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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Integrationsforum im Prediger stieß am Samstag auf großes Interesse

Erstaunlich viele Mitbürger, denen das Thema Integration nicht gleichgültig ist, konnte OB Wolfgang Leidig am Samstag im großen Saal des Prediger zu einer Integrationskonferenz begrüßen, auf der ein Integrationskonzept, das das europäische Forum für Migrationsstudien für Schwäbisch Gmünd erstellt hatte, vorgestellt wurde. Von Dietrich Kossien

Montag, 22. Juni 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 8 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND. Dabei galt zunächst der Dank dem Projektleiter Professor Dr. Friedrich Heckmann und seinen zwei Mitarbeiterinnen, Judith Halisch und Doris Lüken-​Klaßen. Würdigung galt auch allen Mitwirkenden in den sechs Arbeitsgruppen, wobei der Oberbürgermeister auf die Wichtigkeit des Integrationskonzeptes „Miteinander in Schwäbisch Gmünd“ hinwies und feststellte, dass in Gmünd Integration schon lange ein Thema ist. Seit Mitte der 80er Jahre gibt es in Gmünd einen Ausländerbeauftragten und einen Ausländerbeirat, die zum Integrationsbeauftragten und zum Integrationsbeirat weiterentwickelt wurden. Die Sprecherin des Integrationsbeirates, Nelli Joos, erläuterte dann das Konzept, und stellte fest, dass man sich auf einem guten Weg befinden würde, „dass alle Gmünder würden“. Über die grundlegenden Ziele sprach Melanie Jester, die Integrationsbeauftragte der Stadt Schwäbisch Gmünd.
2008 hatte der Gemeinderat beschlossen, das europäische Forum für Migrationsstudien an der Universität Bamberg damit zu beauftragen, mit der Stadt gemeinsam ein Integrationskonzept zu erarbeiten, den Integration finde vor Ort statt und muss daher ein gesamtkommunales Anliegen sein. So wurde das Konzept, das sechs Handlungsfelder umfasst, gemeinsam für Gmünd erarbeitet. Dazu gehörte es auch, dass eine Befragung von Mitbürgern mit und ohne Migrationshintergrund zur Lebenssituation und dem Zusammenleben verschiedener Bevölkerungsgruppen durchgeführt und ausgewertet wurde.
Sechs Handlungsfelder wurden jeweils mit Beiträgen von engagierten Bürgern, Beiräten, Arbeitsgruppen, den Vereinen und Kirchen, Behörden, Bildungsträgern, politischen Gremien, dem Integrationsbeirat, Verbänden, der Stadtverwaltung, Migrantenorganisationen u.a. in Angriff genommen. Dazu hatte die Stadt grundlegende Zielvorstellungen verfasst, die auch in die einzelnen Handlungsfelder einfließen sollten. In diesen Zielvorstellungen heißt es, dass die Gmünder Stadtgesellschaft offen und produktiv ist und die Bürger die vielfältigen Potenziale und Fähigkeiten aller Bürger nutzen und als Gewinn für alle begreifen. Alle Gmünder wären offen gegenüber kulturellen Unterschieden und sie würden respektvoll und solidarisch miteinander umgehen. Die zugewanderten Gmünder wären bereit, sich gegenüber den neuen Verhältnisse zu öffnen und sich den neuen Anforderungen zu stellen, und Einheimische und Zugewanderte würden sich aktiv am gesellschaftlichen und politischen Leben beteiligen. Dadurch würden sich die Lebenschancen der Einwohner mit Migrationshintergrund verbessern, und schließlich würden sich Gmünder mit und ohne Migrationshintergrund sich kulturell und sozial einander annähern und sozialräumlich gemischt wohnen.
In den Arbeitsgruppen der einzelnen Handlungsfelder ging es dann um die Themen „Sprache und Bildung, Schule, lokaler Kontext und Integration“, „Wirtschaft und Arbeit“, „Wohnen und Stadtentwicklung“, „Soziales, Gesundheit und Sport“, „Aktives Zusammenleben“ und die „Interkulturelle Öffnung der Institutionen“. Nachdem dann auf dem Forum die einzelnen Handlungsfelder ausführlich erläutert wurden, ging es, wie es der Gmünder Kulturbürgermeister Dr. Joachim Bläse formulierte, um ein Umsetzungskonzept und das weitere Vorgehen zur Verwirklichung der einzelnen Handlungsfelder. Es bezeichnete es als erfreulich, dass viele Gmünder Bürger mit daran arbeiten wollen und dafür eine Selbstverpflichtung als äußeres Zeichen unterzeichnen. Das sei deshalb sehr wichtig, weil die Stadt Schwäbisch Gmünd dies allein nicht schaffen könnte. Rund 29 Institutionen, Vereine und Verbände und auch Privatpersonen fixierten diese Bereitschaft zum Mitmachen dann schriftlich.

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