Michael Böhnlein eröffnet lokalhistorisches Kuriositätenkabinett

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Die eine Gmünder Attraktion (Schmuckwerkstatt von Don Cutter) zog leider aus, dafür überrascht der Gmünder Michael Böhnlein mit einer neuen Idee für die Nutzung des kleinen Anbaus an der Museumsmanufaktur Ott-​Pauser: Ein Gmünder Kuriositätenkabinett.

Dienstag, 14. Juli 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
73 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (hs). Es sei ein Versucht, „mal sehen, wie das bei den Gmündern und Besuchern der Stadt ankommt“, meint der Sohn des unvergessenen Organisators und Akteurs der Kolping-​Operetten, Walter Böhnlein. Der unternehmungslustige Junior zeigt sich gleichermaßen heimatverbunden. Er versteht sich als „Gmünder Jäger und Sammler“, wenn er beschreibt, was ihn umtreibt, eine etwas andere Museumssammlung im Ott-​Pauserschen Fabrikanbau zu präsentieren. „1. Gmünder Verkaufsmuseum“ nennt er sein Projekt, das am heutigen Dienstag um 18.30 Uhr u.a. mit einer Dichterlesung in der kleinen Werkstatt eröffnet wird. Er mache das sicher nicht, um das große Geld zu verdienen, sondern nebenberuflich. Und vor allem aus dem Bedürfnis heraus, seine in vielen Jahren zusammengetragene Sammlung von Gegenständen immer mit einem Bezug zu Schwäbisch Gmünd öffentlich zugänglich zu machen. Böhnlein merkt schmunzelnd an: „Daheim ist’s bei mir auch ziemlich eng geworden.“ Überwiegend handelt es sich um Fundstücke aus Abbruchgebäuden, die der „Jäger und Sammler“ für die Nachwelt bewahrt hat. Kurios wirkt das eine Teil, sehr wertvoll das andere, so wie beispielsweise etliche Gegenstände aus der Silber– und Gebrauchswarenherstellung der traditionsreichen Firma Erhard & Söhne, der in der Ott-​Pauserschen Museumsfabrik ja gegenwärtig eine ganz offizielle Sonderausstellung gewidmet ist. Böhnlein hat aus Abbruchhäusern und Haushaltsauflösungen ein ganzes Sortiment mit dem berühmten Erhard-​Stempel sichergestellt. Der leidenschaftliche Sammler besitzt auch alte Werbetafeln und Firmenschilder aus Alt-​Gmünd. Sein „Star“ ist eine Schaufensterpuppe aus dem alten Opel-​Staiger-​Autohaus am Leonhardsfriedhof. Der Mann im „Blauen Anton“ machte einst Opel-​Werbung, wurde passend zu allen Jahreszeiten auch z.B. als Weihnachtsmann dekoriert. Sogar alten Gleisschotter vom still gelegten Güterbahnhof hat Böhnlein vorsorglich gehortet