Veranstaltungen an der Waldorfschule zur Berufsvorbereitung

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Im Rahmen der Berufsvorbereitung gibt es an der freien Waldorfschule Schwäbisch Gmünd verschiedene Veranstaltungen. Ein Baustein davon ist ein Info-​Abend für Schüler und Eltern mit Vertretern aus der Wirtschaft.

Freitag, 10. Juli 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
105 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (pm). Beim letzten Informationsabend berichtete Erich Rathgeb, Ausbildungsleiter der ZFLS, von den Erwartungen bei der Bewerbung und den Anforderungen an die zukünftigen Auszubildenden. Neben den Noten in den Kernfächern wird demnach vor allem Wert auf eine hohe Sozialkompetenz gelegt, denn Teamarbeit spielt schon während der Ausbildung eine große Rolle.
Zum ersten Mal waren auch ehemalige Waldorfschüler eingeladen und berichteten von ihrem beruflichen Werdegang. Michael Maier erzählte von seinen Erfahrungen während der Ausbildung bei der ZFLS. Nach der Überwindung der immer noch vorhandenen Vorurteile gegenüber Waldorfschülern, die er einfach ignorierte, kam er sehr gut in der Arbeitswelt zurecht, engagierte sich während dieser Zeit als Jugendvertreter und schloss seine Ausbildung zum Mechatroniker erfolgreich ab. Krishna Saraswati studierte an der Filmakademie in Ludwigsburg Regie. Beeindruckend war seine Schilderung einer Präsentation seiner neuen Filmidee vor Redakteuren und Filmproduzenten. Bei dieser Gelegenheit erinnerte er sich an seine Schulzeit. Damals hatte er sich bei einer Präsentation vor den Eltern an seine Stichworte geklammert und einen korrekten, aber langweiligen Vortrag abgeliefert. Aus dieser Erfahrung heraus ließ er seine Stichworte kurz entschlossen in der Tasche und hielt einen freien Vortrag zu seinem Projekt, der das Publikum begeisterte. Krishna gab den gespannt lauschenden Schülern den Rat, sich selbst immer treu zu bleiben und die eigenen Träume nie aufzugeben, auch wenn alle anderen sie für unmöglich halten. Sein letzter Film „Die Legende von Shiva und Parvati“ hat weltweit auf Filmfestivals Erfolge gefeiert und kommt im Herbst in die Kinos. Ein weiterer Baustein im Rahmen der Berufsorientierung in der 10. Klasse ist die Information über die duale Berufsausbildung und die Studienmöglichkeiten. An der Waldorfschule kann der Realschulabschluss, die Fachhochschulreife und das Abitur absolviert werden. Herr Schwarz von der Agentur für Arbeit informierte die Schüler ausführlich über die beruflichen Möglichkeiten mit den unterschiedlichen Schulabschlüssen.
Neben diesen Veranstaltungen gibt es zusätzlich ein dreiwöchiges Berufspraktikum, bei dem die Schüler frei nach ihren Neigungen einen Praktikumsplatz wählen können. Das weit gefächerte Spektrum bei der Auswahl zeigt, wie vielfältig die Interessen der Schüler sind. Neben sozialen Berufen, kaufmännischen Tätigkeiten und klassischen handwerklichen Berufen gab es auch Schüler, die in der Forschung tätig waren. Begeistert berichteten die Schüler bei einem Elternabend von den gesammelten Erfahrungen und Einblicken in die verschiedenen Berufsbilder.
Die Tatsache, dass die Schüler für das Berufspraktikum auch eine Woche ihrer Ferienzeit opfern, zeigt, wie wichtig solche direkten Erfahrungen sind.