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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Bürgermedaillen-​Verleihung an Alfred Lutz entwickelte sich zur Kundgebung für die HfG

Alfred Lutz, der für die HfG und das Kulturleben Gmünds Bedeutsames geleistet hat, erhielt die Bürgermedaille. Dass er nicht ausschließlich bei der Feierstunde im Mittelpunkt stand, wird in seinem Sinne gewesen sein — es ging schließlich um die Zukunft der Hochschule, die er mit aufgebaut hat. Von Reinhard Wagenblast

Freitag, 04. Dezember 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 0 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND. Die Stadtfarben mitsamt Einhorn-​Wappen grüßten im Treppenhaus, zwei der Fahnen waren auch in der Aula gehisst. Selten hat die Hochschule für Gestaltung ihre Verbundenheit mit der Stadt so betont wie gestern, als Prof. Alfred Lutz die Bürgermedaille aus der Hand von OB Arnold entgegennahm. Studenten verteilten Handzettel, in denen sie vor dem drohenden Qualitätsverlust ihres Studiums warnten, wenn die HfG auf fünf Standorte verteilt wird. Die Aula war überfüllt — neben den Gästen, darunter viele Stadträte, setzten die Studierenden mit ihrer Anwesenheit ein Zeichen. Sowohl Rektorin Cristina Salerno wie auch OB Richard Arnold würdigten die Lebensleistung von Alfred Lutz für die Hochschule, an welcher dieser den Studiengang Grafikdesign aufbaute, und seine Verdienste im Kulturleben der Stadt Schwäbisch Gmünd. Sei es als Lehrender und Prorektor der HfG, sei es als Vorsitzender des Kunstvereins und im Kulturleben oder als Autor und versierter Gebrauchsgrafiker — überall hat Alfred Lutz, der jüngst den 90. Geburtstag feierte, mit seinem Optimismus und seinem Tatendrang Wesentliches geleistet und sich als Mann des Aufbaus erwiesen. „Der Gemeinderat beschloss, Ihnen die Bürgermedaille der Stadt als Dank für Ihre Lebensleistung zu verleihen. Wir brauchen Sie in dieser Stadt“, so OB Arnold. Stadt und Hochschule zögen an einem Strang, beide wollten die Gesamtauslagerung. Um die Solidarität mit der HfG zu unterstreichen, werde die nächste Sitzung des Gemeinderats am 16. Dezember in der Hochschul-​Aula stattfinden, kündigte das Stadtoberhaupt an.
Die Rektorin äußerte sich zu den „aktuellen Bedrohungen der Hochschule“ durch den derzeitigen Planungsstand. Mit der Verteilung auf weit voneinander entfernte Standort und dem Verzicht auf Werkstattflächen werde die Hochschule Gefahren und Hemmnissen ausgesetzt. „Als Rektorin dieser Hochschule und in Übereinstimmung mit dem Hochschulrat und Senat kann ich nur sagen, dass wir diese Planung nicht ohne Widerspruch hinnehmen und hoffen, dass sich die Vernunft durchsetzt. Wir sind der Qualität unserer Studienprogramme verpflichtet, und dies nicht als Selbstzweck, sondern weil wir damit das individuelle Potenzial unserer Studierenden entwickeln. Wir tragen Verantwortung für den Werdegang von jungen Menschen.“ Für diese Worte erhielt sie anhaltenden und heftigen Beifall. Es gebe bereits Einbrüche bei den Bewerberzahlen des nächsten Sommersemesters, sagte Cristina Salerno, und unterstrich die Forderung aus der „Marginalie“ der Rems-​Zeitung vom 14. November, angesichts deren Gefährdung die HfG zu unterstützen. Sie forderte OB Arnold auf, die Zersplitterung der Hochschule zu verhindern.
Alfred Lutz freilich erhielt nach seinen Dankesworten noch mehr und im Stehen gegebenen Beifall. Er spielte den Ball charmant an die Anwesenden zurück: „Sie sind das Gegenüber, mit dem die Kommunikation beginnt.“ In der Aula habe er vor 50 Jahren das erste Semester Grafikdesign begonnen, „somit hat sich der Kreis für mich geschlossen.“

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