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Gesangverein Rehnenhof führt eine weitere Fassung der „Lieder für Zeitgenossen“ auf

Vor einem Jahr präsentierte der Gesangverein Schwäbisch Gmünd-​Rehnenhof im Rahmen seines Jubiläumskonzerts die „Lieder für Zeitgenossen“. Jetzt wagt er eine weitere und ergänzende Aufführung in der Johanniskirche.

Freitag, 12. Juni 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 42 Sekunden Lesedauer

MUSIK (rus). Der Popularmusiker Uli Führe hat in diesem Zyklus durch die Vertonung von ausdrucksstarken Gedichten der Lyrikerin Mascha Kaléko eine ebenso eindrucksvolle wie moderne Chormusik geschaffen. Da es jedoch für Schwäbisch Gmünd eine Uraufführung war, gab es anfänglich Skepsis, ob die eigenartige Literatur mit ihrer dazu passenden — also auch nicht eingängigen — Vertonung den Zuspruch des Publikums wohl bekommen könne. Das genaue Gegenteil war der Fall: Man war vom regen Interesse überwältigt. Das war natürlich Ansporn, und der Gemischte Chor bot unter der Leitung von Katrin Schwarz, Seite an Seite mit der Schauspielerin und Theaterpädagogin Annabella Akçal als Rezitatorin sowie Bernd Schneider am Flügel eine sehr ansprechende Aufführung, die noch lange Zeit gegenwärtig war.
Natürlich gab es deshalb sofort Überlegungen und bald die Entscheidung, eine weitere Aufführung dieses Werkes zu wagen. Hierzu wurden im Laufe des Jahres Ergänzungen und Verbesserungen erarbeitet. Und sich zu steigern, ist auch für einen versierten Chor Anspruch wie Herausforderung zugleich.
Nun ist es so weit: Für Sonntag, 21. Juni, 18 Uhr wird in die Johanniskirche eingeladen. Mascha Kaléko (1907 – 1975): In den „Liedern für Zeitgenossen“ treffen wir auf alle ihre Seiten — die Berliner Zeit der 20er und 30er Jahre als Teil der künstlerischen Bohéme um Kästner, Tucholsky und Ringelnatz. Auf die Zeit der Machtergreifung im Nazi-​Regime, wo sie 1935 Publikationsverbot bekam. Auf die Zeit im Exil in New York, wohin sie mit ihrer Familie vor der Nazi-​Verfolgung fliehen musste. Und schließlich auf die Nachkriegszeit, auf die erste Begegnung mit dem Berlin der 50er Jahre. Aber nicht nur dieser gewiss nicht leichter Lebenslauf prägten ihre Gedichte, sondern sie verstand es, auch die kleinen Dinge des Alltags ruckzuck und poetisch eindrucksvoll auf den Punkt zu bringen. Genau diese Eindrücke in Chormusik umzusetzen, gelang dem bekannten, 1957 in Lörrach geborenen Popularmusiker Uli Führe in eindrucksvoller Weise. Dabei schuf er ein Werk, das so vielgestaltig ist, wie die Kaléko-​Lyrik: formal streng, dann wieder folkloristisch, rhythmisch bewegte Formen, moderner Choral aus alter Zeit. Und noch andere Bilder fallen dem Zuhörer ein. Annabella Akçal übernimmt wieder die Rolle der Rezitatorin. Auch die punktuell eingestreute Kaléko-​Biographie ist ihr Part. Für die Begleitung am Klavier konnte Ilona Kohl gewonnen werden.

Aufführung am Sonntag, 21.Juni 2009, 18 Uhr, in der Johanniskirche. Karten beim i-​Punkt, Tel. 07171 – 6034250, tourist-​info@​schwaebisch-​gmuend.​de sowie bei den Mitgliedern und an der Abendkasse.

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