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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Einmalig auf der gesamten Limes-​Strecke

Mit der Einweihung der neuen Informationsanlagen im Rotenbachtal begann gestern der Aktionstag „Am Limes grenzenlos“. Von Manfred Laduch

Montag, 18. Mai 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 1 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND. Viele, die am Programm beteiligt waren, waren als Römer gewandet, und so bildete auch eine überlieferte römische Zeremonie in lateinischer Sprache den Auftakt zum Fest. Anschließend begrüßte Oberbürgermeister Wolfgang Leidig die Ehrengäste mit Regierungspräsident Johannes Schmalzl, Landrat Klaus Pavel, Denkmalamts-​Präsident Dieter Planck, MdB Norbert Barthle, MdL Stefan Scheffold und — sehr souverän — seinen designierten Nachfolger Richard Arnold.
Es gehe darum, den Einwohnern und ihren Gästen mit der neuen, herrlichen Anlage die Position Schwäbisch Gmünds am Weltkulturerbe Limes verständlich zu machen, erklärte Leidig. Schließlich stießen im Rotenbachtal die römischen Provinzen Obergermanien und Rätien zusammen, was mit dem Übergang vom Palisaden-​Limes mit Wallgraben zur so genannten „Teufelsmauer“ verbunden ist – eine einmalige Stelle an der 550 Kilometer langen Grenze des römischen Reiches.
Leidig erklärte, dass man die beiden unterschiedlichen Konstruktionen etwa 800 Meter unterhalb der eigentlichen Stelle nachgebildet habe. Hier seien die Anlagen mit dem Info-​Pavillon leichter zu erreichen und die 1974 ausgegrabene Stätte werde besser geschützt.
Als größte aller Weltkulturerbestätten würdigte Regierungspräsident Johannes Schmalzl den Limes. Mit der Veranstaltung sei das wunderbare Motto „Am Limes grenzenlos“ Programm geworden. Der besondere Reiz für ihn sei, dass an den modernen Verwaltungsgrenzen nicht Halt gemacht werde.
Beim nächsten Aktionstag im Jahr 2011 sollte man versuchen, auch Kommunen in Hessen und Rheinland-​Pfalz zu einer Teilnahme zu bewegen. Schließlich sei eine solche Veranstaltung besonders gut dazu geeignet, über Sinn und Unsinn von Grenzen nachzudenken. Das ehemalige Römische Reich und die Länder, von denen es sich mit dem Limes abgrenzen wollte, gehörten heute zur Europäischen Union. Um diesen Zusammenschluss zu stärken, forderte der Regierungspräsident alle Besucher auf, sich am 7. Juni an der Wahl zum Europaparlament zu beteiligen.
Johannes Schmalzl würdigte abschließend den großen Einsatz der Stadt Schwäbisch Gmünd für die neuen Informationsanlagen. Bürgermeister Joachim Bläse und dessen Team hätten hervorragende Arbeit geleistet.
„Salve Ihr Römer und Barbaren“, grüßte Landrat Klaus Pavel die zahlreich erschienenen Gäste. Mit großer Freude erinnere er sich bei dieser Gelegenheit an den Tag im Juli 2006, als in Aalen die vier Ministerpräsidenten, durch deren Länder der Limes verläuft, die Urkunden über die Anerkennung des Weltkulturerbes entgegengenommen hatten.
Immerhin 55 der insgesamt 550 Kilometer seiner Ausdehnung verlaufe der Limes durch den Ostalbkreis. Er, so Pavel, freue sich über die Bemühungen, diese Strecke früher oder später auf ihrer gesamten Länge wieder erlebbar zu machen.
Bevor Dr. Stefan Bender vom Limes-​Informationszentrum den Ehrengästen den neuen Info-​Pavillon im Rotenbachtal erklärte, kam noch Denkmalamts-​Präsident Dieter Planck zu Wort, dem eine Römerin anschließend für seinen Beitrag zur Ausgrabung des Grenzwechsels im Rotenbachtal 1974 einen Lorbeerkranz aufsetzte. Planck machte deutlich, dass schon das Vorhandensein eines großen (Schirenhof) und zweier kleiner Kastelle (Kleindeinbach, Freimühle) auf engstem Raum eine bedeutende Nahtstelle des Limes markiere. Das könne man der Öffentlichkeit mit der neuen Informationsanlage besser vermitteln, als bisher.

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