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Gegen Drogen an der Schule vorgehen

Engagierte Pädagogen, eine Gemeinde, die durch Investitionen für eine intakte Schullandschaft sorgt – und nun das: An der Mutlanger Realschule hat sich jemand als Drogenhändler versucht. Die Polizei hat wochenlang verdeckt Beweise gesammelt, um den Übeltäter dingfest zu machen. Es gab in Mutlangen gestern auch eine Hausdurchsuchung. Von Gerold Bauer

Donnerstag, 14. Mai 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 44 Sekunden Lesedauer

MUTLANGEN. Wenn man sich mit Mutlanger Realschülern privat unterhält, erzählen sie hinter vorgehaltener Hand von Drogengeschäften, die auf dem Schulhof abgewickelt wurden. Manchem Schüler ist auch schon aufgefallen, dass offenbar zivile Polizeibeamte das Schulgelände observieren. Dies wurde gestern vom Sprecher der Polizeidirektion, Bernhard Kohn, bestätigt. Es seien Ermittlungen durchgeführt und Beweise gesammelt worden, sagte Kohn. Einzelheiten zum Fall wollte er allerdings nicht preisgeben.
Konrektor Peter Fiebig: „Wir wissen um diese Problematik und nutzen alle unsere Möglichkeiten, gegen Drogenkonsum vorzugehen. Wir haben ein Präventionskonzept, halten die Augen offen und reagieren bei Fehlverhalten sofort – wenn es sein muss auch, indem Schüler die Schule verlassen müssen“. Was Fiebig allerdings Sorgen macht, ist ein genereller Sittenverfall in der Gesellschaft. „Drogen an der Schule ist kein Mutlanger Problem. Das betrifft, wenn auch in unterschiedlicher Ausprägung, alle weiterführenden Schulen“. Man kläre immer wieder die Schüler auf und versuche, die Eltern ins Boot zu holen. „Leider gibt es immer mehr Eltern, die ihren Erziehungspflichten nicht mehr nachkommen“, bedauert der Pädagoge. Dabei sei es immens wichtig, so Peter Fiebig, egal ob bei Alkohol, Drogen, Pornographie oder Gewaltverherrlichung, dass Erwachsene nicht wegschauen, sondern handeln, wenn junge Menschen auf Abwege geraten.
Fiebig, der sich viele Jahre lang auch ehrenamtlich auf überregionaler Ebene für den Jugendschutz engagiert hat, räumt allerdings ein, dass er sich manchmal vorkomme, als würde er wie Don Quijote gegen Windmühlen kämpfen. „Es wird mit Drogen und Schweinkram eine Menge Geld verdient, deshalb ist unser Kampf dagegen auch so schwer! Aber es lohnt sich, weiterhin um jeden einzelnen Jugendlichen zu kämpfen.“
Gestern wurde der Mutlanger Bürgermeister Peter Seyfried unterrichtet. „Ich bin aus allen Wolken gefallen“, so Seyfried im Gespräch mit der Rems-​Zeitung. Details zu dem Fall wisse auch er noch nicht, räumte der Schultes ein. Für den Mutlanger Bürgermeister ist es aber keine Frage, dass dieses Thema in der Gemeinderatssitzung nächsten Dienstag zur Sprache kommen wird. „Das können und werden wir natürlich nicht tolerieren. Deshalb werden wir uns mit der Polizei, den Schulleitungen sowie der Schulsozialarbeiterin zusammen setzen und alles aufarbeiten.“ Es gehe darum, durch geeignete Strategien und weitere Präventionsmaßnahmen die Schulen sauber zu halten, ließ Seyfried keinen Zweifel, dass man seitens der Gemeinde Mutlangen das Problem aktiv angehen werde.

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