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Ärzte bilden sich fort

SCHWÄBISCH GMÜND/​MUTLANGEN (pm). Moderne Therapieverfahren von Leber-​, Magen– und Darmerkrankungen wurden anlässlich der 24. gastroenterologischen Fortbildungsveranstaltung am Klinikum Schwäbisch Gmünd vorgestellt. Unter wissenschaftlicher Leitung von Dr. med. Georg Arbter, Leitender Arzt der Gastroenterologie des Klinikums, referierten ausgewiesene Spezialisten, um mit den Ärzten dann kritisch zu diskutieren.

Dienstag, 05. Mai 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 47 Sekunden Lesedauer

Welche Erkrankungen der Bauchorgane sind erblich bedingt? Das war die Frage an den Humangenetiker Dr. med. Hering, Stuttgart. Seine Antwort war klar und eindeutig: Alle Krankheiten (nicht nur die der Bauchorgane) sind sowohl durch die Erbanlage als auch durch Umweltfaktoren hervorgerufen, auch wenn diese beiden Faktoren bei unterschiedlichen Erkrankungen eine unterschiedliche Gewichtung haben. Maßnahmen zur Früherkennung von Krankheiten sollten sowohl bei ungünstiger Erbanlage, als auch bei vermehrten Umwelteinflüssen intensiver durchgeführt werden. Aus aktuellem Anlass ging der Referent auf die Konsequenzen des neuen Gendiagnostikgesetzes für das ärztliche Handeln ein.
Die Behandlung der chronischen Leberentzündung, welche durch Hepatitisviren Typ B oder C hervorgerufen wird, erfolgte früher nach relativ einfachen Regeln. Die moderne Erforschung dieser Krankheiten brachte in den letzten Jahren viele bedeutende Erkenntnisse.
Prof. Dr. Dr. Kraus, Altötting-​Burghausen nahm hierzu Stellung. Er zeigte wie und warum diese Erkenntnisse in neue Leitlinien für die Therapie Eingang fanden. Die Behandlung wird abhängig von den Besonderheiten der Krankheitserreger und des betroffenen Menschen immer individueller und spezialisierter. So können diese Erkrankungen zunehmend wirksamer beeinflusst werden. Immer mehr Menschen in Deutschland werden übergewichtig. Herz-​Kreislauferkrankungen und Stoffwechselkrankheiten sind die Folge. Diese vermindern Lebensdauer und Lebensqualität. Zur Vorbeugung und Behandlung des Übergewichtes gibt es viele Diäten. Die damit erreichte Gewichtsabnahme kann jedoch aufgrund angeborener Regulationsmechanismen von Hunger und Sättigung nicht aufrechterhalten werden.
Nach Prof. Dr. Schusdziarra, München ist eine Diät nur dann erfolgreich, wenn sie unter Berücksichtigung individueller Essgewohnheiten zu einer über Jahrzehnte akzeptablen Ernährungweise führt. Hunger und Sättigungsgefühl können allerdings gut beeinflusst werden, wenn man bei Speisen auf eine niedrige Energiedichte, also die Kalorien pro Gramm, achtet. Denn das Sättigungsgefühl kommt überwiegend durch die Füllung des Magens und nicht durch die aufgenommenen Kalorien zustande. Kalorienhaltige Getränke tragen nicht zur Sättigung, jedoch zur Gewichtszunahme bei.
Vor 25 Jahren wurde in Deutschland die Perkutan Endoskopische Gastrostomie (PEG) eingeführt. Dabei wird mittels einer Magenspiegelung eine Sonde zum Zweck der Ernährung durch die Bauchdecke in den Magen eingeführt. Für Patienten, die nicht schlucken können, so Dr. med. Georg Arbter, bietet diese die Möglichkeit einer bedarfsgerechten Ernährung. Damit werden jedoch nicht alle Grundbedürfnisse des Essens befriedigt.
Den Pflegenden muss von den Kostenträgern ein zusätzlicher Zeitaufwand zugestanden werden, um ihren Patienten auch sonstige Qualitäten des Essens zu bieten, z.B. das Gefühl von Geruch und Geschmack, Zuwendung, einen strukturierten Tagesablauf und Mundpflege.

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