Mit 40 000 Euro fördert die Stadt die Kompetenz-​Feststellung für Hauptschüler

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Auch wenn Gmünd derzeit im Mittelpunkt des Tunnelbaus steht und „Brücken daran glauben“ müssen, so Michael Nanz der Einrichtungsleiter des Berufsausbildungswerk (baw) Schwäbisch Gmünd, habe er mit seinem „baw-​Team“ bewusst das Motto „Wir bauen Brücken in den Beruf“ gewählt. Die Stadt stützt den Übergang. Von Giovanni Deriu

Freitag, 19. Juni 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
96 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND. Zum Tag der offenen Tür hatte das Berufsbildungswerk (baw) gestern eingeladen, und jeder konnte sich davon überzeugen – die, selbst gebauten, Brücken stehen. Ob Luftbrücke, die Brücke in den Himmel, oder die Kletterschlange, im Obergeschoss die Logistikbrücke „Vom Lagerist zum Meister“, und andere „rätselhafte Brücken“, sie hingen nicht durch. Die Lehrer und Schüler hatten sich in Zusammenarbeit etwas einfallen lassen. Es war zu sehen, hier im „baw“ wird „Hand-​in-​Hand“ gearbeitet. Gerade in unseren „schwierigen Zeiten“, wollte Einrichtungsleiter Michael Nanz mit dem Motto ein Zeichen setzen, das sehr gut in den Alltag seiner (zukünftigen) Schüler und „Azubis“ passe. Der eine, so Nanz, brauche vielleicht „nur“ eine „Hängebrücke“, ein anderer dagegen eine vierspurige Betonbrücke – der „Europabrücke“ gleich, mit einigen Stützen, den Pfeilern. Je stabiler, desto besser und sicherer wären die Übergänge „ins Berufsleben“. Obwohl das „baw“ seit Jahren im Ostalbkreis, speziell in Gmünd, etabliert ist, heiße Nanz’ Team auch die Stadt als „Stütze“ und wichtigen Pfeiler bei der Umsetzung des Projekts „Azubi in spe“ sehr willkommen. In diesem Förderprogramm geht es um die Berufsorientierung der Hauptschüler (für alle sieben Gmünder Hauptschulen und ihre Achtklässler), und später um die Sicherung des Ausbildungsplatz’. Bürgermeister Dr. Joachim Bläse erklärte dann auch, wie wichtig der Stadt die Förderung von Hauptschülern sei. Mit 40 000 Euro (obwohl der Sparkommissar unterwegs sei) werde Gmünd diese „Brücke in den Beruf“ stützen. Fast die gleiche Summe (44 000 Euro) schießt das Wirtschaftsministerium hinzu. Zudem war die Stadt Gmünd, so Bläse weiter, vom Pilot-​Projekt mit der Mozart– und Friedensschule mehr als überzeugt. Das Projekt biete einen geregelten Tagesablauf und viel „berufliche Motivation“, Sinn für die Jugendlichen, aber auch für die Eltern. Markus Helmle von der Agentur für Arbeit sah bisher in der Kooperation mit dem baw stets „progressive Entwicklungen“. Besonders lernschwache Hauptschüler fänden neue Berufswege, ob als Fachlagerist, Gartenbauer, oder auch als Beikoch. Der 20-​jährige Denis Adam, angehender Fach-​Lagerist und einer der 240 Teilnehmer, findet: „Erst war mein Leben kurvig, nun schwimm ich vorn mit.“ Er sei ein Stück weit erwachsener geworden.