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Kunststoff, Bühnennebel und kaltes Licht machen aus dem Stadtgarten einen Eispalast für eine furiose Show

Akrobaten, Jongleure, Hochseilkünstler, Eiskunstläufer und Clowns, die durch und über eine glitzernde Eisarena flogen, schwindelerregende Kunststücke, außergewöhnliche Darstellungen und atemberaubende Showelemente: der „Moscow Circus on Ice“.

Donnerstag, 24. Dezember 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 56 Sekunden Lesedauer

SHOW (cl). Am Dienstagabend konnten die Besucher im Stadtgarten eine farbenfrohe Eisrevue miterleben – das Eis-​Spektakel „Moscow Circus on Ice“ war zu Gast. Gekonnt kombinierten die Akteure die Kunst des Eiskunstlaufens mit den artistischen Meisterleistungen eines traditionellen Zirkus.
Die Zuschauer erlebten einen rasanten, abwechslungsreichen und sehr beeindruckenden Abend. Vom Kalinka über Ägypter oder futuristische Gestalten bis zum Kasatschok die rund 30 Artisten brannten ein Feuerwerk an Akrobatik, Eiskunstlauf und Show ab, das jeden Gletscher zum Schmelzen gebracht hätte. Das „Eis“ im Stadtgarten-​Saal hatte allerdings Zimmertemperatur – die Bühne war mit Plastikplatten ausgelegt, die Glatteis simulieren – wenn auch mit geringfügig geringerer Glätte. Aber mit der richtigen Dosis Bühnennebel und kaltem Licht war schnell ein frostiges Bühnenbild geschaffen, so echt, dass mancher Zuschauer beim Anblick ins Frösteln kam.
Norbert Schramm , Moderator
und „Tango– Franz“
Moderiert wurde das magische Spektakel vom zweifachen Europameister, Weltmeister und Eiskunstläufer Norbert Schramm. Dieser ließ es sich nicht nehmen dann selbst als Tango-​Franz aufzutreten, eine Glanznummer die er schon vor Königin Margarethe II. von Dänemark vortanzen durfte.
Zwischen artistischen Meisterleistungen sorgten die Clowns Andrej und Alexej für Lacher. Etwa beim „Fang-den-Hut“-Spiel mit dem Publikum, einem flotten Twist mit einigen Zuschauern oder einer Eigeninszenierung des Balletts „Schwanensee“. Diese scheiterte allerdings mehr oder weniger an der Grazie um die sich der pummelige Clown im Tütü verzweifelt bemühte – sehr zum Vergnügen der Zuschauer.
Da wechselten bunte Revuenummern in glamourösen Kostümen mit waghalsigen Trapeznummern. Der Tanz der Elemente Wasser, Feuer und Luft auf Stelzen sorgte für Verblüffung, ebenfalls die Zaubertricks eines Artisten, der sich kurzerhand zahlreiche Messer durch das Gesicht schieben ließ. Glänzende Auftritte mit Hoch– und Einradvorstellungen, Glitzerkeulen– und Diabolo-​Jonglage folgten, die mit großem Applaus gewürdigt wurden. Spielerische Eleganz am Vertikalseil und ungläubiges Staunen bei der Umkleidekünstlerin, die es tatsächlich schaffte, passend zu jeder Melodie in weniger als drei Sekunden das Kostüm zu wechseln – wohlbemerkt das alles mit Schlittschuhen an den Füßen.
Für einige spektakuläre Auftritte boten sich zahlreiche Nebel– und Lichteffekte an: Bälle, Würfel, Pyramiden aus neonfarbenen Plastikrohren entwickelten im Schwarzlicht Eigenleben in der Rotation und auch die Indianerfransen oder mystisch leuchtenden ägyptischen Gewänder am Körper der wirbelnden Eisläufer sorgten für faszinierende Effekte.
Ein besonderes Highlight war der Auftritt der 16-​jährigen Gmünder Eiskunstläuferin Corinna Lutz, die elegant und swingend ihre Pirouetten auf der Bühne drehte. Wunderbar war auch das große Finale, bei dem sich die Clowns Andrej und Alexej gegen eine Plüschkuh zur Wehr setzen mussten und sich anschließend fast alle Artisten auf der Bühne zum kollektiven Seilspringen in russischer Tracht versammelten. Am Ende war die Plüschkuh vom Plastikeis und das Publikum ganz aus dem Häuschen.

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