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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Traditionelle Altmeisterfeier der Kreishandwerkerschaft Schwäbisch Gmünd gestern im Evangelischen Gemeindehaus

Erstmals gab es gestern bei der Altmeisterfeier der Kreishandwerkerschaft Schwäbisch Gmünd nicht nur goldene Meisterbriefe, die 50 Jahre nach der Meisterprüfung verliehen werden, sondern es wurden auch neun Personen mit „Diamantenen Meisterbriefen“ geehrt. Von Manfred Laduch

Dienstag, 08. Dezember 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 35 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND. Kreishandwerksmeister Hans Kolb hatte die vielen Gäste im Evangelischen Gemeindehaus begrüßt. Besonders, weil zum ersten Mal, hieß er OB Richard Arnold willkommen, dem er dafür dankte, dass er die Stärkung der heimischen Wirtschaft zu seinem Anliegen gemacht habe.
Das Jahr 2009 sei für das Handwerk „durchwachsen“ gewesen. Umsatzrückgänge von über 50 Prozent, wie in der Industrie, erlebe man in der Regel nicht. Durch die Konjunkturpakete des Bundes und der Länder sei einiges abgemildert worden. Es gebe in Zukunft sicher noch zahlreiche Herausforderungen. Das Handwerk habe aber in anderen schwierigen Situationen bewiesen, dass man bereit sei, sich in besonderem Maße zu engagieren. Engagement und Flexibilität seien heute für den Erfolg von besonderer Bedeutung; beides biete das Handwerk in besonderem Maße.
„Sie haben nicht die Absicherung, sondern den riskanten, eigenverantwortlichen Weg gesucht“, lobte Landtagsabgeordneter Stefan Scheffold die Altmeister in seinem Grußwort. Hohen Unterhaltungswert hatte der kurze geistliche Beitrag des Hausherrn, Dekan Immanuel J.A. Nau, der auch die Grüße von Münsterpfarrer Robert Kloker ausrichtete. Er forderte die Besucher auf, darüber nachzudenken, was ihr Leben trage. Man werde erkennen, „dass wir getragen werden von etwas, das da ist, auch wenn wir es nicht sehen.“
Das sei so ähnlich wie mit Flugzeugen in der Luft, meinte Nau – so wie das Flugzeug die Luft brauche, brauchten wir den Glauben, der uns trage. Der Dekan ließ das praktisch demonstrieren: Optikermeister Otto Müller ließ als „Assistent“ vier aus Taubenfedern betriebene Modellflieger durch den Saal segeln. Die verschiedenen Typen und Flugeigenschaften, so der Dekan, stünden für die unterschiedlichen Lebensentwürfe, die man unter einen Hut bringen müsse.
„Ohne Gottvertrauen kann man in Gmünd auch nicht Bürgermeister sein“, eröffnete Richard Arnold sein Grußwort und hatte damit die Lacher auf seiner Seite. „Sie können mir in schwieriger Zeit Vorbild sein“, lobte er die Altmeister. Applaus erhielt er für die Feststellung, dass inzwischen 80 Prozent der Aufträge der Stadt ans einheimische Handwerk gingen. Arnold forderte das gleiche von den Gmündern für den Handel: „Geben Sie Ihr Geld in Schwäbisch Gmünd aus!“
Nachdem MdB Norbert Barthle das ehrenamtliche Engagement des Handwerks gelobt hatte, schritt der Präsident der Handwerkskammer Ulm, Anton Gindele, zur Verleihung der Ehrenbriefe. Der Ruf des Handwerks, so der Präsident, beruhe auf dessen besonderer Qualifikation. Diese sei im harten Wettbewerb mehr denn je unverzichtbar. „Der Meisterbrief ist ein Wertpapier“, betonte Gindele, und: „Wir reden nicht viel über Wirtschaft, wir machen sie.“
Goldene Meisterbriefe erhielten: Heinz Berger, Gmünd, Herrenschneidermeister; Heinrich Berroth, Ruppertshofen, Wagnermeister; Hermann Berroth, Ruppertshofen, Maler– und Lackierermeister; Walter Bischoff, Spraitbach, Raumausstattermeister; Eugen Bühlmaier, Leinzell, Glasermeister; Richard Bühr, Böbingen, Zimmerermeister; Bernhard Bundschu, Heuchlingen, Friseurmeister; Herbert Doll, Heubach, Maler– und Lackierermeister; Hubert Edelbauer, Gmünd, Raumausstattermeister; Herbert Edelmann, Gmünd, Kfz-​Elektrikermeister; Adolf Funk, Gmünd, Maurermeister; Werner Hoffmann, Weitmars, Maurermeister; Eugen Huber, Lorch, Elektroinstallateurmeister; Helmut Knödler, Lorch, Tischlermeister; Reinhold König, Waldstetten, Mechanikermeister; Edwin Kuhn, Wißgoldingen, Raumausstattermeister; Jakob Mack, Gmünd, Fleischermeister; Gudrun Muesse-​Florin, Bartholomä, Webermeisterin; Otto Müller, Gmünd, Augenoptikermeister; Erich Mürdter, Alfdorf, Elektroinstallateurmeister; Willy Ostertag, Gmünd, Mechanikermeister; Herbert Pflieger, Heuchlingen, Maschinenbaumechanikermeister; Michael Rehberger, Alfdorf, Malermeister; Hugo Röhrle, Heuchlingen, Schlossermeister; Heinz Rupp, Gmünd, Goldschmiedemeister; Bruno Seibold, Göggingen, Schlossermeister; Kurt Stalitza, Gmünd, Elektroinstallateurmeister; Irmtraud Tienes, Gmünd, Friseurmeisterin; Günther Veit, Gmünd, Kfz-​Mechanikermeister; Eugen Vogelmann, Gmünd, Gold– und Silberschmiedemeister; Franz Zepf, Gmünd, Radio– und Fernsehtechnikermeister.
Diamantene Meisterbriefe gab es für: Wilhelm Brech, Spraitbach, Uhrmachermeister; Ernst Dengler, Mutlangen, Bäckermeister; Ruth Dieterle, Gmünd, Goldschmiedemeisterin; Max Günther, Gmünd, Maler– und Lackierermeister; Josef Heilig, Gmünd, Sattlermeister; Anton Herzer, Gmünd, Orthopädieschuhmachermeister; Wilhelm Schweitzer, Gmünd, Uhrmachermeister; Benno Schweizer, Gschwend, Maler– und Lackierermeister; Heinz Walz, Gmünd, Uhrmachermeister.

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