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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Abschiedsfeier für Oberbürgermeister Wolfgang Leidig im Stadtgarten

Stehende Ovationen für Oberbürgermeister Wolfgang Leidig gestern Abend im überfüllten Hans-​Baldung-​Grien-​Saal des Stadtgarten. „Möge Gmünd für alle Einwohner zu einer guten und beständigen Heimat werden“, rief er als Wunsch am Ende seiner Abschiedsrede der Stadt zu. Von Heino Schütte

Dienstag, 21. Juli 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 20 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND. OB Leidig wirtschaftete sparsam und sorgsam. Das kam in den vielen Ansprachen immer wieder zum Ausdruck. Dazu passte die bescheidene Auswahl des Hans-​Baldung-​Grien-​Saals für die Abschiedsfeier, wogegen sich die dichtgedrängten Zuhörer sich doch gewiss im Peter-​Parler-​Saal in der zweieinhalbstündigen Feier wohler gefühlt hätten. Viele standen oder saßen sogar auf dem Boden, um dem Marathon der Ansprachen zu folgen. Die Jazzmusiker Uwe Werner, Mick Baumeister, Volker Held und Aron Werner sorgten für Auflockerung. Aber auch die Festredner, die immer wieder mit netten Episoden an den gemeinsamen Weg mit Wolfgang Leidig erinnerten. Den Anfang machte Erster Bürgermeister Dr. Joachim Bläse, der schmunzelnd Einblick gab ins manchmal nicht so ganz einfache Miteinander des Dezernenten-​Trios. Da seien drei eigenwillige Köpfe beieinander gewesen, aber immer mit dem Ziel, die beste Lösungen für Gmünd zu erarbeiten. Er, Bläse, habe als „liberaler Flügel“ gerne vermittelt. Fast wehmütig klang seine Rückschau auf die gemeinsame Zeit mit Leidig und Frieser. Namens des Gemeinderats durchlief Stadtrat Ullrich Dombrowski die schier endlose Liste der vielen Bau-​, Bildungs-​, Sozial– und bürgerschaftlichen Projekte, die unter Wolfgang Leidig erfolgreich in Angriff genommen wurden. So sei es diesem Oberbürgermeister gelungen, das Wort Integration lebendig zu machen. Besonders lobte der Stadtrat den sorgsamen und weitsichtigen Haushaltspolitiker Wolfgang Leidig. Sowohl beim Amtsantritt als jetzt beim Abschied habe der OB vor dem Hintergrund von Krisen arbeiten müssen, dennoch Projekte geschaffen durch die der Name Wolfgang Leidig ewig mit Schwäbisch Gmünd verbunden bleiben werde. Besonders beeindruckt sei er, Dombrowski, gewesen wie souverän Wolfgang Leidig geblieben sei, auch als er immer wieder persönlichen Angriffen ausgesetzt gewesen sei. „Sie haben Ihre Sache gut gemacht!“ rief Regierungspräsident Johannes Schmalz dem OB zu und erntete Szenenapplaus. Wolfgang Leidig sei ein Stadtoberhaupt mit einem weiten Horizont gewesen, der dieser stolzen Stadt weitere Marksteine gesetzt habe. Schmalz zitierte aus einer historischen Oberamtsbeschreibung, in der die Gmünder als sehr eigensinnig beschrieben werden — was sich offenbar auch in den OB-​Wahlen der Neuzeit widerspiegle. Leidig habe für Schwäbisch Gmünd mit Umsicht und Verlässlichkeit auch aus der Sicht des Regierungspräsidiums und der Landesregierung Erfolgsgeschichte geschrieben. „Sie haben ein gutes Stück Gmünder Stadtgeschichte geschrieben. und Spuren hinterlassen; in diesen acht Jahren ist in Schwäbisch Gmünd unfassbar viel passiert“, schloss sich Landrat Klaus Pavel mit seiner Laudatio nahtlos an. Und. „Es hat gut getan, mit Ihnen arbeiten zu dürfen.“ Personalratsvorsitzender Winfried Breitweg würdigte „einen stets fairen Verhandlungspartner“ und dankte auch für vertrauensvolle Gesprächsbereitschaft. Dekan Imanuel Nau sprach namens der Kirchen, zog gewisse Vergleiche mit der Geschichte von Mose, der ja auch immer wieder das Murren des Volkes zu hören bekommen habe und das gelobte Land (Landesgartenschau) nur aus der Ferne habe erblicken dürfen.
Mucksmäuschenstill war es bei der bewegenden Abschiedsansprache von Wolfgang Leidig, über die wir aufgrund des Umfangs noch gesondert berichten werden. Seine Worte mitsamt Körpersprache waren keinesfalls geprägt von Enttäuschung über die Abwahl. Vielmehr von der Überzeugung und Freude, dass in den letzten acht Jahren gemeinsam mit Gemeinderat und Bürgerschaft Projekte entwickelt wurden, mit denen diese Stadt mit Zuversicht in eine gute Zukunft blicken könne.
Das dickste Dankeschön galt seiner Familie und dem enormen und in Gmünd besonders ausgeprägten Engagement in Vereinen und sozialen Organisationen. „So funktioniert Kommune!“

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