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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Investorenwettbewerb für Bahnhofsviertel und Ledergasse wird in Teilen jetzt neu formuliert

Voraussichtlich noch ein weiteres halbes Jahr wird es nach Einschätzung von Baubürgermeister Julius Mihm dauern, ehe der Gmünder Öffentlichkeit die Ergebnisse des Investorenwettbewerbs für die Landesgartenschau einschließlich Neugestaltung des Geschäftsviertels Ledergasse guten Gewissens präsentiert werden kann.

Dienstag, 08. Dezember 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 4 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (hs). Darum bat Julius Mihm gestern im Gespräch mit unserer Zeitung um Verständnis.
Die Bürgerschaft zeigt Ungeduld, besonders auch die Geschäftswelt. Alle wollen wissen, wie die konkreten Entwürfe und vor allem die Nutzungskonzepte für die Bebauung des Bahnhofsviertels, des Horten-​Areals und des ehemaligen Brauerei-​Grundstücks aussehen. OB Arnold hatte während seines Wahlkampfs auch zugesichert, der Geheimniskrämerei ein schnelles Ende zu bereiten.
Bislang ist nur die Rahmenplanung bekannt: Bau und Betrieb eines Hotels am Stadteingang aus Richtung Stuttgart, das Gmünder Leuchtturmprojekt „Einhornbau“ mit Unterbringung von Hochschulen und des Regionalsitzes mit Strahlkraft in Richtung Metropolregion Stuttgart sowie ein Einkaufszentrum mit neuen Einzelhändlern und Marken-​Niederlassungen im Bereich Horten/​Brauerei-​areal. Alles in allem soll dadurch im städtebaulichen Planungsrahmen zur Landesgartenschau ein privates Investitionsvolumen von weit über 50 Millionen Euro freigesetzt werden. Vor nunmehr zwei Jahren schon hatte die Stadt im Zuge eines Investitionswettbewerbs Projektentwickler und Geldgeber angesprochen und ein starkes Interesse geweckt. Zunächst waren es vier Immobilien-​/​Fondsgesellschaften, die trotz der globalen Krisenstimmung in Schwäbisch Gmünd ein goldenes Pflaster sahen und ganz heiß auf dieses Projekt waren. Unter turbulenten Umständen war die besonders eng in Gmünd verwurzelte FLEX Fonds-​Gruppe von Gerald Feig wegen „Formfehler“ in der Bewerbung aus dem Wettstreit ausgeschlossen worden. Ein weiterer Interessent stieg nun aus, wobei Baubürgermeister Julius Mihm erklärt, dass sich dies schon seit einigen Monaten abgezeichnet habe. Er sehe auch keine Dramatik, sondern erfahrungsgemäß eher einen ganz normalen und sogar wünschenswerten Wettbewerbsprozess im Umstand, dass derzeit nur noch zwei Projektentwickler im Rennen seien. Mihm gibt zu verstehen: „Sie werden nirgendwo einen Investorenwettbewerb finden, wo bis zum Schluss alle acht oder zehn Interessenten beieinander bleiben.“
Vielleicht sogar noch ein Jahr bis zum kompletten Vertragsabschluss
Der nächste Schritt wird laut Mihm sein, dass der Gemeinderat am 16. Dezember die neuen Ausschreibungsbedingungen (Boulevardlösung, Teilerhalt historisches Postamt, Einhornbau usw.) formuliere, auf deren Grundlage dann die Investoren bis zum Frühjahr entscheidungsreife Angebote zuschneiden. Aus Wettbewerbsgründen bleibe das Gesamtverfahren bis zur Entscheidung durch den Gemeinderat (eher Frühsommer) nicht öffentlich. Mihm vergleicht diese vertrauliche Vorgehensweise mit der eines Grundstückshandels zwischen der Stadt und einem Bürger, wo im Interesse des Geschäftspartners und auch des Verhandlungserfolgs ja auch Verschwiegenheit normal sei und gewahrt werde. Bis dann jedes Detail vollends ausgehandelt, das Vertragswerk vollständig und endgültig unterschriftsreif sei, werde es möglicherweise auf das Jahresende 2010 zulaufen. „Vielleicht müssen wir dann auch irgendwann die Reißleine ziehen“, schätzt Julius Mihm die Situation ein, dass die Landesgartenschau 2014 näherrückt und im Sinne des Gesamtwerks nicht jeder Problempunkt bis in die letzte Ecke gelöst sei. Besonders attraktiv ist für die Investoren das Einkaufszentrum Ledergasse. Doch das setzt voraus, dass sie sich auch für Hotel und Einhornbau engagieren. Julius Mihm schildert seinen Eindruck, dass die beiden Investoren ungeachtet der großen Krise in diesem lokalen Projekt sehr gute Chancen sehen.

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