Zehner-Klassen der Realschule Heubach auf Studienfahrt in der Bundeshauptstadt
„Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin“, dieser Spruch war immer wieder zu hören, je näher der Zeitpunkt der fünftägigen Abschlussfahrt für die Zehner-Klassen kam. Eingebettet zwischen schriftlicher und mündlicher Prüfung sollte sie eine willkommene Abwechslung im Lernstress bieten. Von Eberhard Isking
Mittwoch, 27. Mai 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 9 Sekunden Lesedauer
Das politische Programm war sehr umfangreich. Ein Höhepunkt war der Besuch des Bundestages mit einem Vortrag auf der Besuchertribüne sowie dem anschließenden Treffen mit dem Bundestagsabgeordneten Norbert Barthle. Viele aktuelle Themen, wie zum Beispiel die Wirtschaftskrise oder die Kommunalpolitik, betreffend den Ausbau der Bundesstraße 29, die Ortsumgehung Mögglingen usw., wurden in einer kleinen Diskussionsrunde angeschnitten. Nach zögerlichem Beginn meldeten sich die Schüler immer eifriger und trugen ihre Fragen vor. Der Besuch der Reichstagskuppel mit einem herrlichen Rundblick schloss diesen Vormittag ab.
Ein weiteres Highlight war der Besuch des Bundeskanzleramtes. Nach einem enormen Sicherheitscheck wurde den Schülern das Innere des Kanzleramtes gezeigt, wie Foyer mit großer Treppenanlage, internationalem Konferenzraum, großem Kabinettsaal und Informations– und Presseraum. Sehr wohltuend in dem offenen, transparenten und zweckmäßigen Bau die zwölf Atrien mit viel Grün, sowie der weit nach hinten zur Spree reichende Garten mit vielen Bäumen.
Der Zufall wollte es, dass die Schüler bei einem Vortrag Bundeskanzlerin Angela Merkel zu Gesicht bekamen. Leider hatte sie es sehr eilig und beließ es bei einem kleinen Zwiegespräch aus der Entfernung. Natürlich spielt auch die Geschichte beim Besuch einer historisch so ereignisreichen wie auch schicksalträchtigen Stadt wie Berlin eine große Rolle. Beeindruckend und beklemmend zugleich waren der Besuch des Mauermuseums und des ehemaligen Stasi-Gefängnises Hohenschönhausen. Die Schilderungen eines authentischen Zeitzeugen verfehlten ihre Wirkung nicht.
Die Nachkriegszeit in der DDR den Menschen heute mehr bewusst zu machen und im Geschichtsunterricht zu integrieren, ist ein Anliegen der Mitarbeiter der Gedenkstätte. Weitere Programmpunkte waren die Ausstellung „Story of Berlin“ sowie der Atomschutzbunker. Im Falle eines Atomschlags sollten hier 3600 Menschen Platz finden. Der Besuch des Cecilienhofes in Potsdam, wo die Potsdamer Konferenz stattfand, rundete das geschichtliche Berlin ab.
Sightseeing kam natürlich auch nicht zu kurz: In einer zweistündigen Stadtrundfahrt informierte die kundige Stadtführerin über die wichtigsten Sehenswürdigkeiten , die allesamt beeindruckten, ob es nun “Altes“ war, wie das Brandenburger Tor, die Museumsinsel oder der Berliner Dom, oder „Brandneues“ wie das Sony-Center, der Hauptbahnhof und die modernen Bauten am Potsdamer Platz sowie das Holocaust-Mahnmal. Nicht zuletzt wurde auf Wunsch der Schüler noch ein Abstecher zum Olympiastadion vorbei an Funkturm und Messegelände, gemacht.
Unterhaltung und Geselligkeit kamen mit Bummeln und Einkaufen am Kurfürstendamm, im „KaDeWe“ und im neu eröffneten Einkaufszentrum am Alexanderplatz „Alexa“ sowie durch Besuche der „Blue man Group“, des Musical „Dirty Dancing“ und des 3D-Kinos zu ihrem Recht.
Nach fünf ereignisreichen Tagen war am Schluss die Müdigkeit groß und die Heimreise angenehm „still“. Die Eindrücke werden wohl noch lange nachwirken und jeder wird am Ende sagen können: „Berlin war eine Reise wert!“
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