Ein voller Erfolg: Die Berufsvorbereitung an der Mozartschule
Bis vor zehn Jahren absolvierten 50 Prozent aller Absolventen der Mozartschule ein Berufsvorbereitungsjahr. Der Grund: Sie fanden keinen Ausbildungsplatz. Heute liegt die Vermittlungsquote bei nahezu 100 Prozent. Das Motto der Hauptschule: „Stärken stärken – Schwächen schwächen“. Von Nicole Beuther
Samstag, 11. Juli 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
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Als treibende Kraft bezeichnet Grimminger Peter Betz, der seit jeher Initiator des Berufsvorbereitungsjahres ist. „Es reicht nicht aus, Kompetenzen festzustellen. Wir müssen das Förderprogramm auch umsetzen“, sagt der Konrektor. Das Berufsvorbereitungsjahr besteht aus vier Phasen. Es umfasst die Klassenstufen sieben bis neun.
In der ersten Phase werden Interessen und Neigungen ermittelt, unter anderem lernen die Schüler hier ihre persönlichen Stärken und Vorlieben kennen. Am Ende dieser Phase findet eine Projektwoche statt, bei der die Orientierung in Berufsfeldern und die Kompetenz festgestellt werden. Die zweite Phase hat die individuelle Förderplanung und Qualifizierung zum Inhalt. In der dritten Phase schließlich findet die passgenaue Vermittlung statt. Praktikumserfahrungen werden hierbei ausgewertet. Auch wird hier das persönliche Profil mit dem Anforderungsprofil der Ausbildung abgeglichen. In der neunten Klasse werden die Module für jene Schüler ohne Ausbildungsstelle und unklaren Perspektiven angepasst und weitergeführt. Es ist jede Menge Zeit, die die Schulleitung für das Projekt aufbringt. „Dass es so gut läuft, ist ein Antrieb, weiterzumachen“, sagt Ludwig Grimminger.
Und auch von den Schülern erfordern diese Bausteine manches Mal eine Überwindung des inneren Schweinehundes. Nicht nur, weil sie über die gesamte Projektdauer einen Nachmittag pro Woche zusätzlich zur Schule gehen müssen. Auch Bereiche wie das Sozialverhalten verlangen Durchhaltevermögen, beispielsweise, wenn es darum geht, zusammen mit Klassenkameraden, die man weniger leiden kann, einen Ausflug aufs Kalte Feld zu unternehmen — ohne Lehrer, nur mit einem Kompass ausgestattet. Eine Erlebnispädagogin begleitet das Projekt. Hier verweist Kurt Schaal vom Berufsausbildungswerk auf die Erlebnispädagogin, die in das Projekt mit integriert wurde. Sein Kollege Michael Nanz spricht von einer Vorbildfunktion, die die Mozartschule tätigt. Es sei selten, dass sich Rektoren so sehr um ihre Schüler kümmern, wie das in Hussenhofen der Fall sei.
Die Bilanz der jetzigen Abschlussklasse kann sich sehen lassen: Sechs Schüler werden eine weiterführende Schule besuchen, neun werden eine Ausbildung beginnen und eine Schülerin wird ein freiwilliges, soziales Jahr absolvieren.
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