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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Helden der Geschwindigkeit wollen Titel

Acht Studenten der Schwäbisch Gmünder Hochschule für Gestaltung fiebern dem 6. Juni entgegen. Dann werden sie in Hildesheim am „Akkuschrauber-​Rennen“ teilnehmen. Derzeit arbeiten sie intensiv an ihrem „Boliden“. Von Manfred Laduch

Freitag, 08. Mai 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 57 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND. Derzeit ist der Versuchsträger noch ein — halbwegs — normales Fahrrad. „In den vergangenen Jahren haben nur Zweiräder den Wettbewerb gewonnen, deshalb haben wir unsere ‚Parallelidee’, ein Dreirad zu bauen, schnell aufgegeben“, sagt Felix Wilden. Er ist einer von acht Studenten der Hochschule für Gestaltung in Schwäbisch Gmünd, die sich einer sehr anspruchsvollen, irgendwo aber auch ziemlich witzigen Aufgabe gestellt haben.
Zum mittlerweile sechsten Mal richtet die Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst in Hildesheim ein außergewöhnliches Rennen aus. Die teilnehmenden Teams müssen ein Fahrzeug bauen, auf dem sich eine Person fortbewegen kann. Der Antrieb ist für alle gleich: Zwei handliche, leichte Akkuschrauber mit Lithium-​Ionen-​Technik. Der Hauptsponsor, wen wunderts, ist die Elektrogeräte-​Sparte von Bosch.
Vor einiger Zeit sahen die Gmünder Studenten, die alle das Grundstudium hinter sich haben und im vierten Semester Produktgestaltung studieren, einen Plakataushang — und beschlossen, sich zu bewerben. Mit Unterstützung von Professor Franz Biggel wurden Pläne gemacht.
Es fielen revolutionäre Beschlüsse. Bis auf die eigentlichen Räder, die Kette sowie das Rahmenelement, an dem Zahnkränze sitzen, die über ein Schwungrad von den beiden Akkuschraubern angetrieben werden, wird das gesamte restliche Fahrrad durch selbst gebaute Teile aus verstärkter Pappe ersetzt.
Die acht Studenten teilten sich in zwei Teams auf: Antrieb/​Technik sowie Rahmen/​Design. Aus ihnen wird später eine dritte Gruppe hervorgehen, die sich mit dem Auftritt und der Außendarstellung beschäftigt. Es werden in Hildesheim nämlich nicht nur zwei Preise von der Jury für die beste technische Leistung vergeben, sondern auch ein Publikumspreis für die originellste Darbietung.
Die „Helden der Geschwindigkeit“, wie sich die Mannschaft der HfG nennt, wollen dafür einen Brustpanzer entwerfen, auf dem die beiden quasi gekreuzten Schrauber sowie auf dem Bauch ein „Sixpack“ aus Akkus zu sehen sein sollen.
Gestern ging eine so genannte „Seminarwoche“ an der HfG zu Ende. Sie war für die acht Konstrukteure höchst Arbeits-​, aber auch erfolgreich. In den stundenlangen Einsätzen in der Werkstatt hat sich das Projekt deutlich weiterentwickelt. Erste Fahrversuche – natürlich muss der Leichteste der acht ans Lenkrad – verliefen vielversprechend. Eine Vorrichtung, die beim Ausfall eines Akkuschraubers diesen so vom Antriebsstrang trennt, dass er den anderen nicht am Weiterarbeiten hindert, wurde entwickelt.
Dass die Sache nicht einfach wird, kann man schon allein daran ermessen, dass insgesamt 18 Teams um die drei Preise wetteifern werden. Sie kommen außer von der HfG Schwäbisch Gmünd von Hochschulen in Corburg, Emden, Wiesbaden, Hamburg, Hildesheim, Köln, Wuppertal, Hannover und Kassel. Die Stiftung Bauhaus ist ebenso dabei – und zwei Mannschaften aus Pforzheim. Und weil damit drei Bewerber aus Baden-​Württemberg kommen, begleitet die Landesschau des Südwestrundfunks die Aktion. Am Donnerstag waren die Fernsehleute in Schwäbisch Gmünd.

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