn Millionen Mark Ab Mitte vergangen Jahres wurden gleichzeitig zwei Baumaßnahmen zur Sanierung und Instandsetzung durchgeführt. Dies waren: zum einen die. Ausräumung der Ablagerungen und zum anderen die Revision und die Sanierung der Stahlwasserbauteile.
Im Dauerstauraum haben sich durch die starke Abwaschung der Böden im Einzugsgebiet und durch natürliche Verlandung größere Mengen Sedimente abgelagert. Die letzte Ausräumung erfolgte im Sommer 1998. Eine erneute Ausbaggerung war unumgänglich, da der Dauerstauraum schon zu einem sehr großen Teil verlandet war. Wenn die Ablagerungen nicht ausgeräumt worden wären, hätte die Gefahr bestanden, dass sich die Grundablassleitung vom Einlaufbauwerk bis zum Mönchschacht zusetzt und das Becken somit nicht mehr gesteuert werden kann. Dies galt es zu verhindern.
Chemische Analysen im Vorfeld hatten gezeigt dass das Material frei von Belastungen ist und die Grenzwerte nach der Bundesbodenschutzverordnung eingehalten werden. Der See wurde deshalb Anfang Juni 2009 abgefischt und vollständig entleert. In den folgenden zwei Monaten konnte er dann entwässern und oberflächlich abtrocknen.
Eine beschränkte Ausschreibung ergab als günstigsten Bieter die Fa. Gerd Fritz aus Spraitbach, welcher auch den Auftrag erhielt. Die Ausräumung wurde im August, bei trockenem Sommerwetter, in Rekordzeit durchgeführt und das anfallende Erdmaterial, im Rahmen der Flurbereinigung in Iggingen, auf dortige Ackerflächen verbracht, um dort fehlenden Oberboden auszugleichen. In den 8 Tagen, in denen gebaggert und abgefahren wurde, konnte ungefähr 8000 Kubikmeter Erdmaterial ausgeräumt werden. Die Kosten der Maßnahme belaufen sich auf etwa 150 000 Euro.
Das HRB Federbach besitzt drei Schieber (Stahltafeln mit einer Größe bis zu 1,20 m auf 0,80 Meter), welche im Jahr 1981 in den fast 20 Meter tiefen Mönchschacht eingebaut wurden. Mit Hilfe dieser Schieber wird bei Hochwasser der Abfluss gedrosselt. Außerdem wird der Einstau des Dauerstausees damit vorgenommen.
Nachdem die Schützen jetzt fast 30 Jahre in Betrieb und ständig einem sehr feuchten Klima ausgesetzt sind, wurden sie einer kompletten Revision unterzogen. Verschleißteile wie Dichtungen und Verschraubungen wurden erneuert und sämtliche korrodierten Teile ausgebaut, sandgestrahlt und neu beschichtet.
Außerdem wurden Wartungsebenen mit Kranbahnen, welche ein gefahrloses Ausführen von Unterhaltungsarbeiten für die Verbandsarbeiter ermöglichen, eingebaut. Zugänge und Leitern wurden entsprechend den Unfallverhütungsvorschriften erneuert und hergestellt.
Die Ausführung erfolgte durch die Fa. BIS Burger Industrie-​Service in Neresheim und kostete zirka 50 000 Euro.
Da für die Ausräumungsarbeiten das Becken mehrere Wochen leer war, war es sinnvoll beide Maßnahmen in einem Zuge auszuführen. Ausschreibung, Planung und Bauleitung erfolgte jeweils durch die Technische Betriebsleitung des Wasserverbandes. Die durchgeführten Arbeiten werden mit 70 Prozent durch das Land Baden-​Württemberg gefördert.
Der Kocher-​Lein-​Verband wird mit dieser Investition seiner hohen Verantwortung für den Hochwasserschutz im Leintal gerecht, so Verbandsvorsteher Georg Ruf. Auch in den nächsten Jahren müssen weitere Investitionen an den verbandseigenen Becken erfolgen. Konkret werde voraussichtlich in den Jahren 2010/​2011 der Götzenbachstausse bei Göggingen entlandet und die technischen Anlagen saniert.

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