Lehrfahrt der Landjugend Schwäbisch Gmünd führte fünf Tage lang nach Kroatien

Ostalb

Rems-Zeitung

Porec in Istrien – dieser Teil Kroatiens war das Ziel der diesjährigen Lehrfahrt der Landjugend Schwäbisch Gmünd. Wie gewohnt nahmen die Reiseteilnehmer dort insbesondere die landwirtschaftlichen Produktion unter die Lupe. Von Carolin Stegmaier

Mittwoch, 03. Juni 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
135 Sekunden Lesedauer

OSTALBKREIS. Frühmorgens ging es für 19 Landjugendliche mit dem Bus los. Die Anreise erfolgte über Ulm, Augsburg, München, Chiemsee, Salzburg, Radstadt, Tauernautobahn, Villach, Traviso, Udine, Golf von Triest, Kober auf die istrische Halbinsel Porec. Die Hinweise des Busfahrers zu Sehenswürdigkeiten links und rechts der Straßen lies auf der gesamten Fahrt keine Langeweile aufkommen.
Am Abend erreichte die Landjugend das Hotel im Ferienzentrum Plava Laguna. Umgeben von Zedern– und Eichenwald, unmittelbar am Meer und nur wenige Gehminuten von der herrlichen Altstadt Porec, mit der wunderschönen Basilika mit den bekannten Mosaiken aus dem 6. Jahrhundert entfernt.
Am ersten Tag ging es für die Landjugendlichen auf zu einem Schiffsausflug. Von der Schiffsanlegestelle direkt am Hotel führte die Fahrt zwischen den 10 Inselchen der istrischen Halbinseln in Richtung der ehemaligen Fischerstadt Rovinj, die auf einer Insel erbaut und erst später mit dem Festland verbunden wurde. Während des Aufenthalts konnten sich die Landjugendlichen in den schmalen mittelalterlichen Gassen und der Barockkirche aufhalten und auch den herrlichen Ausblick auf das Meer und die umliegenden kleinen Inseln genießen.
Weiter ging die Schifffahrt zum Lim Fjord. Auf dieser schönen Strecke gab es ein Mittagessen bestehend aus gegrilltem Fisch, Salat und Brot. Die Besichtigung des Lim Fjords endete mit dem Panorama der Piratenhöhle, bevor die Fahrt nach Vrsar führte. Vrsar ist ein kleiner Küstenort im Westen Istriens und verfügt über üppige Naturrecourcen: Angenehme Strände, eine schöne Küste, reiches Grün. Am frühen Abend ging es zurück nach Porec. Nach einem ganzen Tag zur freien Verfügung ging es für die Landjugendlichen am dritten Tag zu der Olivenplantage mit Ölmühle „Al Torco“. Die Ölmühle „Al Torco“ bearbeitet auf einer Fläche von ca. 3 Hektar 1.200 eigene Olivenbäume der Sorten „Leccino“, „Bianchera“ und „Muraiolo“ sowie autochtone istrische Olivenbäumesorten. Die Ernte wird ausschließlich manuell durchgeführt, um eine Beschädigung der Früchte und der Bäume zu verhindern. Die Verarbeitung der Früchte erfolgt am Tag der Ernte, auf diese Weise wird ein Öl der höchsten Qualität mit einem Anteil freier Fettsäuren von 0,17 — 0,23% produziert.
Istrien gehört an sich zu den nördlichsten Bereichen Europas, in denen Oliven gedeihen. Das Öl als Symbol des Mittelmeeres, der Gesundheit, des Genusses wurde bereits in der römischen Zeit sehr geschätzt. Der Gesamtbestand der Olivenbäume wird für Istrien mit ca. 146.000 Bäumen angegeben. Die Landjugendlichen erfuhren bei einer Führung alles rund um die Olivenernte und die Olivenölproduktion. Bei der Feststellung des optimalen Zeitpunkts der Olivenernte spielt die Pigmentation der Früchte eine entscheidende Rolle. Es wird zwischen der Pigmentation an der Oberfläche der Früchte im früheren Reifegrad und der Pigmentation der Pulpa der Früchte im späteren Reifegrad unterschieden. Während der Reifezeit der Ölbaum-​Frucht vermindern sich das Chlorophyll, das dem Öl die grüne Farbe verleiht und die Polyfenole, die für das Aroma, den Geschmack und die Beständigkeit des Olivenöls entscheidend sind. Phenole verleihen dem Öl Geruch und Geschmack. Aus diesen Gründen ist die frühe Ernte Voraussetzung, wenn man die Geruchsstoffe, die typisch für ein Gebiet sind, im Öl beibehalten möchte.
Am fünften Tag traten die Landjugendlichen aus dem Gmünder Raum dann schon wieder die Heimreise an.