Jubiläumsbesuch des Vereins Städtepartnerschaft in der englischen Schwesterstadt Barnsley

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Ostern 1984 — also vor 25 Jahren — reiste der damals neu gegründete Gmünder Verein Städtepartnerschaft zum ersten Mal nach Barnsley. Das war Grund genug, daran zu erinnern und die Veränderungen in der englischen Partnerstadt zu bestaunen.

Samstag, 13. Juni 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
113 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (vsp). Mit dabei damals und auch heute waren Wine und Winfried Baum, Adelheid und Reinhard Kuhnert, Valerie Ostertag, Traute Schmidt und Meike Stätter.
Die Pflege der gegenseitigen Freundschaft besteht darin, dass man miteinander das Haus und damit sein Alltagsleben teilt, miteinander feiert, Ausflüge und Wanderungen unternimmt, um auch das Land des anderen kennenzulernen. Vor 25 Jahren war Barnsley noch eine Stadt des Kohlebergbaus — davon ist nichts geblieben. Alles ist im Umbruch: Auch ist Barnsley heute Sitz eines Universitätscampus und eines Medienzentrums.
44 Gmünder waren per Bus und Flugzeug gen England aufgebrochen — und hatten am Ende 3700 Kilometer zurückgelegt. Ein herzlicher Empfang wurde ihnen zuteil — auch durch die Anwesenheit des neuen Bürgermeisters, Stadtrat John Parkinson, und seiner Frau Linda. Dieser beschwor die lebendige Partnerschaft mit Schwäbisch Gmünd, deren Anfänge weit in die 50er-​Jahre des vergangenen Jahrhunderts zurückreichen.
Stolz führten er und seine Frau persönlich den Gmünder Vorsitzenden und Stadtrat Professor Kuhnert und dessen Frau durch das neue „Civic Theatre“, dem sanierten, modern umgebauten und erweiterten Kulturzentrum der Stadt. Begeistert zeigte sich vor allem Frau Linda beim Besuch der Ausstellung von Werken des Schwäbisch Gmünder Elektronikkünstlers Walter Giers.
Danach kam der Rundgang durch das neue Barnsley: der faszinierend gelöste Verkehrsknotenpunkt „Interchange“, wo Bahn, Busse und Taxis verbunden sind, die innovative Architektur des Medienzentrums, das renovierte frühere und zu einem Anwaltshaus umgebaute Queen’s Hotel — und schließlich sichtbar: der „Schwäbisch Gmünd Way“ — Schwäbisch Gmünd-​Weg“! Lange haben die Gmünder daran gearbeitet, um dies zu erreichen. Ausflüge in die Nachbarschaft führten nach York, wo man einen hochanglikanischen Matinee-​Gottesdienst miterlebte, nach West Yorkshire und Haworth zum Domizil der ebenso berühmten wie unglücklichen Bronte-​Schwestern (ein Pilgerort für Literaturbegeisterte wie Stratford für Shakespeare-​Fans) zum höchsten Berg Yorkshires — dem „Ilkley Moor“, der endlich gemeinsam bestiegen wurde.
Liverpool, die Kulturhauptstadt Europas 2008, war auch ein Ziel trotz strömendem Regens. Dennoch wurde auf der „Ferry ‘cross the Mersey“ die obligatorische Bootsfahrt unternommen. Am meisten beeindruckte die Gmünder die wunderbare, moderne katholische Kathedrale von 1967.
Allabendlich gab es Einladungen in die Häuser der Freunde — Parties mit 20 und mehr Gästen. Das sind die Herzstücke der Städtepartnerschaft. Am Abschiedsabend im Viersternehotel Ardsley House gab es lokale Küche (Roast beef und Yorkshire Pudding) — und wieder ließ es sich das Bürgermeisterehepaar Parkinson nicht nehmen, dabei zu sein. Ehrengast war Trudy Williams, inzwischen 93 Jahre alt, die Gattin des verstorbenen Gründungspräsidenten des Barnsleyer Städtepartnerschaftsvereins, Alt-​Bürgermeister Arthur Williams (1973 – 74).
Zur Unterhaltung spielte die Big Band des in Gmünd (bei der Parler-​Big Band) wohlbekannten Holin Hamilton.