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Der Friedhof ist ein Ort der Begegnung

Für 1,2 Millionen Euro bekommt der Waldstetter Friedhof eine parkartige Gestaltung. 400 000 Euro dieser Summe entfallen auf die Sanierung der Aussegnungshalle. Bis zum Volkstrauertag soll sie wieder zur Verfügung stehen. Von Gerold Bauer

Freitag, 08. Mai 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 40 Sekunden Lesedauer

WALDSTETTEN. Im Frühjahr 2008 brachte der Waldstetter Gemeinderat per Beschluss das gesamte Maßnahmenpaket für den Friedhof im Hauptort auf den Weg, führte Bürgermeister Michael Rembold gestern beim Baustellenrundgang aus. Im gleichen Atemzug erinnerte der Schultes daran, dass auch im Teilort Wißgoldingen die Aussegnungshalle saniert und ein Gerätehaus auf dem dortigen Friedhof erstellt worden sei.
„Zug um Zug bekommt der Waldstetter Friedhof nun einen parkartigen Charakter, denn die Menschen sollen hier einen Ort haben, an dem in der Stille trauern oder miteinander kommunizieren können“, beschrieb Rembold die Zielsetzung für die Umgestaltung. Denn ein Friedhof wird ja nicht nur bei Beerdigungen besucht, sondern über viele Jahre, wenn man das Grab der Angehörigen besucht oder pflegt. Dabei begegnen sich auch die Menschen, so Rembold, und der Friedhof habe somit auch den Charakter eines Treffpunkts, an dem sich die Bürger wohlfühlen sollen.
So sind auch die Arbeiten an der Aussegnungshalle zum Teil Verschönerungsmaßnahmen. Zum anderen hat der Umbau auch technische Gründe. Denn das undichte Dach ließ zum Schluss größere Mengen Regen– und Schmelzwasser in das Gebäude dringen. Dies führte sogar zu einem Kurzschluss an der elektrischen Anlage mit anschließendem Schwelbrand. Es war also ein dringender Handlungsbedarf gegeben.
So wurden, wie Architekt Paul Herkle erläuterte, zunächst die asbesthaltigen Platten von Dacheindeckung und Fassade entfernt und umweltgerecht entsorgt. Künftig wird als wasserableitende Schicht vorbewittertes Titan-​Zink-​Blech das Gebäude vor der Witterung schützen. Der Anbau mit den Sargkammern beziehungsweise den sanitären Anlagen bekommt eine neue Dämmung (die alte war völlig durchfeuchtet), und auch das Flachdach in diesem Bereich wird komplett saniert sowie anschließend begrünt.
Während die Betonteile des Gebäudes aus den 70er-​Jahren auch außen noch einwandfrei sind und so belassen werden, wird die Aussegnungshalle komplett mit neuen Türen und Toren ausgestattet. Für die Geistlichen wird dabei ein separater Zugang geschaffen, damit sie künftig nicht mehr durch die Trauergemeinde hindurch die Halle betreten müssen.
Die Hallendecke bekommt eine neue Verschalung aus hellem Holz, die tragenden Balken werden mit heller Farbe gestrichen und die Rückenlehnen der Bänke dazu passend erneuert. Darüber hinaus werden statt lose aufgestellter Stühle zusätzliche Bankreihen eingebaut und das wenig dekorative Sichtmauerwerk schöner gemacht. „Alle Maßnahmen wurden in engem Schulterschluss mit den beiden örtlichen Kirchengemeinden geplant“, unterstrich Bürgermeister Rembold.

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