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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Erfolge und neue Aufgaben

Es ist nicht leicht, in ein fremdes Land auszuwandern und dort zu leben. Einen Ausbildungsplatz oder eine Arbeitsstelle finden, Kontakte zu den Menschen knüpfen, die Freizeit sinnvoll gestalten – dies alles ist nötig, um tatsächlich in der neuen Heimat anzukommen.

Montag, 27. April 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 22 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (klö). Ein Glück, dass Migranten auch Anlaufstellen haben, die ihnen bei der Bewältigung der neuen, großen Aufgaben helfen. Der Jugendmigrationsdienst „In Via“ ist so eine Anlaufstelle speziell für junge Migranten zwischen zwölf und 27 Jahren.
Mit zahlreichen Angeboten und Aktionen konnten die Diplom-​Sozialpädagogin Angelika Grimmbacher und ihre Mitarbeiter auch 2008 vieles bewegen. Ein wichtiger Schwerpunkt war die Einzelfallhilfe. Individuelle Beratung ist enorm wichtig, denn die Probleme, die es zu bewältigen gilt, sind vielfältig und lassen sich schwer verallgemeinern. 42 junge Menschen erhalten derzeit individuelle Integrationsförderung, dies schließt die Hilfe bei der Lebensplanung, vor allem natürlich im beruflichen Bereich, und die Vermittlung in Bildungseinrichtungen mit ein. Auch diverse Gruppenangebote wurden konzipiert und durchgeführt, es gab Integrationskurse in Gmünd, Aalen und Wasseralfingen. Ein wichtiger Punkt für „In Via“ ist die Kooperation mit anderen Organisationen, die sich um die Integration von Migranten bemühen. Dies findet auch statt im Zuge eines Integrationsplanes, den die Stadt Schwäbisch Gmünd mit Fachleuten für ein „kommunales Netzwerk für Integration“ ausarbeitet.
Dieser sollte in drei Schritten entstehen. Durch die Auswertung von Fragebögen wurde bereits ein Integrationsbericht erstellt. Dann wurden sechs verschiedene Handlungsfelder definiert und für die Expertengruppen konkrete Ziele erarbeitet. Der letzte Punkt ist das Integrationsmonitoring, welches die Erfolgsmessung und anschließende Optimierung bestehender Projekte sowie die Erstellung eines Integrationskonzepts meint.
Ein sehr interessantes Projekt, das im Jahr 2008 geplant, begleitet und abgewickelt wurde, nennt sich „Power DAF: Deutsch für den Beruf“. Zunächst erhielten die Teilnehmer acht Wochen lang eine intensive Sprachförderung, die mit dem B2 Zertifikat abschloss. Dann folgten weitere acht Wochen, in denen speziell berufliche und gesellschaftliche Fertigkeiten ausgebildet wurden. Außerdem wurde die Zeit für die Suche nach einem Praktikumsplatz genutzt. Das anschließende Praktikum sollte ebenfalls eine Dauer von acht Wochen haben. Auch nach dem Ende des Projekts wurde für die Nachbetreuung der Teilnehmer gesorgt. Durch diese Maßnahmen sollte jungen Menschen der Einstieg ins Berufsleben erleichtert werden.
Sprachkurse wurden unter anderem in der Volkshochschule in Gmünd, durchgeführt. Auch das Kolpingbildungswerk in Schwäbisch Gmünd bietet dergleichen an. Es gibt noch viele weitere Integrationsangebote, die kontinuierlich stattfinden, wie zum Beispiel Sportgruppen sowie Übungen am Computer, besonders im Hinblick auf die Nutzung des Geräts und des Internets für Hausaufgaben und Referate.
Auch bekamen die jungen Leute Unterstützung, um ihren Bildungsabschluss erfolgreich zu erlangen, so gaben zum Beispiel zwei Studentinnen der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd Nachhilfe an Schülerinnen und Schüler. Die Freizeitgestaltung in den Ferien wurde durch einige Angebote wie interessante Exkursionen erleichtert.
In Via kooperiert nicht nur bei den genannten Projekten häufig mit dem Projekt „LOS – lokales Kapital für soziale Zwecke“. Auch der „Ökumenische Arbeitskreis“, der „Arbeitskreis Jugendarbeit im Stadtteil“ sowie der „Arbeitskreis Mädchen“ und viele weitere sind Gremien, in denen „In Via“ mitarbeitet und für dessen Öffentlichkeitsarbeit sich die Organisation engagiert.
Insgesamt zeigte eine Sozialanalyse, dass mehr Mädchen als Jungen durch die Arbeit von „In Via“ erreicht wurden. Es sollen aber grundsätzlich beide Geschlechter gleichermaßen berücksichtigt werden. „In Via“ kann im Jahr 2008 auf viele erfolgreich realisierte Projekte und Kooperationen zurückblicken, es gibt jedoch immer wieder neue Herausforderungen. Eine große Aufgabe ist es, die Kontaktmöglichkeiten von ausländischen und deutschen Jugendlichen auszuweiten, denn so funktioniert Integration immer noch am Besten.

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