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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Geschichten aus dem heutigen Nepal im Café Exlibris: Die Kinder von Shangri-​La

Eine bewegende und beeindruckende Lesung zum Buch „Die Kinder von Shangri-​La, Geschichten aus dem heutigen Nepal“ fand am Samstag im Café Exlibris statt.

Montag, 07. Dezember 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 37 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (se). „Shangri-​La“ heißt ein wundersames Land aus der buddhistischen Mythologie, das irgendwo versteckt im Himalaya liegen soll: Ein Ort der Freundlichkeit, Hort der Menschlichkeit und sanften Ruhe.
Atmosphärisch war im Café Exlibris eine Menge geboten, eröffnete und begleitete doch Veronica Gonzales diesen gut besuchten Anlass. Seitens des Govinda Entwicklungshilfevereins eröffnete Rocco Umbescheidt die Lesung und stellte den Besuchern den Verein vor. Der gemeinnützige Verein „Govinda“ kümmert sich in Nepal im Rahmen von acht Projekten seit über zehn Jahren um über 5000 Kinder und Menschen aus benachteiligten Bevölkerungsgruppen. Er ist ehrenamtlich organisiert.
Ein Traum der gelebt werden konnte, wie Rocco Umbescheidt die Entwicklung des Vereins in den vergangenen Jahren beschreibt, nicht zuletzt aufgrund der breiten Unterstützung aus dem Ostalbkreis, ein Traum der angesichts der Auswirkungen der Weltfinanzkrise auf Länder des Südens umso mehr Berechtigung erfahren sollte. Nepal ist unter den 20 am meisten betroffenen Ländern, die im Welternährungsbericht der UN vergangene Woche aufgeführt worden. Unterernährung ist ein Phänomen geworden, das wieder immens ansteigt.
Die Geschichte der mittlerweile 15-​jährigen Rita aus dem Waisenhaus, die nach dem Tod ihrer Eltern bei der sehbehinderten Großmutter lebte und selbst ein Bein bei einem Autounfall verlor, wurde von Stefan Groß den Besuchern vorgetragen. Einen weiteren Einblick in die Lebenssituationen in Nepal konnten sich die Zuhörer vom zweiten Text verschaffen, der die Unwegsamkeiten Westnepals beschreibt. Hier führt der Govinda Entwicklungshilfeverein sehr erfolgreich ein Bewusstseinsbildungs– und Mikrokreditprogramm durch. Diese Region gehört zu den ärmsten auf der Welt, die sogleich auch die Einzige ist, in der Frauen früher als Männer sterben.
Das Buch dokumentiert die Arbeit von Govinda, die unglaubliche Geschichte eines einstmals kleinen, und immer noch ehrenamtlichen Vereins mit heute mehr als tausend Unterstützerinnen, der Realitäten in Sachen Entwicklungshilfe geschaffen hat; und dies zu großen Teilen, während ein Bürgerkrieg tobte. Gleichzeitig beschreibt das Buch in Wort und Bild den nepalischen Alltag der Gegenwart, an der Schwelle zwischen alter Hindutradition und zeitgemäßer Demokratie; mit den Stilmitteln Reportage und Porträt – sowie mittels Hintergrundberichten. Eine Reise nach Shangri-​La, auf der die Besucher harte Realitäten, wunderbare Menschen und mythologische Traumpfade kennenlernen.
Das Buch kann in der Buchhandlung Stiegele gekauft oder unter www​.waisenkind​.de sowie im freien Buchhandel bestellt werden.

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