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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Gmünder Bauverein sieht die Entwicklung auf dem Wohnungsmarkt kritisch

Aus dem Geschäftsbericht des geschäftsführenden Vorstands Raynulf Jehle vom Gmünder Bauverein bei der Hauptversammlung war zu entnehmen, dass sich die gesamtwirtschaftliche Lage im zweiten Halbjahr 2008 aufgrund der Finanz– und Wirtschaftskrise stark verschlechtert habe.

Donnerstag, 16. Juli 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 29 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (pm). Trotz Krise und rückläufiger Konjunktur konnte Deutschland dennoch ein Wirtschaftswachstum von 1,3 Prozent verzeichnen. Erfreulich sei es, dass die Zahl der Arbeitslosen erneut deutlich abgenommen habe.
Für 2009 hingegen werden ein negatives Wirtschaftswachstum und ein Anstieg der Arbeitslosenzahlen prognostiziert Kritisch sieht Jehle die Entwicklung auf dem Wohnungsmarkt. Die Bauinvestitionen sind in 2008 zwar erneut gestiegen, jedoch ist die Zahl der fertiggestellten Wohnungen bzw. der Baugenehmigungen in 2008 erneut deutlich gesunken.
Auch beim Bauverein wurden in 2008 wieder erhebliche Aufwendungen für die Werterhaltung und Modernisierung der genossenschaftseigenen Mietwohnungen und Gebäude getätigt. Insgesamt wurden rund 1,4 Millionen Euro für Modernisierung und Instandhaltung investiert. Trotz dieser hohen Aufwendungen hat der Bauverein im Jahr 2008 einen Bilanzgewinn von rund 88 000 Euro erwirtschaftet. Die Bilanzsumme betrug zum Stichtag 10 171 510 Euro. Der Eigenkapitalanteil beträgt 52,80 Prozent, dies entspricht rund 5,4 Millionen Euro.
Das Unternehmen steht nach wie vor auf wirtschaftlich gesunden Füßen. Die Vermögensverhältnisse sind solide und geordnet. Der zur Verfügung stehende Kreditrahmen musste zu keinem Zeitpunkt voll in Anspruch genommen werden. Die Zahlungsfähigkeit war und ist jederzeit geordnet. Von einer weiterhin positiven Entwicklung der Genossenschaft wird auch in den nächsten Jahren ausgegangen. Größere Hemmnisse werden nicht gesehen. Für das Jahr 2009 sind Ausgaben in Höhe von 1,5 Millionen Euro geplant. Investitionen in Maßnahmen, die erheblich zur Verbesserung der Wohnsituation beitragen und somit den Mietern zugute kommen, aber auch die Vermietbarkeit der Wohnungen langfristig sichern, ist das Ziel. Selbstverständlich werden hierbei auch Maßnahmen zur Wärmedämmung und Energieeinsparung durchgeführt. Hervorgehoben wurde, dass die Aufträge zu 98 Prozent an örtliche Handwerksfirmen vergeben werden und dies somit ein wesentlicher Beitrag zur Stärkung der hiesigen Wirtschaft ist. Die qualitative Verbesserung des Wohnungsbestandes ist in den nächsten Jahren nach wie vor die Hauptaufgabe des Bauvereins. Weiterhin hob Jehle den sozialen Charakter des Bauvereins hervor. Die Mieten seien nach wie vor auf einem günstigen Niveau. Aufgrund der Modernisierung notwendige Mieterhöhungen seien moderat und sozial verträglich.
Der Bauverein bewirtschaftet z.Zt. 502 Mietwohnungen, eine Büroetage, 74 Garagen und 163 Abstellplätze. Bei einem Mieterwechsel werden die Wohnungen wenn nötig renoviert, um diese auf einem heute üblichen Standard zu halten.
Die Anzahl der Genossenschaftsmitglieder hat im Berichtsjahr geringfügig zugenommen. Zum 31.12.2008 hatte der Bauverein 865 Mitglieder. Neumitglieder, auch wenn sie z.Zt. keine Wohnung benötigen, sind nach wie vor willkommen.
Anschließend trug der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Wolfgang Lakner, den Bericht des Aufsichtsrates sowie den Bericht über die gesetzliche Prüfung für das Jahr 2007 vor.
Die Mitglieder genehmigten den Bericht des Vorstandes, den Bericht des Aufsichtsrates sowie den Jahresabschluss. Weiterhin wurde die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von vier Prozent beschlossen. Bei den Wahlen zum Aufsichtsrats wurden Wolfgang Lakner und Sven Uwe Begerow im Amt bestätigt. Aufgrund gesetzlicher Vorgaben wurde anschließend über eine Satzungsänderung abgestimmt. Die Satzung wurde hierbei an die Änderungen des deutschen Genossenschaftsgesetzes sowie den Ausführungsbestimmungen zur Europäischen Genossenschaft angepasst. Aufsichtsratsmitglied Anton Schwarz hob hervor, dass sich die Stellung oder Rechte des einzelnen Mitglieds bzw. der Mitgliederversammlung durch die geplante Neufassung in keinster Weise verschlechtern. Das Gegenteil sei der Fall, so entfalle z.B. die Nachschusspflicht. Die Mitgliederversammlung stimmte sodann einstimmig für die Satzungsänderung.
Zum Schluss wurde Vorstandsmitglied Anton Nann geehrt. Für seine 20-​jährige Tätigkeit als nebenamtlicher Vorstand des Bauvereins wurde ihm vom Verband baden-​württembergischer Wohnungsunternehmen die Ehrennadel in Silber verliehen. Nach einer Laudatio von Vorstand Raynulf Jehle wurde die Ehrung vom Aufsichtsratsvorsitzenden Wolfgang Lakner durchgeführt.

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