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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Viele herzliche Verabschiedungen

Das Projekt „Integration führt über Allgemeinbildung“, das die Gmünder VHS im Auftrag der Landesstiftung Baden-​Württemberg durchführt, kann bereits jetzt zur Halbzeit viele positive Ergebnisse vorzeigen.

Dienstag, 19. Mai 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 4 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (sv). Es gibt nicht nur eine äußerst aktive und motivierte Gruppe von 30 Projektteilnehmern, die sich damit zu zukünftigen Dozent qualifizieren wollen, sondern es ist eine fast ebenso große Gruppe von türkischen Senioren entstanden, die die neuen Angebote und Kontakte intensiv nutzen.
VHS-​Leiter Reinhard Nowak hatte den Kontakt zum Vorstand des Stadtseniorenrats aufgenommen und dort das attraktive Integrationsprojekt vorgestellt. Sein Vorstoß fand eine breite positive Resonanz und es entstanden sofort die nächsten Kontakte. Der Moscheeverein lud den Stadtseniorenrat zum Besuch der Moschee und zum dortigen Gespräch ein. Der Stadtseniorenrat bat seinerseits Münsterpfarrer Kloker um eine Führung im Gmünder Münster.
Bei jedem Treffen wuchs die Zahl der Interessierten. Die türkischen Teilnehmer der Münsterführung lernten sehr anschaulich die Besonderheiten der christlichen Religion am Taufbecken, oder in den verschiedenen Kapellen um den Hochaltar. Die deutschen Besucher wurden in der Moschee Zeugen eines Gebets und Vereinsvorstand Ismail Öztürk beantwortete viele Fragen nach den Besonderheiten des muslimischen Glaubens.
Gertrud Kolbe-​Lipp, Leiterin des offenen Generationentreffs Spitalmühle, und Prof. Margarete Schmid, Vorsitzende des Stadtseniorenrats, begrüßten, dass das Integrationsprojekt der VHS den konkreten Beginn für interkulturelle Seniorentreffs setzt. Das erste „Türkisch-​Deutsche Café“ in der Spitalmühle wurde dann auch ein voller Erfolg.
In der vergangenen Woche hatten Gertrud Kolbe-​Lipp und Reinhard Nowak zu einer türkisch-​deutschen Kaffeerunde in die Spitalmühle eingeladen. Rund 50 Gäste füllten das Café bis auf den letzten Platz und erlebten einen interessanten Nachmittag mit anregenden Unterhaltungen und türkischer Hintergrundmusik. Unter den Gästen waren zahlreiche türkisch-​stämmige Frauen aller Altersschichten, etliche männliche Vertreter des hiesigen DITIB-​Moscheevereins, darunter deren Vorsitzender Ismail Öztürk und der derzeitige Imam der Moschee sowie viele Mitglieder des Stadtseniorenrats Schwäbisch Gmünd und deren Vorsitzende Prof. Margarete Schmid sowie Prof. Dr. Lothar Rother, Vorsitzender der Seniorenhochschule. Dass das deutsch-​türkische Café so viele türkische Besucher hatte, ist vor allem Nagihan Saciak zu verdanken, die das Sekretariat des Integrationsprojekts mit unglaublichem Engagement managt und die vor allem durch ihre guten persönlichen Kontakte zu vielen türkischen Familien das Netzwerk zwischen VHS, Moscheeverein und dem Stadtseniorenrat mit Leben erfüllt.
Mit Kaffee und selbst gebackenen schwäbischen Kuchen, original zubereitetem türkischem Schwarztee und vielerlei hausgemachten türkischen Spezialitäten war für das leibliche Wohl der Besucher bestens gesorgt. Nachdem sich alle gut gestärkt hatten, berichteten einige türkisch-​stämmige „Gmünder“ über ihren Heimatort in der Türkei, erzählten weshalb und wann sie nach Deutschland gekommen waren und wie sie hier Wurzeln geschlagen haben.
Ob aus ländlichem Gebiet stammend, wo beispielsweise der Teeanbau das bäuerliche Leben bestimmt, oder aus der Metropole Istanbul kommend — die meisten fühlen sich in Schwäbisch Gmünd sehr wohl und haben neben der alten Heimat eine neue, zweite Heimat dazu gewonnen.
Viele herzliche Verabschiedungen am Ende des Nachmittags stimmten die Anwesenden zuversichtlich, dass sich das „Türkisch-​deutsche Café“ zu einer „guten Gewohnheit“ in der Spitalmühle entwickeln und schließlich zu einem festen Bestandteil des kulturellen Lebens in Schwäbisch Gmünd werden könnte.

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