Fußball, Relegation zur Bezirksliga: Heuchlingen dominiert in Abtsgmünd gegen Ellenberg und gewinnt 3:0

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Rems-Zeitung

Drei Tore reichten, den Chancen nach hätten es mindestens doppelt so viele sein können. Doch am Ende war der 3:0-Sieg des TV Heuchlingen im Relegationsspiel um den Aufstieg in die Bezirksliga gegen den VfB Ellenberg hoch verdient. Heuchlingen trifft am Mittwoch auf den TV Herlikofen. Von Heinz Strohmaier

Montag, 15. Juni 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
172 Sekunden Lesedauer

In Abtsgmünd nahm der TV Heuchlingen von Anfang an das Heft in die Hand. In der ersten Viertelstunde trauten sich die Ellenberger kaum vors Heuchlinger Tor. Die Leintäler zogen einen Angriff nach dem anderen auf, aber alle über die rechte Seite, wo entweder Köpf oder Abwehrspieler J. Gaugel meist unbedrängt flanken konnten.
Der dritte gefährliche Angriff brachte beinahe das 1:0, als Köpf aus kurzer Distanz am Keeper scheiterte und dieser noch zur Ecke klären konnte. Doch diese Ecke brachte das befreiende Tor. Der „kleine“ Waibel stieg am höchsten und köpfte wunderbar links unten ins Netz.
Dies war aber für die Heuchlinger Angriffsbemühungen wie eine „Bremse“. Der Druck nach vorne war für lange Zeit vorbei, und in der Abwehr agierte man manchmal etwas leichtfertig. Das hätte sich in der 20. Minute beinahe gerächt, als plötzlich Knecht frei vor Keeper Malysa zum Köpfen kann und der TVH-​Torwart parieren musste. Auch kurz danach ließ man Hieber unbedrängt schießen — zum Glück daneben. Und dann meinte J. Gaugel, er müsse im eigenen Strafraum den Gegner ausspielen, verlor das Leder und Hieber hatte die dickste Chance im ganzen Spiel zum Ausgleich. Auch hier parierte Malysa super! Danach aber fingen sich die Heuchlinger wieder. Köpf scheiterte zweimal nacheinander, erst wurde sein Schuss mit rechts abgeblockt, dann probierte er es mit links und schoss am Tor vorbei. Kurz vor dem Pausenpfiff hätte Simon Gaugel schon für eine Vorentscheidung sorgen können. Bei einem schnell ausgeführten Freistoß reagierten die Ellenberger zu spät, Gaugel lief allein auf den Torwart zu und blieb auch hier nur „zweiter Sieger“.
Zur zweiten Halbzeit wurde gewechselt: Löhner kam für Lieb und Lampariello für Nick!? Letztgenannter war Linienrichter und hatte sich vor (oder während?) der Pause verletzt. Heuchlingen machte nun wieder mehr Druck, spielerisch war man dem VfB Ellenberg ohnehin überlegen. Ünsal Yükselen wollte einen Elfer schinden und bekam Gelb wegen Schwalbe, auf der anderen Seite hätte Mezger nach seinem dritten Foul zum zweiten Mal Gelb sehen müssen, doch der Schiri ermahnte ihn nur und sein Trainer holte ihn dann vom Platz.
Liefen die Heuchlinger Angriffe in der ersten Halbzeit meist über die linke Seite, so geschah das Ganze in der ersten Viertelstunde der zweiten Halbzeit von der rechten Seite aus. Egal ob von links oder rechts, der TVH war jetzt nicht mehr aufzuhalten. Brusda und Köpf hätten schon das 2:0 machen müssen, ehe wiederum Waibel und wieder per Kopfball in der 59. Minute für eine Vorentscheidung sorgte.
Es hätte vor rund 900 Zuschauern noch einmal spannend werden können, wenn Ellenberg einen Blackout der Heuchlinger Abwehr nur kurz nach dem 2:0 zum Anschlusstreffer genutzt hätte. Doch schon in der 65. Minute war alles klar: Jetzt „zauberten“ die Leintäler; Waibel vor dem Strafraum mit der Hacke zu Ünsal Yükselen, der konnte sich freistehend die Ecke aussuchen und zum 3:0 verwandeln. Danach war es nur noch Schaulaufen. Ellenberg hatte an diesem Tag seinen Meister in TVH-​Keeper Malysa gefunden, der einfach alles parierte, und auf der Gegenseite stand mit März auch kein schlechter Keeper zwischen den Pfosten, der den Heuchlingern einen noch höheren Sieg zunichte machte.
Nach dem Schlusspfiff des gut leitenden Schiri Jelic (Heidenheim), Jubel bei den Heuchlinger Spielern und Fans, die aber auf dem Weg in die Bezirksliga am Mittwoch erst den TV Herlikofen noch aus dem Weg räumen müssen. TVH-​Trainer Berthold Bihlmaier zeigte sich zufrieden, und sagte, dass sein Team zweifellos das größere spielerische Potential gehabt habe und noch mehr Tore hätte erzielen müssen. Auf der anderen Seite sei der VfB Ellenberg mit seiner Abseitsfalle ein unbequemer Gegner in so einem Spiel mit K.o.-Charakter. Jetzt müsse sich seine Mannschaft gegen die Routiniers des TV Herlikofen behaupten. Und das werde mit Sicherheit noch schwieriger.
TV Heuchlingen: Malysa. Brusda, J. Gaugel, Lieb (46. Löhner), Di Maggio, Ünit Yükselen, Ünsal Yükselen, Funk (78. Wöller). M. Waibel, S. Gaugel, Köpf