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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Leuchtende Farben

Die Zeit, die einem unheilbar Erkrankten bleibt, lebenswert zu gestalten — das ist das wichtigste Ziel der Palliativmedizin. Dazu trägt am Klinikum Gmünd jetzt ein Kunstprojekt bei.

Freitag, 15. Mai 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 44 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (pm). Dem oben genannten Ziel hat sich das interdisziplinäre Team der Palliativstation am Klinikum Schwäbisch Gmünd seit Eröffnung der Station im Mai 2007 verschrieben. Seit nunmehr zwei Jahren gewährleisten die Mitarbeiter um den Leitenden Arzt Dr. med. Wolfgang Grimminger, Funktionsoberarzt Stefan Buchhofer und Cornelia Becker, pflegerische Gruppenleitung, eine individuelle und symptomorientierte Betreuung von schwerstkranken und sterbenden Patienten
Ein weiteres zentrales Anliegen von Dr. med. Wolfgang Grimminger ist es, die hiesige Bevölkerung über die Arbeit auf seiner Palliativstation zu informieren. In zahlreichen Veranstaltungen berichtete er in den vergangenen zwei Jahren über die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Palliativmedizin am Klinikum Schwäbisch Gmünd.
Diese Veranstaltungsreihe wird nun ergänzt durch das im April angelaufene Projekt zwischen dem Parler-​Gymnasium und der Palliativstation am Klinikum. Der Grundgedanke dieses Projekts: Kinder und Jugendliche an die Palliativmedizin heranzuführen und für das Thema Sterben und Tod sensibilisieren.
Auf Initiative von Stefan Buchhofer kam ein erster Kontakt mit dem Schulleiter des Parler-​Gymnasiums, Olav Stumme, und Thorsten Krämer, Lehrer im Fach Bildende Kunst, zustande. „Beide konnten sich von Beginn an für unsere Idee begeistern und überlegten sofort, wie sie sich die Zusammenarbeit mit uns vorstellen könnten“, so Buchhofer.
Herausgekommen ist dabei ein Projekt im Fach Bildende Kunst. „Wir werden das Thema Palliativmedizin in unseren Unterricht integrieren“, betont Krämer und führt aus: „Unsere Schülerinnen und Schüler sollen dadurch die Möglichkeit bekommen, ihre Gedanken und Vorstellungen zu diesem Thema auf Bildern und Collagen auszudrücken“. Die so entstehenden Werke sollen regelmäßig auf der Palliativstation am Klinikum Schwäbisch Gmünd ausgestellt werden.
Die Klassenstufe 5 des Parler-​Gymnasiums eröffnete Ende April die Ausstellung auf der Palliativstation mit Bildern, die sie im vergangenen Jahr für das Schulkonzert „Bilder einer Ausstellung“ von Mussorgski zu dem Klavierstück „Das alte Schloss“ gestaltet haben. Zu sehen sind farbenfrohe Kunstwerke, die durch die Verwendung von unterschiedlichen Materialien an Lebendigkeit und Dimension gewinnen. „Die Bilder wirken fröhlich, lebensbejahend und haben eine Tiefe, aus der heraus die Farben leuchten“, so Buchhofer und betont, dass beide Seiten, sowohl die Schülerinnen und Schüler des Parler-​Gymnasiums, als auch die Patienten und deren Angehörige sowie die Mitarbeiter der Palliativstation von den Bildern profitieren.
Die Zeit, die einem unheilbar Erkrankten bleibt, lebenswert zu gestalten — das ist, wie eingangs erwähnt, das wichtigste Ziel der Palliativmedizin. Das Kunstprojekt zwischen der Palliativstation am Klinikum Schwäbisch Gmünd und dem Parler-​Gymnasium soll dafür einen kleinen, aber entscheidenden Beitrag leisten.

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