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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Gespannte Statisten

Aus einem Oldtimer-​Linienbus, der vor dem Café-​Margrit hält, steigen einige Damen in Sommerkleidern im Stil der 50er-​Jahre – und das bei eisiger Kälte im November! Es war schon ein seltsames Bild, das sich Passanten vor fast anderthalb Jahren auf dem Johannisplatz bot. Von Tanja Bullinger

Mittwoch, 29. April 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 22 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND Hier wurde eine Szene des Spielfilms „Die Frau, die im Wald verschwand“ gedreht. Gmünd wurde gerade wegen des besonderen Ambientes des Café Margrit ausgewählt, die meisten anderen Szenen wurden im gut 50 Kilometer entfernten Schwäbisch Hall gedreht – in der Stadt also, in der Regisseur Oliver Storz aufwuchs. Cafés wie dieses gab es in meiner Jugendzeit noch viele, inzwischen sind sie fast gänzlich verschwunden“, erzählte er damals im Gespräch mit der Rems-​Zeitung.
Nun ist Oliver Storz ein Regisseur mit viel Erfahrung und einem sehr guten Ruf, an mangelnder Kompetenz oder ungenügender Qualität des Filmes kann es sicher nicht gelegen haben, dass die Ausstrahlung des Filmes nun schon so lange auf sich warten lässt. Am heutigen Mittwoch strahlt ihn die ARD nun zur besten Sendezeit, um 20.15 Uhr aus – und macht damit dem Regisseur ein frühzeitiges Geburtstagsgeschenk: er wird am 30. April 80 Jahre alt.
Der Film spielt in der BRD Mitte der 50er-​Jahre. Dr. Gerd Vorweg, Oberbürgermeister einer Kreisstadt, kann mit seinem Leben rundum zufrieden sein. Einige Jahre nach Kriegsende hat er seiner Stadt durch die Ansiedlung eines Textilbetriebes zu Aufschwung und Wohlstand verholfen. Er ist beliebt und führt mit seiner Gattin Katharina eine Vorzeigeehe. Als Katharina plötzlich spurlos verschwindet, wird diese Idylle jäh zerstört. Wie es weitergeht, wird hier natürlich noch nicht verraten. Etwas anders als der Schluss wird vor allem die Stammgäste des Cafés interessieren, wenn sie heute gebannt vor dem Fernseher sitzen – durften sie damals, in die passende 50er-​Jahre-​Garderobe eingekleidet, doch als Statisten mitspielen. Allerdings wird die Szene, die in Gmünd entstanden ist, wohl eher kurz sein – wenn sie nicht ganz dem Schnitt zum Opfer gefallen ist, wie das so manches Mal passiert

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