Ergebnisse der FDP/​FW-​Befragung „Knielösung: ja oder nein?“

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Ein noch deutlicheres Ergebnis als bei der OB-​Wahl ergab eine Befragung durch Freie Wähler und FDP auf dem Gmünder Wochenmarkt zur beschlossenen, aber umstrittenen Verkehrsführung mit „Straßenknie“ am Bahnhof“

Donnerstag, 04. Juni 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
72 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (pm). Die befragten Wochenmarktbesucher seien zwar nicht repräsentativ, schränkte Ludwig Majohr als Organisator ein. Das Ergebnis mit nur 40 Prozent für eine Verkehrsführung mit Straßenknie und 60 Prozent dagegen ergäben jedoch einen „deutlichen Fingerzeig“, dass hinter dem Ergebnis der OB-​Wahl das vermutete Wählerplebiszit gegen die derzeitige Verkehrsplanung am Bahnhof stecke.
Da bei der Befragung auch die eigene Parteifarbe (freiwillig) angegeben werden konnte, war eine interessante Verteilung zu beobachten: Am schwächsten war die Zustimmung zum geplanten Straßenknie bei den CDU-​Antworten mit 30 Prozent. Sowohl bei Nichtwählern wie SPD-​Wählern und Bündnis90-​Grüne hielten sich Pro– und Kontra ziemlich die Waage, während die Freien mit 40 Prozent Zustimmung genau im Durchschnitt lagen. Majohr kommentiert das so: Offenbar stehen die Wähler(innen) von Rot-​Grün nicht so ganz hinter der „felsenfesten“ Haltung ihrer Gmünder Stadträte zur beschlossenen Verkehrsführung.“
Die Bedenken der Gegner der „Versenkung“ der alten B29-​Trasse am Bahnhof teilen wir weitgehend, betonte Thomas Grimminger. Es ergäbe sich dann zuviel Straße im Tiefbau und zu wenig Fläche für den Hochbau. Hinzu kämen nicht nur die erhöhten Straßenbaukosten, sondern auch erhebliche, ständige Folgekosten. Ob der alternative Stadttunnel überhaupt ohne teure Sicherheitsmaßnahmen vom offiziellen Bauherrn Land „geschluckt“ wird, sei noch nicht erwiesen.
Für die Fraktion Freie Wähler und FDP sieht Stadtrat Robert Abzieher einen „klar ersichtlichen“ Ausstieg der CDU aus dem nahezu einstimmigen Gemeinderatsbeschluss, zur Verkehrsführung. Dieses Vorgehen der größten Fraktion missbillige seine Fraktion unabhängig vom Sachgegenstand. Als Konsequenz müsste der laufende Investorenwettbewerb ergebnislos abgebrochen werden. Über Neuausschreibung und Beteiligung neuer Vorschläge am Wettbewerb muss ein geordnetes Verfahren gewahrt werden, so Abzieher.