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Noch drei Spiele, dann ist die Saison der Fußball-​Oberliga um. Die Normannia siegte in Offenburg, und gewinnt sie weiter, dann wäre für Zornigers Abschiedsgeschenk gesorgt: eine bessere Platzierung als im Vorjahr. Nicht sicher dagegen, wer den neuen Trainer Lothar Mattner als Teammanager entlastet, falls Dieter Engelhardt tatsächlich geht. Es könnte ein Vakuum entstehen. Von Giovanni Deriu

Dienstag, 19. Mai 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
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Nicht nur heiße Luft hinterließen die Normannen beim Auswärtsspiel in Offenburg. Auch wenn es in der ersten Halbzeit gar nicht danach aussah, siegte der FCN klar mit 3:0, und entführte Dank der Treffer von Grampes, Neuzugang Greco (mit seinem ersten Treffer für den FCN) und Molinari alle drei Zähler. Zudem zeigen Zornigers Spieler Moral, sie lassen die Saison eben nicht einfach auslaufen. Sind zudem die torhungrigen Leistungsträger gesund an Bord, ist der FCN schlagkräftig. Das Team möchte dem Trainer einen schönen Abschied bescheren. Momentan herrscht wohl mehr Bewegung im Hintergrund von Zornigers Team. Teammanager Dieter Engelhardt, sowieso bei jedem FCN-​Spiel dabei, baut und bastelt mit seinen Management-​Kollegen Jürgen Eberle und Heinz Eyrainer am neuen Kader. Sie stehen täglich in Kontakt.
Weiterhin werde kein Druck auf Dominik Kaiser „ausgeübt“, es gehe immerhin um seine berufliche Zukunft. Bei Mark Mangold habe Engelhardt „positive Tendenzen“ wahrgenommen. Engelhardt hat seinen eigenen Ausstieg, der ihm bestimmt nicht leicht fällt, „innerlich“ bereits beschlossen. Anscheinend hat er dies dem Verein bereits vor Wochen mitgeteilt. Allerdings rührte sich bis dato wenig von Seiten des Fußball-​Vorstands, namentlich, Mario Capezzuto. Engelhardt verstehe sehr wohl, dass jeder beim FCN auch seinem „eigenen Tagesgeschäft“ nachgehen müsse, der FCN laufe „ehrenamtlich“ nebenher – aber ein Feedback wäre dann doch wünschenswert gewesen. Weder Jürgen Eberle noch Heinz Eyrainer, die dem Kompetenz-​Team angehören, wurden bis dato kontaktiert. Der Waldstetter Engelhardt unterstreicht, dass es nicht um seine Person gehe. Sein Entschluss stehe. Über die Wichtigkeit eines Teammanagers ist sich der erste Vorsitzende des Gesamtvereins, Albert Klammer, mit Noch-​Trainer Alexander Zorniger einig. Der Coach: „Dieter Engelhardt war eine enorme Entlastung“, in vielen Bereichen. Fahrlässig wäre es, so Zorniger, diese Position verwaisen zu lassen. Albert Klammer habe gleich bei den ersten Signalen ein Gespräch mit Engelhardt geführt. Letztendlich ist es die Aufgabe des Fußball-​Vorstands, für professionelle Strukturen zu sorgen. Doch Mario Capezzuto weilt momentan beruflich in Rom. Ein bisschen überrascht meldete er sich aus Italiens Hauptstadt. Er hege nämlich immer noch die Hoffnung, Engelhardt mache weiter. Ansonsten wären bereits Gespräche mit Eberle und Eyrainer geplant. Am letzten Spieltag wolle Capezzuto Klarheit schaffen, und weitere Neuigkeiten vermelden. Ob er in Zeitverzug sei? Rom wurde doch nicht an einem Tag erschaffen – der FCN auch nicht.