Blühende Fantasien im Schloss

Kultur

Rems-Zeitung

Nachdem im letzten Jahr die Linie und viel Schwarz –Weißes in den hellen Räumen und Fluren des Schlosses zu sehen war, erwarten in diesem Kunstsommer bunte Farben in Form von Blüten und Blumen die Besucher: Lebhafte, blühende Fantasien, die anzusehen sich unbedingt lohnt.

Montag, 18. Mai 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
126 Sekunden Lesedauer

ABTSGMÜND-​UNTERGRÖNINGEN (fa). Zwölf Künstlerinnen und drei Künstler haben der Kunstverein KISS und die beiden für die Ausstellung verantwortlichen Kuratoren Dr. Otto Rothfuss und Margarete Rebmann zum 9. Kunst– und Kultursommer zu sich ins Untergröninger Schloss geholt. Außerdem zeigt Frieder Grindler Arbeiten der letzten Jahre wie Plakate für Schauspielhäuser. Dazu wurde im neu renovierten Südflügel eine umfangreiche Ausstellung auf der ersten Etage aufgebaut.
Wachsen, blühen und gedeihen– mit diesem Dreiklang lasse sich umschreiben, was die Menschen vom Wirken Floras im Pflanzenreich erwarten, sagte Kurator Dr. Otto Rothfuss in seiner Ausstellungseinführung, nachdem zuvor Dr. Udo Goldmann als Vorsitzender des Kunstvereins KISS die zahlreich erschienenen Gäste im Schlosshof begrüßt hatte.
Blütezeit, Blütenpracht und Blütenzauber und das in der Natur innewohnende Formvermögen würden das Bild der in den Räumen des Barockschlosses stattfindenden Ausstellung zu sehen sein.
Die Künstlerin Jeanette Oellers zeigt unter anderem eine solitäre Arbeit mit dem Titel „ Blütenbanderole“, die den Aspekt des Spekulationswahnsinns aufgreift.Susanna Taras generiert farbenfrohe Riesengewächse mit wurzeln, Blattwerk und Blüten in allen Farbenaus einem Gemisch von Wolle und Synthetik.
Barock Schönheit unter dem Aspekt der Vergänglichkeit drücken die Tulpen von Luzia Simons aus.
Zauberhafte Situationen mit der Magie der Blumen und Blüten erzeugt Zadok Ben –David mit seinen Installationen aus filigranem Edelstahl.
Zum Träumen lädt Rosalies 49-​teiliges raumgroßes Bildobjekt „ Creation 2009“ mit strahlenden Farben und einfachen Formen ein.
Den spröden Charme des Vergessenen und des Zufälligen zeigt Beate Jacob mit ihren Hinterglasmalereien oder Fotoübermalungen.
Traditionell mit Öl auf Leinwand thematisiert Gideon Rubin die Unmöglichkeit, die tatsächliche Realität darzustellen. Die Videoarbeiten der Konzeptkünstlerin Martina Geiger-​Gerlach wiederum zeigen Erfahrungen und Erlebnisse mit Büropflanzen.
Parallel zur Natur gestaltet Heide Weidele Trivialgewächse aus Plastikabfällen und das Holzbildhauer-​Duo Andrea Reksans und Stefan Vollrath zeigen Ironie und wahre Blütenzeit, wenn kleine und große Menschen im Blütenkelch Platz nehmen
Mit dem Fliegenpilz in seinen verschiedenen Erscheinungen und Perspektiven hat sich die Fotografin Ingrid Schütz auseinandergesetzt.
Ruth Hanschin arbeitet grundsätzlich mit der „ flora non grata“ und setzt die Unkräuter in eine ironische Fiktion mit den edlen Bourbonen-​Lilien.
Carola-​Dallmeier-​Zelger integriert Informatik und pflanzliche Genommuster in ihre Webteppiche und Claudia Thorban hat sich für diese Ausstellung den Farn vorgenommen um diesen in medialer Vielfalt künstlerisch zu gestalten.
Musikalisch umrahmte Christian Segmehl auf dem Saxophon mit klassischer Musik sowie modernen Tonmalereien die Ausstellungseröffnung.Carsten Meier von der Universität Kopenhagen stellte in einem audiovisuellen Vortrag das ARES-​Landminen-​Pflanzen-​Projekt vor, bei dem ein genverändertes Unkraut verborgene Minen in seinem Umfeld mit Farbveränderungen anzeigt. Im Zeitraffertempo zeigte Norbert Portas das Wachsen von Pflanzen.

Die Ausstellung „ Vivid fantasy“ oder „ die blühende Fantasie“ ist bis zum 13. September zu sehen. Öffnungszeiten sind samstags und sonntags von 11 Uhr bis 20 Uhr, Führungen sonntags um 17 Uhr.