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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Gestern Abend wurde Gmünds Stadtbrandmeister Manfred Haag mit allen Ehren verabschiedet

Sie haben ihn sehr gern. Das sprach gestern aus jedem Necken, aus jeder bewegenden Geste der Freundschaft und des Respekts. In 15 Jahren als Kommandant der Gmünder Wehr hat Manfred Haag niemanden verloren. Auch das danken sie ihm.

Freitag, 17. Juli 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 42 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (bt). Seine Verabschiedung gestern im vollbesetzten Prediger-​Saal geriet zu einem zweieinhalbstündigen Festakt. In dieser Zeit stand zweimal der gesamte Saal und wollte gar nicht mehr aufhören, zu applaudieren. Manfred Haag erhielt die höchste Ehrung, die das Land Baden-​Württemberg im Feuerwehrdienst zu vergeben hat. Außerdem einen prachtvollen Parade-​Helm der ungarischen Kameraden und Geschenke, bis auf dem Gabentisch kein Plätzle mehr frei war,. Vom Gmünder Revierchef Argauer gab’s ein neues Einsatzbanner: „Leitender Gaffer“, frozzelte er, wo doch Haag nicht länger aktiv am Geschehen teilnehmen werde. Gerade Helmut Argauer machte aber auch deutlich, welchen Respekt der scheidende Stadtbrandmeister genießt, und wie schwer es wird, auf ihn zu verzichten. Das war der Tenor gestern Abend. Ganz gleich ob sie Lieder für ihn umdichteten oder ihm einen irischen Segen sangen, ob sie seine Verdienste aufzählten oder in Erinnerungen schwelgten: Manfred Haag „hat in der Gmünder Feuerwehr bleibende Werte hinterlassen“, so Landesbranddirektor Hermann Schröder, der Haag auf Antrag von Oberbürgermeister Leidig das Feuerwehr-​Ehrenzeichen der Sonderstufe überreichte. Als Hausherr war Leidig der erste, der Haags Werdegang und seine Verdienste um die Menschen der Stadt nachvollzog. Im Namen der Abgeordneten bedankte sich Stefan Scheffold für das Erreichte. Der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Klaus Kurz und Kreisbrandmeister Otto Feil würdigten insbesondere Haags Erfolge in der Ausbildung der Jugend. Urgestein und Ehrenpräsident Rolf Englerth ließ die alten Zeiten wieder aufleben und erinnerte daran, dass Manfred Haag im Alter von zwei Jahren mit seinen Eltern den Florian bezog und dann nie wieder loskam von der Feuerwehr – immerhin 44 aktive Jahre hat er hinter sich. Für die Blaulichtorganisationen sprach und sang zum Vergnügen der Gäste Polizei-​Vertreter Argauer; er machte deutlich, wie wichtig Haags Ruhe, seine Unaufgeregtheit und seine Fähigkeit, den Überblick zu bewahren, für alle Einsatzkräfte war. Dass unter seiner Leitung keine Opfer zu beklagen waren, sei kaum Zufall. Für die von Haag ins Leben gerufene Notfallseelsorge sprachen die Pfarrer Benner und Gseller. Die Kollegen aus der Partnerstadt Székesfehérvár nahmen Haag in ihre große Familie auf, und natürlich gab seine eigene Feuerwehrfamilie – 450 Aktive – ihr Bestes, ihn zu ehren. Manfred Haag selbst schenkte Bürgermeister Bläse „endlich ein eigenes Blaulicht“ und dankte seiner Frau Ingrid, die ihn mehrere tausend Male trotz ihrer Sorge liebevoll verabschiedete, wenn es darum ging, anderen zu helfen.

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