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MdB Norbert Barthle: „Neue RTL-​Serie entsetzt mich“

Über die geplante RTL-​Serie „Erwachsen auf Probe“ wurde in den letzten Wochen sehr kontrovers diskutiert. Auch MdB Norbert Barthle protestiert energisch.

Dienstag, 02. Juni 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
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OSTALBKREIS (pm). Jetzt informierte die Vorsitzende des Kinderschutzbundes Schwäbisch Gmünd, Sylvia Nickerl-​Dreizler, MdB Norbert Barthle (CDU), über die kategorische Ablehnung dieser Serie durch den Kinderschutzbund. Barthle, Schirmherr des Gmünder Kinderschutzbundes, stimmt nachdrücklich zu: „Ich teile das Entsetzen über diese Serie und hoffe, dass RTL noch zu Vernunft kommt — oder zu Vernunft gebracht werden kann.“
In der geplanten Doku-​Serie sollen Säuglinge und Kleinkinder im Alter von neun bis 14 Monaten von ihren Eltern getrennt werden. Vier Tage lang sollen sich Teenager um die Babys kümmern und die Pflege „auf Probe“ lernen. „Ich bin selbst Vater von zwei Kindern, ich habe Pädagogik studiert — ich weiß, wie extrem sensibel Säuglinge und Kleinkinder in diesem Alter sind. Gerade auf Fremde reagieren sie mit Angst und Abwehr. Sie gerade in dieser Phase von den Eltern zu trennen und sie ahnungslosen Teenagern in die Hände zu drücken, erscheint mir absolut verantwortungslos. Welche Schäden ein solches wehr– und schutzloses Baby letztendlich davonträgt, kann eventuell erst Jahre später zum Vorschein kommen.“
Wenig beeindruckt zeigte sich Barthle von dem angeblich pädagogischen Anspruch der neuen Serie, mit der man vor Teenager-​Schwangerschaften warnen wolle. „Ich bin sehr sicher, dass das auch anders geht und dass nicht Selbstlosigkeit hinter dieser RTL-​Idee steckt! Es geht — wieder einmal — um die Bedienung eines primitiven und vermuteten Voyeurismus der Zuschauer, es geht ausschließlich um die Quote. Erwachsene haben das Recht, sich im Dschungelcamp zum Affen zu machen, das ist mir egal, aber bei Kleinkindern ist eine Linie überschritten. Wer sich selbst nicht schützen kann, den muss gegebenenfalls der Staat schützen. Ich bin der Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen sehr dankbar, dass sie sich der Sache annimmt und prüft, ob und wie die Ausstrahlung noch zu verhindern ist.“

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