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Zwei gelungene Theaterabende in Wißgoldingen

Ein kleines Jubiläum konnte in diesem Jahr die Theaterabteilung des TV Wißgoldingen feiern. Seit 30 Jahren wird beim Turnverein Theater gespielt, so auch in diesem Jahr. Die Akteure der Theaterabteilung, die „Gnitze Knollastiefel“, wie sie sich nennen, brachten heuer das Stück „ Das Orakel vom Jungfrauenhof“ zu Aufführung.

Dienstag, 29. Dezember 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 1 Sekunden Lesedauer

WALDSTETTEN-​WISSGOLDINGEN. Die Lachmuskeln der Zuschauer wurden reichlich strapaziert, denn humorvoll, fetzig und turbulent ging es auf der Bühne zu. Es wurden Lachsalven am laufenden Band gezündet — und das sicht– und hörbare Vergnügen der Zuschauer wurde mit prasselndem Szenenapplaus gedankt.
Jakob, der Knecht, spitzbübisch und brillant in Szene gesetzt von Wolfgang Schultes, war der einzige Mann auf dem Jungfrauenhof. Seine seltsamen Späße gehen den beiden Schwestern Katja (tollpatschig und frech dargestellt von Sonja Zeller) und Mona (Corinna Zeller brillierte in dieser Rolle mit Witz und Charme) sowie Oma Marie (Maritta Baur fühlte sich sichtlich Wohl in dieser Rolle) so langsam auf den Wecker. Oma Marie befragt täglich das Orakel, nämlich ihre drei Hühnerknochen, um etwas über die Rückkehr ihres ehemaligen Bräutigams Alois zu erfahren. Als Alois (Thomas Kaller lies sich durch nichts aus der Ruhe bringen) zusammen mit seinem stotternden Freund Lukas (dieser Part wurde vortrefflich gespielt von Helmut Richter) nach über 30 Jahren zurückkommt, erkennt sie ihn jedoch nicht.
Auch die Jungfern Rosa (resolut und bestimmend füllte Jutta Nestlen diese Rolle aus) und Berta, vortrefflich gespielt von Daniela Eisele, lassen bei Oma Marie das Orakel befragen und sind auf Männersuche. Das Schlitzohr Jakob fädelt es geschickt ein, indem er auch angibt er könne aus dem „Orakel-​Knochen“ eines Rippchens lesen und erreicht so, dass Rosa und Berta aber auch Alois und Lukas auf dem Jungfrauenhof umsonst arbeiten und auch seine Arbeit erledigen.
Und dann kommen noch Ludwig, Viehhändler aus Waldstetten (diese Rolle war Michael Lanzinger wie auf den Leib geschneidert) und sein Sohn Martin; hier brillierte Andy Müller und zeigte glänzend seine Fähigkeiten als Nachwuchsschauspieler. Ludwig der Viehhändler will seinen Sohn Martin mit Katja oder Mona verheiraten, um sich so den Hof unter den Nagel zu reißen, seine Devise lautet: Liebe vergeht, Reichtum besteht. Doch die hatten die Rechnung nicht ohne den Knecht Jakob gemacht. Der will endlich Katja von seiner Liebe überzeugen und selbst Bauer werden, und Martin findet gefallen an Mona.
Und so kommt es wie es kommen muss: nach einigen Verwicklungen findet Mona ihren Martin. Jakob gesteht Katja seine Liebe, und Alois und Lukas werden von Rosa und Berta „zwangsgeheiratet“. Auch der Viehhändler Ludwig gesteht „Oma Marie“ seine Liebe und so gibt es für die beiden auch ein Happy End, nämlich die erste „Waldstetter Wißgoldinger Vereinigung, die von Herzen kommt“.
Als Souffleuse sorgte Lisa Heilig dafür, das der Dialog auf der Bühne nicht ins stocken geriet. Brigitte Stock, Vize-​Vorsitzende des Turnvereins Wißgoldingen, dankte am Ende der Theaterabende allen unsichtbaren und sichtbaren Helfern sowie allen Akteuren für ihr Engagement und tatkräftige Mithilfe, damit zwei solch gelungene Theaterabende überhaupt zustande kommen können.

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