Direkt zum Inhalt springen

Nachrichten Schwäbisch Gmünd

100-​Tage-​Bilanz und Presserundfahrt des Oberbürgermeisters Richard Arnold, der sich als Freiheitskämpfer fühlt

m Wirtschaftsenglisch nennt man eine solche Entwicklung, die Oberbürgermeister Richard Arnold gestern anlässlich seiner 100-​Tage-​Bilanz für Schwäbisch Gmünd aufzeigte, „Boomtown“. Gmünderisch ist damit gemeint: „Schaffa, schaffa, Häusle baua“, Landesgartenschau, Einkaufsoffensive und das Industriegebiet „Gügling“mit Wachstumskurs.

Freitag, 06. November 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 28 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (hs). Die 100-​Tage-​Pressekonferenz vor den überregionalen Medienleuten fand gestern nicht nur in der warmen Amtsstube statt, Bei einer rund zweistündigen Rundfahrt (siehe auch übernächste Seite) pfiff den Reportern in den Baugebieten durchaus auch mal der eisige Wind um die Ohren. Doch zunächst war’s eher das Gefühl, als säße man gemeinsam mit OB Arnold unterm Weihnachtsbaum, um Geschenke auszupacken. Ihm war es wichtig, auf einige Präsente mit Symbolkraft zu deuten, die ihn zunächst zu seiner Amtseinsetzung und auch nun zu den 100 Tagen im Amt erreicht haben. Eines hat, wie Arnold einführend zum Ausdruck brachte, einen Ehrenplatz auf dem Schreibtisch bekommen. Dieses Geschenk habe er von Münsterpfarrer Robert Kloker erhalten und zeige ein Fotomotiv, das ihm von Anfang an zum Herzensanliegen geworden sei: Die offene Rathaustüre!
Bereits in den ersten 100 Tagen seiner Amtszeit sei es ihm gelungen, eine andere Anschauung zu gestalten: Das Rathaus nicht als ehrfürchtiges Verwaltungsgebäude und „Hort der Bürokratie“, sondern als ein offenes Bürgerhaus, in das jeder eingeladen sei, um entweder Rat zu holen oder auch Rat zu bringen. Er wolle im Bestreben fortfahren, das Gmünder Rathaus zu einer Akademie der Ideen und des bürgerschaftlichen Miteinanders zu machen. Als leuchtendes Beispiel nennt Richard Arnold den nun auch ganz offiziell aus der Taufe gehobenen Salvator-​Freundeskreis, zu dem sich rund 100 Bürger aus verschiedenen Fachgebieten, Generationen und Konfessionen zusammengeschlossen haben, um mit Rat und Tat für Erhalt und Pflege dieser wunderbaren Stätte zu tragen. „In Schwäbisch Gmünd steckt noch so viel Musik drin!“ freut sich Arnold auf weitere Initiativen.
Er sei damals als OB-​Kandidat angetreten, weil „ich’s als Gmünder einfach wissen will“. Wissen wolle er, dass diese „Stadt mehr kann“. Vieles sei in der Vergangenheit einfach liegengeblieben. Darunter wichtige Themen und Projekte, die hätten einfach nicht liegenbleiben dürfen, um Schwäbisch Gmünd im Wettbewerb der Städte fit zu halten. Dies will Arnold ausdrücklich nicht nur auf das Thema Landesgartenschau bezogen wissen, sondern auch auf andere, greifbare Problemlösungen, wie beispiels die laufende Einkaufsinitiative pro Gmünd. Er bitte um Verständnis, dass er die Zahl der Ausschuss– und Gemeinderatssitzungen drastisch erhöht habe und hierbei so manchen Stadtrat an die Grenzen bringe. „Doch wir brauchen jetzt dieses Tempo und diese Schlagzahl für die Abarbeitung der Themen.“ Bis Weihnachten will die Stadtverwaltung das Landesgartenschaukonzept endgültig bei den zuständigen Stellen in Stuttgart vorlegen, um damit auch die Zuschussgelder zu sichern.
In den ersten 100 Tagen seiner Amtszeit habe er sich mit seinem neuen RathausStil mehr und mehr in der Rolle eines Art „Freiheitskämpfers“ entdeckt. Denn er möchte alle Freiräume zugunsten der Bürger ausgeschöpft wissen. Besonders dann, wenn es sich um Häuslebauer, Handwerker, Einzelhändler und andere Geschäftsleute handle, die jeweils auch mit relativ kleinen Investitionen gemeinsam wieder die große Wirtschaft ankurbeln können. Beispielsweise solle der Bürger selbst entscheiden, wie er gerne sein Häusle für sein Leben etwa im besonders von Planungsvorschriften drangsalierten Baugebiet Wetzgau-​West (Arnold: „Ganz wichtig im Hinblick auf Mutlangen“) gestalte — und nicht der Baubürgermeister. Eine bessere Verzahnung mit der Wirtschaft sei auch enorm wichtig. Mit Erstaunen habe er erfahren, dass etliche Vertreter der großen Wirtschaftsunternehmen dieser Stadt mit ihrer globalen Strahlkraft noch nie eine Einladung ins Rathaus bekommen hätten. Doch gerade die Gespräche über Sorgen, Chancen und Visionen mit Unternehmern, Geschäftsführern und Managern aus Gmünd hätten ihm in den ersten 100 Tagen viele wertvolle Anregungen auch für seine Amtsführung gebracht. Und das sei ja erst der Anfang gewesen…

14 Tage kostenlos und unverbindlich testen?
Das RZ-Probeabo - digital oder klassisch mit Trägerzustellung

1875 Aufrufe
595 Wörter
5279 Tage 1 Stunde Online

Beitrag teilen

Hinweis: Dieser Artikel wurde vor 5279 Tagen veröffentlicht.


QR-Code
remszeitung.de/2009/11/6/100-tage-bilanz-und-presserundfahrt-des-oberburgermeisters-richard-arnold-der-sich-als-freiheitskampfer-fuhlt/