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Den Samstag kann man auch anders verbringen

Die Show gegen den VfB ist für Alexander Zorniger bereits Schnee von gestern. Auch wenn der Coach unter der Woche noch diverse Anrufe und Mails erhielt von Leuten, die sich für das tolle Spiel gegen den VfB Stuttgart, Zornigers zukünftigen Verein, bedankten. Der Fokus des Trainers richtete sich bereits auf das morgige Auswärts-​Spiel gegen den Bahlinger Sport-​Club (15.30 Uhr). Von Giovanni Deriu

Freitag, 08. Mai 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 54 Sekunden Lesedauer

Nach der Kür kommt wieder die trockene Pflicht des Oberliga-​Alltags. Und dann auch noch bei einem solch unbequemen Gegner wie dem SC Bahlingen – „fast drei Stunden hin“, dann auch noch auf einem kleinen, und „sehr engen Platz“ – fasst Trainer Alexander ein bisschen verkniffen zusammen, um dann aber klar zu machen, wozu diese Reise und wohin sie am Ende führen soll: „Zum Spaß fahren wir nicht dahin, wir wollen schon ein Zeichen setzen“. Der Bahlinger SC rangiert mit 49 Punkten auf Platz fünf, und hat damit exakt neun Punkte mehr als der FC Normannia Gmünd. Die Bahlinger haben auch neun Tore mehr geschossen als die Normannia (42) – dafür aber auch 45 Tore gefangen, die Normannia gerade einmal fünf Gegentreffer mehr. Morgen sollen seine Spieler ein paar Reihen auslassen, und direkt den Weg nach vorne suchen. Knapp ging auch das Resultat in der Hinrunde im Schwerzer aus. Mit 0:1 unterlagen die Normannen gegen diesen unbequemen Gegner, aber schlecht spielten die Gmünder nicht, konnte das Zorniger-​Team auch nicht seine Bestbesetzung aufbieten, wir erinnern uns noch an die Verletzungsmisere der Vorrunde. Gegen Ende der Saison schließt sich irgendwie der Kreis, denn auch morgen in Bahlingen muss Trainer Alexander Zorniger auf Leistungsträger verzichten – wobei der Coach auch noch das gestrige Abendtraining abwarten wollte. Fakt jedoch ist, Beniamino Molinari ist als „Trauzeuge auf einer Hochzeit“, und das sei so auch „okay“. Manuel Grampes bekam die Weisheitszähne gezogen, Michael Zimmermann ist angeschlagen, wie die Zuschauer im Spiel gegen den VfB mitbekamen, und – auch Kapitän Mark Mangold wird wohl fehlen, sein Sprunggelenk mache ihm zu schaffen, deshalb sei er auch „gegen den VfB ausgewechselt“ worden, wie Zorniger und Mangold bestätigen. Neuzugang Giuseppe Greco mache wohl Fortschritte in seiner Genesung mit dem Bein, aber man wolle, so Zorniger, im wahrsten Sinne des Wortes nichts „über’s Knie brechen“. Vielleicht kommt es ja zu einem Kurzeinsatz Grecos. Nichts Neues in Sachen des türkischen Zweitliga-​Spielers Cem Deniz, seine Spielgenehmigung hängt „irgendwo auf dem bürokratischen Weg“ zwischen dem türkischen Fußball-​Verband und dem DFB.
All diese Ausfälle möchte Zorniger aber nicht als Entschuldigung im Vorfeld des Bahlingen-​Spiels gelten lassen. Also, es fehlen Grampes, Zimmermann und wahrscheinlich auch Mangold (der gestern Abend noch bei Physio Elmar Burkhardt vorbei schaute), drei Leistungsträger auf einmal, wie werden sie ersetzt? Kurz aber bestimmend sagt Zorniger: „In dem die drei, die hinein kommen, alles geben…“ Ende der Ansage. Wer diese drei Spieler, auf den jeweiligen Positionen sein könnten, dazu wollte sich Alexander Zorniger nicht äußern. Die Personalie Mark Mangold lässt die Fans rund ums Jahnstadion immer noch hoffen. Der Kapitän und, fast schon Ur-​Normanne („fast 16 Jahre bin ich dabei“, so Mark), tut sich momentan wirklich schwer mit (s)einer Entscheidung – soll er für eine weitere Saison zusagen, oder ganz anders planen(?). Der Aufwand eines Spielers in der Oberliga sei schließlich „immens“, meint der Familienvater und Lehrer. Er wolle aber auch keinen Wind um seine Situation machen. Der Beruf, die Familie, dann „das Häusle“ in Essingen, an dem es auch noch einiges zu „werkeln“ gäbe. Mark Mangold, ein Teamplayer und „Normanne durch und durch“, wie ihn Teammanager Dieter Engelhardt beschreibt, werde man nie unter Druck setzen. Das wiederum findet der Mannschaftskapitän „wirklich klasse“, dass man ihn „frei entscheiden“ lasse. Und die Entscheidung wird fallen, dann aber „100 Prozent“, denn als Art Stand-​By-​Spieler mit 20 Spielen pro Saison täte man „keinem einen Gefallen“ ist sich Mangold sicher. Er würde nie pokern, dazu hänge er zu sehr „an Normannia“.
Zurück zum Spiel. Zorniger schnaubt, wenn man die restlichen Spiele als Spiele um die „Goldene Ananas“ tituliert. Er lässt sich und seine Ambitionen nicht durchhängen, selbst wenn er ja beruflich bereits aufgestiegen ist. Sein Team solle besser als in der vergangenen Saison abschneiden. Da wurde der FCN neunter mit 48 Zählern. Der Achte dürfte es bei seinem Abschied schon sein.

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