Draisinen im Kochertal

Ostalb

Rems-Zeitung

Rollen bald Draisinen durch das Kochertal? Im Ortschaftsrat in Untergröningen hat ein Investor seine Pläne dazu vorgestellt und erläutert. Von Wolfgang Fath

Freitag, 15. Mai 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
90 Sekunden Lesedauer

ABTSGMÜND-​UNTERGRÖNINGEN. Im Gemeinderat von Sulzbach-​Laufen war es bereits Thema: die erste Draisinenbahn in Baden– Württemberg, im Untergröninger Ortschaftsrat hat Investor Alexander Hofmann nun sein Projekt vorgestellt.
Ursprünglich hatte Alexander Hofmann geplant, auf fast 14 Kilometern ehemaliger Bahntrasse zwischen Schönberg und Untergröningen sein Freizeitvergnügen anzubieten. Nun ist ihm jedoch nur der Restabschnitt zwischen Sulzbach-​Laufen und Untergröningen geblieben. Auf den verbliebenen rund vier Kilometern Strecke will er schnellstmöglich eine in Baden-​Württemberg bisher einmalige touristische Attraktion anbieten: das Befahren der ehemaligen Bahntrasse der WEG mittels pedalangetriebener Draisinen. Mit der „ Kochertal-​Draisine durchs Limpurger Land“ soll die neue touristische Attraktion heißen.
Start und Zielbahnhof wird in Laufen sein, Wendepunkt am Ortseingang von Untergröningen in Höhe der Parkbucht an der B 19. Mit dem Verkauf des Bahnhofsareals entfällt leider der historische Bahnhof von Untergröningen als Endhaltestelle. Dies tut dem Optimismus des von Alexander Hofmann jedoch keinen Abbruch.
An seiner Idee arbeitet er schon seit 2005, im April 2008 war die erste Vorstellung in Sulzbach-​Laufen, mit Abtsgmünd nahm im März 2009 den ersten Kontakt auf. Da nur Einbahnverkehr möglich ist, werden Hin– und Rückfahrten nur in einem bestimmten Zeitrhythmus möglich sein. Vorerst soll der Betrieb in den Sommermonaten erfolgen, anfangs nur von Donnerstag bis Sonntag.
Der Zwischenaufenthalt in der Zeit des Gegenverkehr soll in Untergröningen dazu genutzt werden, das örtliche touristische Angebot wahrzunehmen. Hofman will jedoch dazu im Full-​Service noch einen Kanuverleih anbieten, da die kurze Strecke kein Ganztagesangebot für Touristen darstellt. Somit könnte die Draisinenfahrt mit einer Kanu-​Tour auf dem Kocher verbunden werden oder einem Abstecher zum Altenberg-​Aussichtsturm.
Der Investor verspricht mit seinem Vorhaben kein Angebot für den Massentourismus, ein Bedarf sei jedoch da, das zeigten die vielen Anfragen nach dem Start seines Projektes, betonte er. Neben viersitzigen Draisinen will er so genannte „Clubdraisinen“ sowie eine rollstuhltaugliche Draisine. Von Seiten der Abts-​gmünder Verwaltung hat Bürgermeister Georg Ruf bereits Unterstützung signalisiert, der Untergröninger Ortschaftsrat verspricht sich eine Belebung von örtlicher Gastronomie und des musealen Angebotes im Untergröninger Schloss.
Für das endgültige Genehmigungsverfahren ist das Landratsamt Schwäbisch Hall zuständig.