100-Tage-Bilanz und Presserundfahrt des Oberbürgermeisters Richard Arnold, der sich als Freiheitskämpfer fühlt
m Wirtschaftsenglisch nennt man eine solche Entwicklung, die Oberbürgermeister Richard Arnold gestern anlässlich seiner 100-Tage-Bilanz für Schwäbisch Gmünd aufzeigte, „Boomtown“. Gmünderisch ist damit gemeint: „Schaffa, schaffa, Häusle baua“, Landesgartenschau, Einkaufsoffensive und das Industriegebiet „Gügling“mit Wachstumskurs.
Freitag, 06. November 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
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Bereits in den ersten 100 Tagen seiner Amtszeit sei es ihm gelungen, eine andere Anschauung zu gestalten: Das Rathaus nicht als ehrfürchtiges Verwaltungsgebäude und „Hort der Bürokratie“, sondern als ein offenes Bürgerhaus, in das jeder eingeladen sei, um entweder Rat zu holen oder auch Rat zu bringen. Er wolle im Bestreben fortfahren, das Gmünder Rathaus zu einer Akademie der Ideen und des bürgerschaftlichen Miteinanders zu machen. Als leuchtendes Beispiel nennt Richard Arnold den nun auch ganz offiziell aus der Taufe gehobenen Salvator-Freundeskreis, zu dem sich rund 100 Bürger aus verschiedenen Fachgebieten, Generationen und Konfessionen zusammengeschlossen haben, um mit Rat und Tat für Erhalt und Pflege dieser wunderbaren Stätte zu tragen. „In Schwäbisch Gmünd steckt noch so viel Musik drin!“ freut sich Arnold auf weitere Initiativen.
Er sei damals als OB-Kandidat angetreten, weil „ich’s als Gmünder einfach wissen will“. Wissen wolle er, dass diese „Stadt mehr kann“. Vieles sei in der Vergangenheit einfach liegengeblieben. Darunter wichtige Themen und Projekte, die hätten einfach nicht liegenbleiben dürfen, um Schwäbisch Gmünd im Wettbewerb der Städte fit zu halten. Dies will Arnold ausdrücklich nicht nur auf das Thema Landesgartenschau bezogen wissen, sondern auch auf andere, greifbare Problemlösungen, wie beispiels die laufende Einkaufsinitiative pro Gmünd. Er bitte um Verständnis, dass er die Zahl der Ausschuss– und Gemeinderatssitzungen drastisch erhöht habe und hierbei so manchen Stadtrat an die Grenzen bringe. „Doch wir brauchen jetzt dieses Tempo und diese Schlagzahl für die Abarbeitung der Themen.“ Bis Weihnachten will die Stadtverwaltung das Landesgartenschaukonzept endgültig bei den zuständigen Stellen in Stuttgart vorlegen, um damit auch die Zuschussgelder zu sichern.
In den ersten 100 Tagen seiner Amtszeit habe er sich mit seinem neuen RathausStil mehr und mehr in der Rolle eines Art „Freiheitskämpfers“ entdeckt. Denn er möchte alle Freiräume zugunsten der Bürger ausgeschöpft wissen. Besonders dann, wenn es sich um Häuslebauer, Handwerker, Einzelhändler und andere Geschäftsleute handle, die jeweils auch mit relativ kleinen Investitionen gemeinsam wieder die große Wirtschaft ankurbeln können. Beispielsweise solle der Bürger selbst entscheiden, wie er gerne sein Häusle für sein Leben etwa im besonders von Planungsvorschriften drangsalierten Baugebiet Wetzgau-West (Arnold: „Ganz wichtig im Hinblick auf Mutlangen“) gestalte — und nicht der Baubürgermeister. Eine bessere Verzahnung mit der Wirtschaft sei auch enorm wichtig. Mit Erstaunen habe er erfahren, dass etliche Vertreter der großen Wirtschaftsunternehmen dieser Stadt mit ihrer globalen Strahlkraft noch nie eine Einladung ins Rathaus bekommen hätten. Doch gerade die Gespräche über Sorgen, Chancen und Visionen mit Unternehmern, Geschäftsführern und Managern aus Gmünd hätten ihm in den ersten 100 Tagen viele wertvolle Anregungen auch für seine Amtsführung gebracht. Und das sei ja erst der Anfang gewesen…
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