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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Türkische Köfte und schwäbischer Kartoffelsalat

Türkische Köfte und schwäbischer Kartoffelsalat – welch seltsame Mischung mag sich so mancher und manche jetzt denken. Aber wer die Hintergründe kennt wundert sich nicht mehr.

Donnerstag, 14. Mai 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 22 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (sv). Vielen türkischen und deutschen Frauen ist es ein Anliegen, sich besser kennen zu lernen, um etwas über die Lebensumstände und die Kultur der anderen zu erfahren und um dadurch etwaige Berührungsängste abzubauen. Die meisten türkischen Frauen haben aber Angst, ein Gespräch mit Deutschen zu führen, da sie ihre Sprachkenntnisse als unzulänglich empfinden.
Um diese Hemmschwelle abzubauen, haben Margarete Schmid, Vorsitzende des Stadtseniorenrates, Safiet Brucks, Mitglied des Integrationsbeirates und Birgit Schmidt, Stadtteilkoordinatorin Südstadt, türkische und deutsche Frauen zum gemeinsamen Kochen eingeladen. Denn dabei kann man reden, man muss aber nicht unbedingt.
So traf sich jüngst bunt gemischte Gruppe von fünfzehn deutschen und türkischen Frauen zum ersten gemeinsamen Kochen in der Rauchbeinschule. Die jüngste Teilnehmerin war 15 Jahre, die Älteste wohl über 70 Jahre. Die Verantwortlichen hatten sich im Vorfeld Gedanken gemacht, wie sich der Ablauf des Mittags gestalten sollte, doch sie hatten keine Chance, ihre Ideen an die „frau“ zu bringen. Denn von einer Hemmschwelle und Berührungsängsten war nichts zu spüren. Kaum hatten die Teilnehmerinnen die Küche der Rauchbeinschule betreten, ging es auch schon los. Alle stürzten sich auf die Arbeit, es wurde gewerkelt, gelacht und geredet, wenn es sein musste mit Händen und Füßen. Schon nach kurzer Zeit hatten sich die Frauen zu gemischten Gruppen zusammen gefunden. Die Türkinnen ließen sich von Margarete Schmid erklären, wie ein Kartoffelsalat zubereitet wird und im Gegenzug erfuhren die deutschen Frauen das Geheimnis der Zubereitung türkischer Hackfleischbällchen.
Im Anschluss wurde selbstverständlich gemeinsam gegessen. Hierzu hatte Stadtteilkoordinatorin Birgit Schmidt und Klaus Dengler, Rektor der Rauchbeinschule, ganz herzlich eingeladen, zudem stellte er seine Schulküche ohne große Umstände zur Verfügung.
Die Zeit verging wie im Flug, man hatte sich so viel zu erzählen und alle Teilnehmerinnen waren sich einig, dass diese Aktion auf jeden Fall wiederholt werden muss – und wohl auch wiederholt wird.

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