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100 Jahre Schulhaus: Eine Ausstellung und Reminiszenzen von Zeitzeugen

Es ist etwas Besonderes und noch heute ein Schmuckstück: das Schulhaus in Iggingen, 1909 erbaut. Sein 100-​Jahr-​Jubiläum wurde gestern Abend begangen. Eine Ausstellung blendet zusätzlich in die Vergangenheit zurück.

Freitag, 10. Juli 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
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IGGINGEN (rw) . Eine Schule ist in Iggingen seit 1658 nachgewiesen — es war die erste in den gmündischen Dörfern. Und 100 Jahre lang diente das heutige Rathaus als Schule, bis zum Neubau von 1909. Der „Igginger Stolz“, als den Bürgermeister Klemens Stöckle die von dem Gmünder Architekten Feifel geplante Schule mit Lehrerhaus bezeichnete, wurde 1970 und 1992 erweitert. Die Altvorderen waren weitsichtig: Das Grundstück reichte für alle Erweiterungen, noch heute besitzt die Grundschule einen großen Pausenhof. Es gab Jahre, da hatte die Schule acht Klassen, heute sind es mal vier, mal sechs, doch der Bestand ist gesichert, so der Schultes zu den Eltern, Lehrern und übrigen Gästen der gestrigen Ausstellungseröffnung, die vom Männergesangverein umrahmt wurde. Am heutigen Freitag haben die Schüler etwas vom Schulhaus-​Jubiläum: Sie erhalten, wie jene Buben und Mädchen vor 100 Jahren zur Einweihung, je eine Brezel und können Filme betrachten, die einer der Lehrer vor Jahrzehnten vom Schulalltag aufgenommen hat. Die Ausstellung selbst, angereichert mit Exponaten aus dem Gmünder Schulmuseumsverein, wird noch einige Zeit zu sehen sein. Manches davon stammt aus einem Bestand vom Dachboden — alte Bilder von Schülerhand etwa. Rektor Ernst Roll ging auf die historische Verbindung von Schule und Kirche im Dorf ein — neue Lehrer durften nur mit Genehmigung des Pfarrers unterrichten. Ernst Roll moderierte auch das Gespräch mit den Zeitzeugen Wolfgang Wilhelm, Karl Gressler und Hermann Behringer — alle drei besuchten in den Nachkriegsjahrzehnten die Schule. Sie berichteten von einem nicht ungefährlichen Ausflug, von Streichen, die Lehrer gespielt wurden — gerne durch Manipulation am Kohleofen — aber auch von Tatzen, die es setzte und von Strafarbeiten, die Schüler auf unkonventionelle Art abarbeiten konnten, was indes auch seine Tücken hatte, wenn geblufft wurde: der Klasse von Hermann Behringer kostete dies einen Ausflugstag.

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