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Nachrichten Ostalb

Kreistagswahl 2009: Durch Ausgleichsmandate sitzen künftig 76 Mitglieder im Ostalb-​Parlament

Der Ostalb-​Kreistag wird in der kommenden Legislaturperiode 76 Mitglieder haben – so viele wie nie zuvor. Die CDU bleibt mit Abstand stärkste Fraktion – hat aber wie schon seit fünf Jahren keine eigene Mehrheit. Von Manfred Laduch

Dienstag, 09. Juni 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 7 Sekunden Lesedauer

OSTALBKREIS. Im Rahmen eines „Wahlcafés“ im Landratsamt gab Landrat Klaus Pavel das Ergebnis der Kreistagswahl bekannt. Danach erhält die CDU 35 Sitze — genau so viele, wie bisher. Die SPD-​Fraktion hat künftig 15 Mitglieder, eines weniger als aktuell. Die Freien Wähler Ostalb haben mit 13 ein Mandat hinzugewonnen. Bedenkt man, dass die FDP jetzt als eigene Gruppe mit drei Kreisräten aktiv ist, sind die Liberalen der große Gewinner dieser Wahl.
Ebenso gefreut haben sich die Bündnisgrünen, deren Fraktionsstärke von fünf auf sieben Mitglieder wächst. Die Linke ist erstmals vertreten und entsendet zwei Abgeordnete. Außerdem hat der Republikaner Bernd Mayer einen der bisher zwei Sitze dieser Partei verteidigt.
Die 76 Mitglieder seien die maximal zulässige Anzahl, erklärte Landrat Klaus Pavel beim Wahlcafé. Hätte man die Verteilung der insgesamt rund 976 000 abgegebenen Stimmen (von 120 493 Wählern) genau widerspiegeln wollen, wären eigentlich noch mehr Sitze notwendig gewesen. Pavel dankte den Kandidatinnen und Kandidaten für deren Engagement. Auch vergaß er die vielen Helfer nicht, die die sehr umfangreichen Ergebnisse ausgezählt hatten.
Die Wahlbeteiligung habe zumindest noch über 50 Prozent (genau: 50,8) gelegen. Das seien allerdings trotzdem 0,8 Prozent weniger, als bei der Wahl vor fünf Jahren. Im Wahlbezirk VIII (Schwäbischer Wald, Lorch, Waldstetten) habe sie sogar leicht zugenommen.
Im Steigen begriffen sei auch die Frauenquote. Statt seither 20 Prozent wird sie im künftigen Kreistag bei 22,5 Prozent liegen. Das mit Abstand beste Ergebnis habe Joachim Bläse (CDU) in Schwäbisch Gmünd erzielt. Das gelte selbst, wenn man unter Berücksichtigung der Wahlkreisgröße auf gleichwertige Stimmen umrechne.
Viele gewählte Kandidatinnen und Kandidaten waren ins Wahlcafé gekommen. Die Rems-​Zeitung sprach mit einigen von ihnen. Ute Nuding (Freie Wähler Ostalb), fühlte sich von ihren Wahlerfolgen — sie ist auch Ortschaftsrätin in Großdeinbach und Stadträtin in Gmünd geworden — „leicht überrollt“. Sie habe den großen Erfolg so nicht erwartet. „Dafür dass ich zum ersten Mal angetreten bin, bin ich sehr zufrieden“, sagte Böbingens Bürgermeister Jürgen Stempfle (CDU) — und freute sich besonders, dass seine Gemeinde mit August Freudenreich (SPD) einen zweiten Vertreter im Kreistag hat.
Sie freue sich auf die Arbeit im neuen Kreistag, sagte Ulla Haußmann (SPD). Ihre Fraktion habe einige sozialpolitische Akzente gesetzt, „und das soll so weitergehen“. „Schön, wieder dabei zu sein“, sagte Gschwends Bürgermeisterin Rosalinde Kottmann (CDU).
Er bedauere, dass die großen Volksparteien an Zuspruch verloren hätten, erklärte Göggingens Bürgermeister Walter Weber. Die Zersplitterung in den Parlamenten nehme zu. Mit seinem eigenen Ergebnis sei er allerdings nicht unzufrieden. Wobei ihm aber auch bewusst sei, dass eine ordentliche Stimmenzahl auch ordentliche Arbeit von ihm verlange.
Peter Seyfried, Mutlangens Bürgermeister und Fraktionsvorsitzender der CDU im Kreistag, war mit der konstanten Zahl der Sitze sehr zufrieden. Es freue ihn außerdem besonders, dass elf neue, junge Kandidaten erfolgreich gewesen seien. Dieser Generationswechsel stehe anderen erst noch bevor.

Siehe auch Wahlseite bei ostal​bkreis​.de

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